Tödliche Unfälle GM wusste schon früher von Zündschloss-Problemen

Chevrolet Cobalt: Zündschlüssel kann plötzlich auf "Aus" springen
Foto: Kamil Krzaczynski/ dpaDetroit - Der mit tödlichen Unfällen verbundene Rückruf von 1,6 Millionen Fahrzeugen bringt General Motors (GM) weiter in die Bredouille. Nun musste der US-Konzern einräumen, dass schon im Jahr 2001 Zündschlösser in der Vorproduktion nicht richtig funktioniert haben. Eine Änderung der Konstruktion habe das Problem aber gelöst, zitierte GM aus einem am späten Mittwoch veröffentlichten internen Bericht.
General Motors hatte im Februar den Rückruf mehrerer Modelle aus den Jahren 2003 bis 2007 gestartet, bei denen der Zündschlüssel während der Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen kann. Dies könnte zu schweren Unfällen mit nach neuesten Zahlen zwölf Toten geführt haben. Bei ausgeschalteter Zündung funktionieren in der Regel weder Bremskraftverstärker, noch Servolenkung oder Airbags.
Der US-Kongress, Verkehrsaufsichtsbehörden und die Justiz untersuchen nun, ob der größte Autobauer des Landes zu spät auf Berichte über die fehlerhaften Zündschlösser reagiert habe.
Auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA steht in der Kritik. Nach einem Bericht der "New York Times" soll sie selbst zu spät auf die Vorfälle reagiert haben. Obwohl bei der NHTSA in den vergangenen elf Jahren insgesamt 260 Beschwerden von betroffenen Besitzern eingingen, wiegelte diese ab. Es lägen keine ausreichenden Beweise vor, die eine Untersuchung hinsichtlich Sicherheitsmängeln rechtfertigen ließen, gab die NHTSA bekannt.
Der Fall ist die erste Bewährungsprobe für die seit Jahresbeginn amtierende Konzernchefin Mary Barra. Die betroffenen sechs Modelle - zumeist Kompaktwagen - wurden vor allem in den USA verkauft. In Deutschland sind 1200 Opel-Fahrzeuge betroffen.