Kampf gegen Luftverschmutzung Barcelona verhängt Fahrverbote für alte Autos

Seit Jahren werden in Spaniens zweitgrößter Stadt bei der Luftqualität EU-Grenzwerte überschritten. Nun sollen nicht nur alte Diesel von den Straßen verschwinden.
Barcelona: Fahrverbote für bessere Luftqualität (Archivbild)

Barcelona: Fahrverbote für bessere Luftqualität (Archivbild)

Foto: Chris McGrath/ Getty Images

Mit einem Fahrverbot für ältere Fahrzeuge wollen die Behörden in Barcelona die Luftverschmutzung reduzieren. Vor dem Jahr 2000 in Spanien zugelassene Benziner und vor 2006 zugelassene Dieselautos sind nun werktags zwischen 7 und 20 Uhr auf den meisten Straßen der Stadt verboten.

Bei einem Verstoß drohen laut Medienberichten Geldstrafen zwischen 100 und 150 Euro. Die neuen Vorschriften werden voraussichtlich rund 50.000 Fahrzeuge pro Tag betreffen und zu einer 15-prozentigen Reduzierung der Stickstoffdioxid-Emissionen führen. Wie die "Times"  berichtet, sollen zur Umsetzung der Verbote 150 Kameras installiert werden.

Alle betroffenen Fahrzeuge dürfen zehn Mal im Jahr in die Stadt fahren. Außerhalb Spaniens zugelassene Autos können bei der Stadtverwaltung eine Sondergenehmigung beantragen. Ab 2021 sollen auch ältere Lieferwagen, Lastwagen und Busse verboten werden.

In Barcelona wird der EU-Grenzwert für Stickoxide in der Luft seit 2002 überschritten, wie aus einem Bericht des Gesundheitsamtes der Stadt für 2017 hervorgeht. Die schlechte Luftqualität habe zwischen 2010 und 2017 durchschnittlich 424 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verursacht, heißt es in dem Bericht.

Im vergangenen Jahr hatte Brüssel den Gerichtshof der Europäischen Union angerufen, um gegen Spanien wegen seiner "systematischen Verstöße" gegen die Vorschriften zur Begrenzung der Stickstoffdioxid-Emissionen vorzugehen. In Madrid herrscht seit 2019 bereits ein striktes Fahrverbot. Dort gilt nur für Anwohner eine Ausnahmeregelung.

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes hieß es, in Barcelona würde der Grenzwert für Kohlendioxid überschritten. Tatsächlich handelt es sich um den Grenzwert für Stickoxide. Wir haben den Fehler korrigiert.

fek/AFP
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