Betrugsmasche bei Internethandel Auto weg, Scheck geplatzt

Autohändler sind längst vorsichtig geworden, wenn ausländische Käufer mit einem in England oder USA ausgestellten Scheck bezahlen wollen - schnell kann Auto und zusätzlich Geld futsch sein. Nun nehmen die Betrüger Privatleute ins Visier.

Frankfurt/Main - Der Ablauf ist immer ähnlich: Die ausländischen Betrüger sind auf weniger gefragte Autos (zum Beispiel mit weißer Farbe, hoher Laufleistung und Fahrzeuge ohne gutes Image) in der Preisklasse zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro spezialisiert, die in Internetbörsen angeboten werden. Auf diese Inserate meldeten sich die Betrüger dann als vermeintliche Handelsagentur, meistens mit Sitz in England, obwohl die Drahtzieher des Betrugs meistens aus Nigeria stammten, die angeblich für wichtige Kunden in Übersee ein Fahrzeug besorgen sollten. Das berichtet der Automobilclub AvD, der zusammen mit dem Händlerverband BVfK vor der neuen Betrugsmasche warnt.

Die Korrespondenz laufe meistens in englischer Sprache, nur selten in Deutsch. Der Scheck, den die Betrüger schnell per Post zuschickten, laute auf einen höheren Betrag als den Kaufpreis und werde ohne Probleme zunächst bei der Bank gebucht. Danach kommt den Angaben zufolge ein Kurier, der das Fahrzeug abholt und sich den Restbetrag in bar auszahlen lässt. Erst ein paar Tage später bemerke die Bank, dass der Scheck geplatzt sei. "Auto und Täter sind dann längst verschwunden", berichtet der Autoclub.

Bei Zweifeln Polizei verständigen

Nach Informationen des Bundesverbands freier Kfz-Händler (BVfK) sind schon zahlreiche Autohändler auf diese Masche hereingefallen. "Dies liegt besonders an der Tatsache, dass zahlreiche Banken die in England, Kanada oder den USA ausgestellten Schecks zunächst akzeptieren und gutschreiben, später allerdings diese Gutschrift stornieren, wenn der Scheck geplatzt ist", erklärt der Verband.

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) empfahl besonders privaten Verkäufern von Gebrauchtwagen, keine Schecks zu akzeptieren. "Die Betrüger haben bereits private Autoverkäufer kontaktiert, da viele Autohändler inzwischen vorsichtig geworden sind. Dies ist eine neue Qualität des Betrugs, vor dem sich jeder Anbieter eines Gebrauchtwagens schützen muss", erklärte der Club. Bei Zweifeln an einem Angebot sollte sofort die Polizei benachrichtigt werden.

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