Tempokontrollen NRW verabschiedet sich vom Blitzmarathon

Der sogenannte Blitzmarathon wurde einst in Nordrhein-Westfalen erfunden, das Konzept europaweit kopiert - doch die neue schwarz-gelbe Landesregierung macht damit jetzt Schluss.
Radarfalle (Symbolbild)

Radarfalle (Symbolbild)

Foto: DPA/ Polizeipräsidium Oberbayern Süd

In Nordrhein-Westfalen wird es unter der neuen schwarz-gelben Regierung keine Blitzmarathons mehr geben, auch wenn andere Bundesländer weitermachen. "Das Thema ist durch", sagte der neue Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) der "Westdeutschen Zeitung" (Samstag). "Ich sehe da keine Handlungsnotwendigkeit."

Die Initiative für den Aktionstag gegen Raser war einst von Nordrhein-Westfalen ausgegangen - die SPD-geführte Landesregierung war also sozusagen der Erfinder des Blitzmarathons, dessen Idee von anderen Bundesländern und sogar europaweit übernommen wurde.

In Zukunft "zielgerichtete Verkehrsüberwachung"

Die traditionell autofreundlich gesonnenen Konservativ-Liberalen halten es dagegen offenbar eher mit dem Leitsatz "Freie Fahrt für freie Bürger". In ihrem Koalitionsvertrag hatten CDU und FDP den Blitzmarathon als "ungeeignet" bezeichnet, die Verkehrssicherheit dauerhaft zu verbessern, sagte Reul. Stattdessen will die neue Landesregierung die "zielgerichtete Verkehrsüberwachung" etwa in Form von unangekündigten Kontrollen verstärken.

Zuletzt hatte NRW beim Blitzmarathon im April 2016 mitgemacht. Bei der konzertierten Tempokontrollaktion waren an einem Tag landesweit etwa 30.000 Temposünder auf den Straßen erwischt worden. Dieses Jahr hatte sich das Land schon nicht mehr an der Großkontrolle beteiligt.

mhe/dpa
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