Gerechte Strafe
FDP fordert höhere Bußgelder für Besserverdienende
In Finnland bezahlt ein Manager schon mal 35.000 Euro für eine rote Ampel oder 170.000 Euro für zu schnelles Fahren: Die Geldbuße ist nach Einkommen gestaffelt. Prima Idee, meint FDP-Vize Rainer Brüderle und will auch deutsche Verkehrssünder variabel büßen lassen.
Hamburg - "125 Euro für eine rote Ampel sind für einen Normalverdiener eine Menge Holz. Einen gut verdienenden Manager kostet ein solcher Betrag höchstens ein müdes Lächeln", sagte Brüderle der "Bild"-Zeitung. Nach dem Willen des FDP-Vize sollen Verkehrssünder künftig nach dem Einkommen gestaffelte Bußgelder zahlen und verwies dem Bericht zufolge auf das Beispiel Finnlands, wo die Höhe des Bußgelds vom Tagesverdienst abhängig sei.
Erst im Februar war in Finnland der Würstchenmagnat Jussi Salonoja, einer der reichsten Männer des Landes, zu einer saftigen Geldstrafe verdonnert worden. Er raste mit 80 Kilometern pro Stunde durch Helsinki - erlaubt waren 40 Kilometer pro Stunde. Da Salonojas Einnahmen im vergangenen Jahr fast sieben Millionen Euro betragen hatten, wurde ihm ein Strafzettel über 170.000 Euro zugestellt - die höchste Summe, die in Finnland jemals ein Temposünder bezahlen musste. Da kam Nokias Präsident Pekka Ala-Pietila 2001 noch fast glimpflich davon: 35.000 Euro kostete ihn das Ignorieren einer roten Ampel.
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