"Woven City" Toyota will in Japan kleine Stadt der Zukunft bauen

Toyota-CEO Akio Toyoda (l.) und Architekt Bjarke Ingel vor einer Darstellung der "Woven City"
Foto: Robyn Beck/ AFPToyota will in Japan eine experimentelle Stadt der Zukunft bauen, um Technologien wie das autonome Fahren in realen Umgebungen zu testen. Dafür soll das Gelände einer stillgelegten Fabrik des Autobauers in der Nähe des Bergs Fuji umgebaut werden, kündigte Firmenchef Akio Toyoda am Montag auf der Technikmesse CES in Las Vegas an.
In der kompakten "Woven City" ("Verflochtene Stadt") sollen demnach zunächst rund 2000 Menschen leben - unter anderem Toyota-Mitarbeiter, Ruheständler und Forscher. Die erste Grundsteinlegung sei für kommendes Jahr geplant .
Das Gelände hat den Angaben zufolge eine Fläche von gut 70 Hektar. Als Stadtplaner wurde der dänische Stararchitekt Bjarke Ingels engagiert. Eine Grundidee des Konzepts sei, dass Fußgänger, Radfahrer und Autos auf eine intelligente Weise die Straßen teilen könnten, sagte Ingels in Las Vegas. Ein großer Teil der Verkehrsinfrastruktur - zum Beispiel Brennstoffzellen-Anlagen für die Energiegewinnung - werde unter die Erde verlegt. Die Gebäude sollen aus Holz gebaut und mit Solarzellen auf dem Dach versehen werden.

Bjarke Ingel bei der Präsentation in Las Vegas
Foto: Robyn Beck/ AFPFür ihn sei der Aufbau einer solchen Stadt ein Lebenstraum, sagte der 63-jährige Toyoda. Er sehe ein, dass es Skeptiker geben werde. "Hat dieser Mann den Verstand verloren? Hält er sich für eine Art japanischen Willy Wonka?", sagte Toyoda in Anspielung auf die Figur aus "Charlie und die Schokoladenfabrik". Er lade aber auch andere ein, an dem Projekt mitzuarbeiten.
Toyota ist nicht der erste Technologie-Konzern, der den Aufbau einer Stadt-Infrastruktur versucht. Google kündigte bereits 2017 ein ähnliches Projekt in der kanadischen Metropole Toronto an, allerdings nur auf einer Fläche von knapp fünf Hektar.