Autosalon-Plakate Zahnräder, Blümchen, Schiffe und Noten
Das aktuelle Plakat für den diesjährigen Autosalon stammt von dem Genfer Grafiker Dominique Cammara, der ein stark stilisiertes Fahrzeug "festlich, fröhlich sowie symbolhaltig" zeigt, wie es im offiziellen Text zum Motiv heißt. Auffällig ist, dass die Zeichnung weder Rasanz noch Luxus oder Protz ausdrückt, sondern der in gelber Farbe nur angedeutete Wagen einen Schweif aus Pflanzen, Sternen und Konfetti hinter sich herzieht - und eventuell kann man sogar einen Kolibri erkennen, der freudig auf Höhe des Kofferraums flattert.
Ganz klar, das Auto als monströse Machtmaschine ist nicht mehr gefragt. Und auch wenn in den Messehallen wieder zahlreiche Modelle vorgestellt werden, deren Motoren soviel Kraft haben, dass sie eigentlich für fünf oder gar zehn Pkw ausreichen würde, so wandelt sich das Bild des Autos in der Öffentlichkeit doch drastisch. Die Klimaschutzdebatte um künftige CO2-Grenzwerte wird das noch verstärken. Auch wenn der neue Audi-Chef Rupert Stadler tönt: "Das Thema Kohlendioxid ist nun hinreichend plattgetreten in der Öffentlichkeit." Ganz so schlicht und einfach ist es dann doch nicht.
Von vorlauten Managern aber soll hier nicht die Rede sein, sondern vielmehr von der Varianz und Eleganz der Plakate, die seit mehr als 100 Jahren den Genfer Salon ankündigen. Sie sind auch ein Spiegelbild des gesellschaftlichen Stellenwerts des Automobils in der jeweiligen Zeit. SPIEGEL ONLINE zeigt eine Auswahl der besten Autosalon-Plakate seit 1905.
jüp