Kosten in Milliardenhöhe EU fordert Ausweitung der Lkw-Maut

Lkw auf einer Mautbrücke: "Vielfältige Auswirkungen der Verschmutzung durch den Verkehr"
Foto: Z1031 Jan Woitas/ dpaKopenhagen - Die EU-Umweltagentur übt vernichtende Kritik am Lkw-Verkehr: Allein die Luftverschmutzung durch Lastwagen koste die EU-Mitgliedsländer 43 bis 46 Milliarden Euro pro Jahr, heißt es in einem am Donnerstag in Kopenhagen veröffentlichten Report. Zudem warnt die Behörde vor massiven Gesundheitsschäden durch die Abgase der Brummis - und plädiert deshalb für die Ausweitung von Mautgebühren.
"Europas Wirtschaft ist auf den Ferntransport von Waren angewiesen. Es gibt jedoch versteckte Kosten, die wir in Form von beeinträchtigter Gesundheit und Lebensjahren bezahlen", sagte die Leiterin der Umweltagentur, Jacqueline McGlade. "Diese Kosten sind besonders hoch für jene, die entlang der Hauptverkehrsrouten Europas leben." Man könne durch eine Integration dieser Kosten in den Warenpreis für gesündere Transportmethoden und sauberere Technologien sorgen.
Die Agentur sprach sich für je nach EU-Land unterschiedlich gestaffelte Straßennutzungsgebühren aus, um "die vielfältigen Auswirkungen der Verschmutzung durch den Verkehr in den verschiedenen europäischen Ländern widerzuspiegeln". Die Kosten der Luftverschmutzung durch Lkw sei in einigen europäischen Ländern bis zu 16-mal höher als in anderen.
Zu den am stärksten von den Kosten betroffenen Ländern gehöre auch Deutschland.In der Bundesrepublik wird auf den knapp 12.800 Kilometern des Autobahnnetzes eine Maut für Lkw erhoben, außerdem werden Spedition und Fahrer seit August 2012 auch auf vierspurig ausgebauten Bundesstraßen zur Kasse gebeten. Die Maut ist für Fahrzeuge mit mehr als zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht fällig. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach Schadstoffklasse und Achsenzahl. Im Schnitt beträgt sie 17 Cent pro Kilometer.