Blitz-Marathon Polizei erwischt Raser ohne Führerschein
Beim vierten bundesweiten Blitz-Marathon verschärft die Polizei die Jagd auf Raser. Zwar wussten die meisten Autofahrer von den Kontrollen. Einige Unbelehrbare sind dennoch ins Netz gegangen.
Polizistin mit Radarlaserpistole
Foto: Paul Zinken/ dpaTausende Polizisten haben beim Blitz-Marathon in Deutschland Verkehrssünder angehalten. In Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und weiteren Bundesländern dauern die Geschwindigkeitskontrollen von Auto- und Lastwagenfahrern noch an.
"Die Lage ist wie jedes Jahr sehr ruhig. Die meisten Leute wissen vom Blitz-Marathon und wenige fahren zu schnell", sagte der Leiter der Verkehrsinspektion der Polizei Essen, Manfred Schröder. Rund drei Prozent der kontrollierten Fahrzeuge waren beim Blitz-Marathon 2015 mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.
Gemessen wird mit Radar- und Lasermessgeräten. Zusätzlich sind Videofahrzeuge der Polizei und zivile Polizeiautos auf den Straßen unterwegs. An welchen Stellen die Beamten blitzen, wurde vorab veröffentlicht. "Trotzdem ist es dem einen oder anderen egal oder entgangen", sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD).
Blitzen für mehr Verkehrssicherheit
So geriet etwa in Mönchengladbach ein Lastwagenfahrer aus Bayern mit dem Handy am Ohr in eine Kontrolle. Am anderen Ende war sein Disponent, der ihn per Telefon vor dem Blitz-Marathon warnen wollte.
Besonders kräftig aufs Gaspedal getreten hatte ein 35 Jahre alter Autofahrer, den die Polizei auf der B54 im Kreis Borken erwischte: Die Laserpistole zeigte 179 km/h statt der erlaubten 100 an. Der Fahrer hatte zudem keinen Führerschein - und eine offene Strafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.
Höhepunkt in Berlin war bis zum Mittag eine Kontrolle im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, bei der ein getuntes Auto mit 80 km/h geblitzt wurde, sagte eine Polizeisprecherin. Dem Fahrer wird ein Punkt in Flensburg eingetragen, außerdem muss er 80 Euro Strafe zahlen.
Video: Blitz-Marathon in Berlin
Geschwindigkeitskontrollen retten Leben
In Nordrhein-Westfalen ist der Blitz-Marathon seit 2010 ein Baustein der Strategie für mehr Verkehrssicherheit. Belief sich die Zahl der Verkehrstoten infolge überhöhter Geschwindigkeit 2011 noch auf 235 Verkehrstote, waren es im vergangenen Jahr 159.
"Geschwindigkeitskontrollen retten Leben. Denn nur ein paar km/h können den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD). "Wer behauptet, das sei reine Abzocke und ein PR-Gag, der hat sich noch nie ernsthaft mit den dramatischen Folgen schwerer Verkehrsunfälle auseinandergesetzt."
Nicht beim Blitz-Marathon dabei sind in diesem Jahr Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland. Im Oktober 2013 fand die in NRW ins Leben gerufene Aktion zum ersten Mal bundesweit statt. International wird in diesem Jahr in 23 europäischen Staaten geblitzt.
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