Kaufprämie für Elektroautos Minister einigen sich auf 5000-Euro-Bonus

Strom im Tank - E-Autos sollen finanziell gefördert werden
Foto: Rolf Vennenbernd/ picture alliance / dpa
Strom im Tank - E-Autos sollen finanziell gefördert werden
Foto: Rolf Vennenbernd/ picture alliance / dpaPrivate Käufer von Elektrofahrzeugen sollen ab 1. Juli eine Prämie von 5000 Euro erhalten. Auf diesen sogenannten Umweltbonus haben sich nach SPIEGEL-Informationen das Wirtschafts-, Verkehrs- und Umweltministerium geeinigt. Bislang waren die drei Ressorts in dieser Frage zerstritten.
Gewerbliche Käufer sollen einen Zuschuss in Höhe von 3000 Euro bekommen. Im "Konzept der Bundesregierung zur Unterstützung des Markthochlaufs der Elektromobilität" heißt es weiter: "Diese Beträge werden in jedem Kalenderjahr um 500 Euro reduziert, der Umweltbonus ist vorerst bis zum 31.12.2020 befristet." Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) kalkulieren in ihrem gemeinsamen Papier mit einem Finanzbedarf für die Prämie von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Weil 40 Prozent davon die Autohersteller tragen sollen, müsste Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bis 2020 rund 800 Millionen Euro bereitstellen. Dass insgesamt noch deutlich höhere Kosten anfallen werden, liegt an sieben weiteren Maßnahmen des Förderprogramms.
So sollen unter anderem 15.000 Ladestationen entstehen. Außerdem will die Regierung die Batterieforschung subventionieren und dafür sorgen, dass mindestens 20 Prozent der neu angeschafften Fahrzeuge des Bunds Elektroautos sind. Das Konzept der drei Ministerien bildet die Basis für das nächste Treffen mit der Automobilindustrie im Kanzleramt. Der Gipfel soll allerdings nicht wie ursprünglich geplant Mitte März stattfinden, sondern erst Mitte April.
Von der finanziellen Förderung von E-Mobilen würden nicht nur sparsame Kleinwagen profitieren, sondern auch fette SUVs und Sportwagen. Wir haben die absurdesten Prämiengewinner gesammelt:
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BMW 740e
Antrieb: 2-Liter-Vierzylindermotor mit 259 PS, E-Motor mit 95 PS, Systemleistung 326 PS
Preis: 91.900 Euro
Autohersteller allen voran die sogenannten Premiummarken aus Deutschland haben jeweils mehrere Plug-in-Hybrid-Modelle im Angebot.
Mercedes GLE 500e 4matic
Antrieb: V6 Benziner mit 333 PS, E-Motor mit 116 PS, Systemleistung 422 PS
Preis: 74.196 Euro
Diese Modelle würden durch die angedachte Förderung für Elektroautos ebenfalls in den Genuss der Kaufprämie von 5000 Euro kommen.
Volvo XC90 T8 Hybrid
Antrieb: 2,0-Liter-Benzinmotor mit 320 PS, E-Motor mit 87 PS, Systemleistung 407 PS
Preis: 76.160 Euro
Dabei sind sie das genaue Gegenteil dessen, was man unter umweltschonender Mobilität versteht.
BMW i8
Antrieb: Turbo 1,5-Liter-3-Zylinder-Benzinmotor mit 231 PS, E-Motor mit 131 PS, Systemleistung 362 PS
Preis: 130.000 Euro
Rein elektrisch - und damit abgasfrei - kommen sie jeweils nur zwischen 30 und 40 Kilometer weit. Ist der Akku leer oder tritt man beherzt aufs Gaspedal, schaltet sich der Verbrennungsmotor ein.
Porsche Panamera SE Hybrid
Antrieb: 3-Liter-V6 mit 333 PS, E-Motor mit 95 PS, Systemleistung 416 PS
Preis: 104.340 Euro
Eine staatliche Förderung ergibt deshalb wenig Sinn.
Q7 e-tron 3.0 TDI quattro
Antrieb: V6-Turbodiesel mit 258 PS, E-Motor mit 128 PS, Systemleistung 373 PS
Preis: 80.500 Euro
Schon jetzt helfen die Plug-in-Modelle den Autoherstellern beim Verwässern ihrer CO2-Flottenbilanz.
BMW X5 xDrive40e
Antrieb: 2,0-Liter-Vierzylinderbenziner mit 245 PS, E-Motor mit 113 PS, Systemleistung 313 PS
Preis: 69.200 Euro
Denn diese Autos lassen sich mehrfach anrechnen und gleichen somit die Werte von Benziner- und Dieselmodellen aus.
Porsche Cayenne SE Hybrid
Antrieb: 3-Liter-V6 mit 333 PS, E-Motor mit 95 PS, Systemleistung 416 PS
Preis: 82.920 Euro
Die absurden CO2-Werte der Hybridmodelle kommen durch die Regeln des Laborzyklus NEFZ zustande.
Mercedes S500 Plug in Hybrid
Antrieb: V6-Benziner mit 333 PS, E-Motor mit 115 PS, Systemleistung 442 PS
Preis: 109.777 Euro
Im normierten "neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ) wird zum einen der emissionsfreie Anteil des Elektroantriebs überproportional stark angerechnet, zum anderen außer Acht gelassen, dass bei der Herstellung des Stroms ebenfalls Energie verbraucht wird.