Biosprit Was E10 im Motor anrichten kann

Der umstrittene E10-Kraftstoff wird an den Tankstellen gemieden - und Millionen Autofahrer verweigern sich zu Recht. Die Motoren ihrer Fahrzeuge vertragen den Sprit mit erhöhtem Ethanol-Anteil nicht. Das Problem: Eine einfache Regel, etwa das Alter des Autos, gibt es nicht.
E10 an der Tankstelle: Die Angst vor dem Biosprit ist nicht immer unberechtigt

E10 an der Tankstelle: Die Angst vor dem Biosprit ist nicht immer unberechtigt

Foto: Oliver Berg/ dpa

Die gute Nachricht: rund neun von zehn Autos in Deutschland - genauer gesagt 93 Prozent - sollen den E10-Kraftstoff problemlos vertragen. Die schlechte Nachricht: rund drei Millionen Autos sollte man mit dem vermeintlich umweltfreundlicheren Sprit besser nicht betanken, sonst drohen mitunter schwere Schäden am Motor.

Das Problem ist, dass es keine einfache Regel gibt, welcher Motor mit dem erhöhten Ethanol-Anteil zurechtkommt. Das Alter ist kein Kriterium: Nicht nur Uralt-Wagen, die ohnehin bald auf dem Schrottplatz landen, können Ärger mit dem E10-Sprit bekommen, sondern auch relativ neue Autos, vorzugsweise solche mit FSI-Motoren. Wer es genau wissen will, muss die Verträglichkeitsliste der Deutschen Automobil Treuhand (DAT)  konsultieren, die wiederum auf Informationen der Fahrzeughersteller beruht.

Das "Bio-Super" E10 enthält bis zu zehn Prozent Bioethanol, das aus Rüben, Mais oder Weizen gewonnen wird. Das bedeutet nicht nur, dass der Treibstoff einen geringeren Energiegehalt hat, was den Gesamtverbrauch um einige Prozent in die Höhe treibt. Bei manchen Autos kann es auch zur Korrosion von Aluminiumteilen kommen - nach Angaben des ADAC schon nach der ersten Benutzung. Der Grund ist, dass bei hohem Druck und hohen Temperaturen sogenannte Alkoholate entstehen, die das Aluminium angreifen können. Deshalb raten die Experten im Falle einer irrtümlichen E10-Betankung, den Motor nicht zu starten, sondern sicherheitshalber den Tank leerpumpen zu lasen.

Potentiell gefährdet sind auch Dichtungen und Leitungen, die durch den erhöhten Ethanolanteil spröde werden können. Besonders bedrohlich sind Leckagen im Kraftstoffsystem: Hier kann es im Extremfall zum Brand kommen.

mbe
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