Geschwindigkeitskontrollen
Polizei plant bundesweiten Blitz-Marathon im April
In ganz Deutschland finden am 16. April wieder an Tausenden Stellen Tempokontrollen statt. Es wird die dritte bundesweite Blitzer-Aktion. In den vergangen beiden Jahren hat sich gezeigt: Die Vorankündigung kann viele Autofahrer nicht bremsen.
Polizist mit Tempomessgerät: Geschwindigkeitskontrollen in ganz Deutschland
Foto: Philipp Schulze/ dpa
Hamburg - Die Polizei nimmt auch in diesem Jahr mit einem bundesweiten Blitz-Marathon Temposünder ins Visier. Ursprünglich sollte die Aktion ab dem 16. April 24 Stunden dauern und am 17. April morgens zu Ende gehen. Wegen der Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am 17. April im Kölner Dom werde die Aktion zumindest in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen um rund sechs Stunden verkürzt und auf den 16. April beschränkt, teilte ein Sprecher des Innenministeriums in Mainz mit.
Erstmals beteiligen sich 21 europäische Länder an dem Blitz-Marathon, wie der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD), am Dienstag in Grafschaft im Norden von Rheinland-Pfalz ankündigte. In Deutschland sollen mehr als 13.000 Beamte an über 7000 Stellen kontrollieren.
In den vergangenen Jahren hat es bereits zwei solcher Aktionen im gesamten Bundesgebiet gegeben. Dabei wurden die Stellen, an denen geblitzt wird, zum Teil schon Tage vorher von der Polizei bekannt gegeben. Trotzdem waren viele zu schnell unterwegs: Im September 2014 hatten die Beamten rund drei Millionen Autofahrer kontrolliert und dabei etwa 93.000 Raser ertappt. Bei der Premiere der Aktion ein Jahr zuvor waren 83.000 Verkehrssünder erwischt worden.
Die Polizei wehrte sich in der Vergangenheit gegen den Vorwurf, mit dem Blitz-Marathon Autofahrer abzocken zu wollen: Stattdessen solle durch die Aktion auf die Gefahren von zu hohe Geschwindigkeit aufmerksam gemacht werden. Wie die jüngste Statistik der Verkehrstoten in Deutschland zeigt, ist das auch bitter nötig: 2014 sind die Zahlen der bei Straßenunfällen getöteten Menschen erstmals seit Jahren wieder gestiegen. Zu schnelles Fahren gilt dabei als eine der Hauptursachen für Unfälle.
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