Dieselautos Verkehrsministerium macht Weg für Hardware-Nachrüstung frei

Dieselfahrer können jetzt bessere Abgastechnik nachrüsten lassen - das Verkehrsministerium hat dafür die rechtlichen Grundlagen geschaffen. Die Autoindustrie will für umgerüstete Autos allerdings nicht garantieren.
Nachgerüsteter SCR-Katalysator

Nachgerüsteter SCR-Katalysator

Foto: Marijan Murat/ picture alliance / Marijan Murat/dpa

Das Bundesverkehrsministerium hat die rechtlichen Voraussetzungen zur Nachrüstung älterer Dieselmotoren geschaffen. Dadurch können Hersteller der Nachrüstsätze eine Betriebserlaubnis für ihre Systeme beantragen - und Autofahrer danach ihre Wagen mit besserer Abgasreinigungstechnik ausstatten.

"Jetzt ist die Nachrüstindustrie am Zug, wirksame Systeme zu entwickeln, mit denen alle Grenzwerte und Vorschriften eingehalten werden", erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Freitag in Berlin. Sofern alle Grenzwerte erfüllt seien, werde das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schnellstmöglich die Genehmigung erteilen, damit die Nachrüstsysteme zeitnah auf dem Markt angeboten werden können, so Scheuer weiter.

Autohersteller wollen keine Garantie übernehmen

Die Nachrüstungen sollen den Ausstoß giftiger NOX-Emissionen verringern. Dieselautos der Schadstoffklassen Euro 4 und 5 sollen dadurch im Alltag nicht mehr als 270 Milligramm Stickstoffdioxid pro gefahrenem Kilometer ausstoßen. Nachgerüstete Fahrzeuge sollen künftig auch von Fahrverboten ausgenommen werden.

Die deutschen Autohersteller wollen für umgerüstete ältere Diesel allerdings keine Garantie übernehmen. "Wir können keine Garantie für ein Fahrzeug übernehmen, in das nachträglich Abgasreinigungssysteme Dritter eingebaut wurden", sagte der Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, der "Welt". "Wenn ein Kunde sein Fahrzeug umbauen lässt, dann tragen er und der Nachrüster auch die Verantwortung für mögliche Folgeschäden", so Mattes.

ene/Reuters/dpa
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