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Kalifornisches Start-up Canoo: Elektro-Bulli mit BMW-Genen

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Siebensitzer vom Start-up Canoo Entwickler des BMW i3 stellen Elektro-Bulli vor

Ehemalige BMW-Mitarbeiter haben einen Elektro-Van vorgestellt, der das Ende des SUV einläuten soll. 2021 soll er auf den Markt kommen. Wer jetzt begeistert eine Anzahlung leisten will: So geht's leider nicht.

Das kalifornische Elektroauto-Start-up Canoo hat einen elektrischen Kleinbus entwickelt, der bereits in zwei Jahren auf den Markt kommen soll. Das Auto sei eine Kampfansage an das SUV. Das zumindest behaupten die Entwickler, die den Siebensitzer zudem mit einem außergewöhnlichen Geschäftsmodell auf die Straße bringen wollen.

Hinter dem Canoo stecken ehemalige BMW-Mitarbeiter wie Stefan Krause, ehemals BMW-Finanzvorstand, und der Entwickler Ulrich Kranz. Letzterer war auch der Entwickler des visionären Elektroautos i3, dessen Produktion demnächst auslaufen soll. 30 Jahre hat Kranz für BMW gearbeitet und unter anderem auch den Z3, den i8 und die ersten SUV-Modelle wie den X5 mitentwickelt. Genau diesem beliebten Fahrzeugtypus hat Kranz mit dem Canoo nun den Krieg erklärt. "Die Ära des SUV ist vorüber", sagt Krause bei der Vorstellung des Fahrzeugs. Der Canoo sei die richtige Antwort auf die Stadtgeländewagen.

Der elektrische Kleinbus Canoo erinnert in seinem Design an den ID Buzz, den Volkswagen einst als elektrischen Nachfolger des VW Bulli vorstellte. Entworfen wurde der 4,42 Meter lange, 1,89 Meter breite und 1,84 Meter hohe Canoo von Richard Kim, der auch den BMW i3 zeichnete. Der Elektromotor liefert laut dem Unternehmen 300 PS und beschleunigt das Fahrzeug auf maximal 200 km/h. Die Reichweite gibt Canoo mit rund 400 Kilometern nach dem Fahrzyklus der US-Umweltschutzbehörde EPA an. Mit Gleichstrom soll die Batterie mit 80 Kilowattstunden Kapazität innerhalb einer halben Stunde wieder zu 80 Prozent geladen sein. Bei einem Leergewicht von rund zwei Tonnen könne das Auto zudem 600 Kilogramm Zuladung vertragen.

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Kalifornisches Start-up Canoo: Elektro-Bulli mit BMW-Genen

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Canoo setzt bei seinem Fahrzeug auf eine Skateboard-Architektur. So sind der komplette Antriebstrang und die Batterie im Unterboden untergebracht. Auf dieses "Skateboard" können flexibel und je nach Bedarf verschiedene Aufbauten aufgesetzt werden, wodurch die Kosten und Entwicklungszeiten neuer Modelle um ein Drittel reduziert werde. Statt das Auto selbst zu fertigen, setzt Canoo - ebenfalls zur Kostenreduktion - auf Auftragsfertiger, mit denen man gerade in Verhandlung stehe.

Was erst einmal klingt wie die üblichen großspurigen Versprechen bei der Präsentation eines neuen Elektroautos, soll bereits 2021 wahr werden. Dann will das gerade einmal 19 Monate alte Unternehmen mit 400 Mitarbeitern das Fahrzeug auf den Markt bringen - zunächst in den USA, dann in China.

Canoo bietet Auto im Abo an

Allerdings wird der Canoo nicht beim Händler erhältlich sein. Stattdessen setzt das Start-up auf ein Abo-Modell, bei dem die Kosten für Versicherung und Wartung inbegriffen sind. Außerdem kann das Abo monatlich gekündigt werden. Dadurch will die Firma das Auto zu erschwinglichen Preisen anbieten und die E-Mobilität auch jüngeren Kunden zugänglich machen. "Das eigentliche Problem ist doch, dass die derzeitigen Elektroautos viel zu teuer sind, gerade für junge Leute", sagt Krause gegenüber der Wiwo .

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Autogramm VW ID Buzz: Aus Bus wird Buzz

Foto: Volkswagen

Um die Abopreise zusätzlich niedrig zu halten, kalkuliert Krause mit einer Nutzungsdauer von bis zu zwölf Jahren pro Auto. Das soll dadurch möglich werden, dass Canoo das E-Auto bei Rückgabe beispielsweise aufarbeiten, modernisieren oder den Akku wechseln kann. So soll eine lange Nutzungsdauer realisiert werden. Über einen Preis für das Abo verrät das Start-up derzeit ebenso wenig wie über einen möglichen Marktstart in Europa.

cfr
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