EU-Statistik Deutsche Autofahrer sind Spitze - beim Alkohol am Steuer

Die Deutschen gelten als Autonarren - und wollen anscheinend nicht einmal in alkoholisiertem Zustand ihre Schlüssel abgeben. Nirgendwo in der Europäischen Union sind einer Erhebung zufolge so viele Betrunkene im Straßenverkehr unterwegs wie in der Bundesrepublik.

Den Haag - Die Zahlen basieren auf europaweiten Verkehrskontrollen, die zwischen dem 10. und 16. Dezember stattfanden. Gut jeder zehnte überprüfte Autofahrer auf deutschen Straßen hatte mehr Alkohol getrunken als erlaubt. Die Zahlen, auf die die niederländische Polizei am Freitag hinwies, stammen von Tispol, einer von der EU mitfinanzierten Organisation der europäischen Verkehrspolizeibehörden.

Dokumentiert wurden unter anderem die Ergebnisse von Verkehrskontrollen in 20 EU-Ländern. In Deutschland hatten von 96.190 überprüften Fahrern 10.647 zu viel getrunken. Das entspricht 11 Prozent.

An zweiter Stelle innerhalb der EU folgten die slowenischen Autofahrer, von denen 5,7 Prozent zu tief ins Glas geschaut hatten. In Schweden und Finnland wurden dagegen nur jeweils rund 0,3 Prozent der Fahrer betrunken erwischt.

Das schlechte Ergebnis für Deutschland wurde nur außerhalb der EU übertroffen - dafür aber deutlich: In Moldawien hatten 45 Prozent der kontrollierten Fahrer zu viel getrunken. Der Durchschnitt der 23 erfassten Länder lag bei 2,5 Prozent Alkoholsündern, vor einem Jahr waren es 2,1 Prozent.

Tispol-Präsident Adam Briggs erklärte, dieser Anstieg unterstreiche die Notwendigkeit derartiger Kontrollen. Jedes Jahr stürben in Europa 40.000 Menschen durch Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol eine Rolle spielt.

hil/dpa

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten