Hummer HX Rabauke mit Ethanolmotor
Die Automarke Hummer baut immer das Gleiche: große, klobige, martialische Geländeautos. Ursprünglich für das Militär konzipiert, sind die Hummer inzwischen auch bei Menschen mit Drang zum Overstatement beliebt.
Doch irgendwann ist auch mal gut mit dem Immer-noch-mehr-Kanten-Gehabe und dem Mir-kann-keiner-was-Getue. Das sehen selbst die Verantwortlichen bei Hummer so. Prompt gab man drei Nachwuchsdesignern die Gelegenheit, "die Vision eines zukünftigen Offroaders zu entwickeln", wie es in einer Pressemitteilung des Mutterkonzerns General Motors heißt.
Die Designer - David Rojas, Min Young Kang und Robert Jablonski - entwarfen also einen Hummer für das nächste Jahrzehnt. Die Studie mit dem Namenskürzel HX wird auf der kommenden Detroit Motor Show (13. bis 27. Januar) erstmals zu sehen sein.
Die Vorgaben für das Designer-Trio waren klar: Ihre Studie sollte ein eindeutiger Hummer werden: groß, klobig, martialisch. Der Entwurf sollte zudem über exzellente Geländeeigenschaften verfügen. Darüber hinaus gab Carl Zipfel, Chefdesigner der Marke, noch den Radstand und den vorderen und hinteren Böschungswinkel vor.
Darüber hinaus waren die drei Absolventen des College for Creative Studies in Detroit mit ihren Ideen und Fähigkeiten alleine. "Wir haben das Erbe und die DNA der Marke inhaliert und neue Schlüsse gezogen", sagt Designerin Min Young Kang. "Wir waren uns einig, dass das Auto in die Zeit passen, kompakt und unbedingt ein Open-Air-Modell sein sollte", ergänzt Robert Jablonski.
GM-Koryphäe Bob Lutz wählt den Gewinner aus
Nach drei Monaten hatte jeder des Trios einen Entwurf zu Papier gebracht und ein Miniaturmodell gefertigt. Bob Lutz, Autolegende und Vizepräsident von General Motors kam zur Präsentation und zeigte mit dem Finger auf eines der drei Modellfahrzeuge. Das Gewinnermodell wurde, angereichert durch einige Idee aus den anderen Entwürfen, zur Studie HX weiterentwickelt und in Originalgröße auf die Räder gestellt.
Dass der Wagen in die Zukunft passt, soll nicht nur das Design sicherstellen, sondern auch der Motor, der für den Einsatz von Ethanol (E85) ausgelegt ist, um die CO2-Emissionen in Grenzen zu halten. Und die HX-Studie ist tatsächlich ein Offroad-Cabrio geworden: Die Dachhälften über den Köpfen von Fahrer und Beifahrer lassen sich herausnehmen, die komplette hintere Dachpartie kann ebenfalls abgenommen werden. So lässt sich das geschlossene Auto in eine Art Cabrio-Pickup verwandeln.
Wer noch mehr Frischluft braucht, kann sogar noch die Türen herausklinken - genau das richtige Fahrzeug, um bei der Showtime in Detroit ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen.
jüp