Tipps zur Hitzewelle Schweißfrei ins Büro radeln - so könnte es klappen

Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, ist gesund, angesichts der Hitze aber anstrengend. Das Schwitzen lässt sich nicht verhindern - mit Eisweste und Co. jedoch deutlich reduzieren.
Vest-Case-Szenario: Radprofi George Bennett verschafft sich mit einer Weste Abkühlung.

Vest-Case-Szenario: Radprofi George Bennett verschafft sich mit einer Weste Abkühlung.

Foto: JEFF PACHOUD/ AFP

Mit Schweißflecken und nassen Haaren morgens im Büro ankommen - darauf verzichtet jeder gern. Auf dem Rad ist beides dank Temperaturen von über 40 Grad Celsius schwierig zu vermeiden, denn auch um 9 Uhr waren es mancherorts bereits 30 Grad, etwa in Dortmund. Mit ein paar simplen Tricks sowie einigen Extras lässt sich der Arbeitsweg auch auf dem Rad trotzdem relativ schweißfrei gestalten.

Dabei lohnt sich vor allem der Griff zur Luftpumpe, erklärt Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad: "Die meisten Alltagsfahrer haben zu wenig Druck im Reifen." Mit dem idealen Luftdruck rollt das Rad jedoch besser, und man kommt weniger ins Schwitzen - sofern man das Aufpumpen am Vorabend erledigt.

Merino statt Baumwolle

Dünne T-Shirts aus Merinowolle sind ideal für das heiße Wetter. Die feine Wolle lässt den Fahrtwind besser durch als Baumwolle. Außerdem trocknen T-Shirts aus Merino schnell und riechen nicht, wenn man schwitzt. Wer sich nach der Fahrt nicht umziehen kann, sollte aber ein Shirt in dunkler Farbe nehmen - darauf sieht man die Schweißflecken nicht. Wer länger in der Sonne fährt, sollte dagegen auf helle Farben setzen, rät der Fahrradclub ADFC.

Luftdurchlässige Kleidung nutzt jedoch nichts, wenn man oft anhalten muss. Dann fehlt nicht nur der kühlende Fahrtwind, auf dem Asphalt wird es neben den Autos mit laufenden Motoren auch heiß. "Da lohnt es sich, einen längeren Weg über Nebenstraßen oder durch Parks zu nehmen, bei dem man seltener anhalten muss", rät Fehlau.

Helmfarbe ist egal

Auch auf einem ruhigeren Arbeitsweg sollte man einen ungeschützten Kopf gerade bei Hitze vermeiden, rät Gunnar Fehlau. Die beste Option sei ein möglichst luftiger Helm - dessen Luftdurchlässigkeit deutlich wichtiger sei als die Farbe. "So fahren beispielsweise bei der Tour de France einige Profis auch bei großer Hitze mit dunklen Helmen."

Im Gegensatz zu den Radprofis sollten es Pendler angesichts der Temperaturen jedoch ruhiger angehen lassen. "Einfach auf dem Arbeitsweg mal einen Gang runterschalten", rät Fehlau. Bei hohen Temperaturen leide die Konzentration aller Verkehrsteilnehmer. "Etwas langsamer fahren ist da nicht nur weniger schweißtreibend, sondern auch sicherer."

Profis vertrauen auf die Kühlweste

Wer seine Kleidung vorher kühlt, kann der Hitze wenigstens eine Zeit lang entkommen. Einfach das Hemd oder eine dünne Überweste in eine Plastiktüte packen und über Nacht in den Kühlschrank legen. Diese Strategie lässt sich auch professionalisieren - mit Kühlwesten, wie sie Radprofis verwenden.

"Die sind zwar vergleichsweise teuer, können Pendlern aber helfen", so Fehlau. Außerdem könne man sie im Büro erneut kühlen und komme dann auch entspannt zu Hause an. Einfache Modelle gibt es bereits für rund 20 Euro - allerdings nicht im Eiswürfelbeutel-Stil der Tour-de-France-Variante.

Gleitzeit nutzen und früh losfahren

Wer nicht extra eine Weste kaufen will und sich in der Arbeit umziehen kann, sollte stattdessen auf ein klassisches Radtrikot zurückgreifen. In den Taschen am Rücken lassen sich Trinkflaschen mit eiskaltem Wasser verstauen, die für etwas Extrakühlung sorgen.

Die einfachste Methode ist jedoch, einfach früher anzufangen - sofern der Arbeitsvertrag das zulässt. "Wer kann, sollte so früh wie möglich ins Büro fahren und die wenigen kühlen Stunden nutzen", rät Fehlau. Der Rückweg ist dann zwar heißer - dafür ist die verschwitzte Bürokleidung zu Hause jedoch kein Problem.

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