Die Tendenz ist erfreulich. Die Zahl der polizeilich erfassten Autodiebstähle ist von gut 144.000 Fällen im Jahr 1993 auf 66.927 Diebstähle im vergangenen Jahr zurückgegangen. Und wenn Fahrzeuge gestohlen wurden, dann meist mit Hilfe des Originalschlüssels.
Die Erkenntnisse über Autodiebstähle in Deutschland erbrachte jetzt eine Untersuchung der Allianz AG. Die Versicherung untersuchte 841 zwischen Mai 1999 und Mai 2000 gemeldete Diebstähle. Dieter Anselm, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technik, fasst zusammen: "44 Prozent dieser Pkw mit elektronischer Wegfahrsperre wurden nachweislich unter Benutzung von Originalschlüsseln entwendet."
Dennoch: Als wirksamsten Schutz vor Autodiebstahl empfehlen die Experten nach wie vor eine Wegfahrsperre. In keinem der untersuchten Fälle wurde dieses im Fahrzeug vorhandene Schutzsystem durch elektronische Tricks überlistet. Allenfalls tauschten die Diebe bestimmte Bauteile gegen mitgebrachte Komponenten aus, um so das Auto bewegen zu können. In der Regel gab es für die untersuchten Autodiebstähle jedoch andere Erklärungen. In 17 Prozent der Fälle handelte es sich um Manipulation, Betrug oder Betrugsversuche. "Die Dunkelziffer", so Anselm, "dürfte aber hoch sein."
Der mit Abstand häufigste Fall ist, dass die Täter erst die Schlüssel und dann den Wagen stehlen. Die Täter bringen sich durch Einbruch, Straßendiebstahl, Trickdiebstahl oder Raub sowie durch Unterschlagung in Besitz der Schlüssel. Nicht selten aber werden die Schlüssel von den rechtmäßigen Besitzern auch aus Versehen am oder im Auto zurückgelassen oder einfach verloren.
Fast die Hälfte der untersuchen Diebstähle in Deutschland ereignete sich in den Postleitzahlengebieten 0 und 1, am wenigsten Fälle wurden in Bayern, im Postleitzahlenbereich 8, registriert.
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