
Car-Sharing bei Ikea: Ikea to drive
Carsharing bei Ikea Wohnst du noch oder fährst du schon?
Die Renault-Konzerntochter Renault Mobility und das schwedische Möbelhaus Ikea starten ein neues Carsharing-Projekt in Frankreich. Den Kunden der insgesamt 32 französischen Ikea-Möbelhäuser werden ab September 300 Autos der Marke Renault zur Verfügung stehen. Zum Fahrzeug-Pool sollen der Elektro-Kleinwagen Zoe, die Kastenwagen Kangoo und Kangoo Z.E. sowie der Transporter Trafic gehören. Binnen zwei Jahren soll die Fahrzeugflotte ausschließlich aus Elektroautos bestehen. Dafür soll die Ladeinfrastruktur an den Möbelhäusern entsprechend ausgebaut werden.
Ikea ist Mitglied der globalen Initiative "EV100", die sich für einen beschleunigten Übergang zur Elektromobilität einsetzt. "Die Ikea Group möchte zeigen, dass der Übergang zu Elektrofahrzeugen möglich ist, was sowohl dem globalen Klima als auch der lokalen Umgebung unserer Geschäfte Vorteile bringt", sagt Pia Heidenmark-Cook, die Nachhaltigkeitsbeauftragte des Möbelkonzerns. Bis zum Jahr 2030 sollen insgesamt 355 Ikea-Filialen in 29 Ländern mit Elektroautos ausgerüstet werden. Bereits ab dem kommenden Jahr sollen an allen Ikea-Möbelhäusern in Deutschland Ladesäulen vorhanden sein.
Renault Mobility betreibt derzeit 180 Carsharing-Flotten in Frankreich, hat also reichlich Erfahrung mit dem Autoteilen; zudem gilt der Konzern als einer der Pioniere der Elektromobilität. Das Carsharing-Angebot in Kooperation mit Ikea ähnelt jenem des Daimler-Unternehmens Car2go - es ist komplett digitalisiert. Anmeldung und Buchung erfolgen über eine Smartphone-App. Je nach Größe des reservierten Autos kostet eine Stunde ab sieben Euro, Versicherungskosten und hundert Freikilometer eingeschlossen.
Lastenfahrräder und drei Elektroautos bei Ikea in Deutschland
Eine Sprecherin von Ikea Deutschland sagte auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE, dass eine Ikea-Carsharing-Flotte hierzulande nicht in Planung sei. Mit alternativen Mobilitätsangeboten für seine Kunden beschäftige sich das Möbelunternehmen allerdings schon. Zum Beispiel können in der Ikea-Filiale in Hamburg-Altona - sowie an sieben weiteren Innenstadt-nahen Standorten - Lastenfahrräder ausgeliehen werden. Zumindest kleinere Möbel lassen sich so CO2-neutral nach Hause schaffen.
In Freiburg wiederum kooperiert Ikea seit 2013 mit der Stadt, dem dortigen Energieversorger Badenova und der Freiburger Verkehrs AG. Wer im Möbelhaus eingekauft hat und einen Fahrschein vorlegt, kann sich zwei Stunden lang kostenlos ein Elektroauto ausleihen: Drei Renault Kangoo Z.E., geladen mit Strom aus erneuerbaren Quellen, stehen zu diesem Zweck bereit.