Pilotprojekt gescheitert Hamburg schafft Wasserstoffbusse wieder ab

Die Hamburger Hochbahn hat den Testbetrieb mit Wasserstoffbussen beendet. Die Technik sei noch nicht so weit, und Hersteller Daimler konnte zuletzt nicht liefern. Doch es gibt schon Alternativen.
Wasserstoffbus der Hamburger Hochbahn

Wasserstoffbus der Hamburger Hochbahn

Foto: HOCHBAHN

Heimlich, still und leise - bereits zu Jahresbeginn hat die Hamburger Hochbahn ihre vier Wasserstoffbusse ausgemustert. Seit 2010 waren die Brennstoffzellen-Modelle im Testbetrieb in der Hansestadt unterwegs, wie es in einem Bericht  des NDR heißt.

Das Pilotprojekt habe gezeigt, dass die Technik noch nicht so weit sei, sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Demnach habe Mercedes die Brennstoffzellen-Busse nicht serienmäßig bauen können, außerdem sei die Lagerung des explosiven Wasserstoffs in Wohngebieten ein Problem.

Kreienbaum betont, dass die Hochbahn die Wasserstofftechnik aber weiterhin im Auge behalten wolle. Derzeit setze man allerdings voll auf Elektrobusse. "Das Pilotprojekt hat uns gezeigt, dass E-Busse als serienreife Fahrzeuge bereits heute zur Verfügung stehen und somit eine bessere Lösung sind, als die Brennstoffzellenbusse", sagt Kreienbaum. Demnach sei es ein ganz normaler Prozess, sich von einer weniger guten Lösung zu trennen.

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Tausend schadstofffreie Busse bis 2030

Die Wasserstoffbusse hatten 2012 den regulären Betrieb aufgenommen. Die Fahrzeuge haben eine Brennstoffzelle an Bord, die aus dem mitgeführten Wasserstoff elektrische Energie herstellen kann, die wiederum einen Elektromotor antreibt.

Die Hamburger Hochbahn hat die vier Wasserstoff-Busse bereits an Mercedes zurückgegeben. Wie teuer die Busse waren und ob Mercedes einen Teil des Kaufpreises rückerstattet hat, dazu wollten sich weder Mercedes noch die Hochbahn oder die Verkehrsbehörde äußern. Bei der Inbetriebnahme der Busse kursierten allerdings Preise von rund einer Million Euro pro Bus.

Das Ziel der Hochbahn, bis 2030 rund tausend Busse schadstofffrei zu betreiben, steht allerdings weiterhin. Deshalb sucht man derzeit nach Alternativen. Ein vergleichbarer Batterie-Elektrobus koste etwa 600.000 Euro.

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Foto: Daimler

Anfang der Woche hat die Hochbahn zwei derartige Elektrobusse in Betrieb genommen, acht weitere sollen zeitnah folgen. Die Fahrzeuge des Typs Solaris Urbino 12 haben eine Reichweite von rund 150 Kilometern. Bis Ende des Jahres soll die Flotte emissionsfreier Fahrzeuge dann auf 35 Busse anwachsen.

cfr

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