Elektromobilität Toyota setzt auf Brennstoffzelle und Induktion

Der Elektroantrieb mit vergleichbarer Reichweite als Alternative zum Verbrennungsmotor ist heute zu teuer. Ein Brennstoffzellen-Auto würde heute rund 100.000 Euro kosten. Trotzdem will Toyota ab 2015 einen Wagen mit dieser Technik verkaufen. Außerdem setzten die Japaner aufs kontaktlose Laden.
Toyota Prius: Ab 2015 wollen die Japaner auch eine Version mit Brennstoffzelle anbieten

Toyota Prius: Ab 2015 wollen die Japaner auch eine Version mit Brennstoffzelle anbieten

Düsseldorf - Fahrzeuge mit alternativen Antrieben haben auf dem Massenmarkt noch einen langen Weg vor sich. Ein Elektroauto mit Brennstoffzelle würde nach Einschätzung von Toyota derzeit 100.000 Euro kosten. Zum Vergleich: So teuer ist heute zum Beispiel die Luxuskarosse Mercedes-Benz S 500. "Das ist kein Preis, mit dem man an den Markt gehen kann", sagte der Chef der Antriebsentwicklung bei Toyota Europa, Gerald Killmann, dem Magazin "Wirtschaftswoche ". Die Kosten müssten dazu um mindestens 30 oder 40 Prozent sinken.

Dennoch hat sich der japanische Autobauer dem Bericht zufolge dafür entschieden, bei reinen Elektroautos mit größerer Reichweite zunächst auf Wasserstofftechnologie statt auf Batterien zu setzen. Bereits 2014 werde deshalb die Serienproduktion eines Toyota Prius mit Brennstoffzellenantrieb beginnen, ab 2015 solle das Auto in Japan, den USA und Europa vermarktet werden, sagte Killmann. Bei den Hybridmodellen, die Elektromotoren im Kombination mit einem Verbrennungsaggregat einsetzen, ist Toyota bereits Vorreiter.

"In welchen Ländern wir mit dem Brennstoffzellenfahrzeug starten, hängt auch davon ab, wie gut die Wasserstoff-Infrastruktur in dem Land ist", sagte Killmann dem Magazin. In der Startphase sei auch die Politik gefragt, "die womöglich den Absatz der Fahrzeuge, vor allem aber den Aufbau der Wasserstoffversorgung fördern sollte".

Toyota hatte in dieser Woche angekündigt, bis Ende 2015 insgesamt 21 neue Hybridmodelle auf den Markt zu bringen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verkaufte Toyota nach eigenen Angaben weltweit bereits rund 630.000 Hybridfahrzeuge. Ende Juni hatten die Japaner ein weitreichendes Bündnis mit BMW geschmiedet, um unter anderem bei Brennstoffzellen, im Leichtbau und der Elektrifizierung von Antriebssystemen zusammenzuarbeiten.

Bei den sogenannten Plug-In-Hybridmodellen wollen die Japaner auf eine Technik setzen, die sich bislang noch nicht am Markt etabliert hat. Die bereits erhältlichen Autos - etwa der Prius Plug-In - verfügen über eine größere Batterie und damit über eine höhere Reichweite. Die Stromspeicher lassen sich auch an einer üblichen Steckdose aufladen. Toyota will künftig auf das Kabel verzichten und den Akku über Induktion kontaktlos mit Energie versorgen.

rom/dpa
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