Illegale Autorennen Raser werden künftig härter bestraft

Rücksichtslose Autofahrer kamen bislang mit Geldbußen und Fahrverboten davon. Damit ist jetzt Schluss: Schlimmstenfalls müssen Raser bis zu zehn Jahre ins Gefängnis.
Markierungen der Polizei nach einem tödlichen Raserunfall in Mönchengladbach

Markierungen der Polizei nach einem tödlichen Raserunfall in Mönchengladbach

Foto: Theo Titz/ dpa

Deutlich härtere Strafen sollen Raser künftig stärker von illegalen Autorennen abhalten. Der Bundesrat ließ am Freitag ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren, das rücksichtslosen Fahrern Gefängnis androht.

Wer solche Rennen veranstaltet oder daran teilnimmt, soll mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden - und mit bis zu zehn Jahren, wenn jemand dabei schwer verletzt oder getötet wird. Dafür wird ein neuer Straftatbestand eingeführt. Bisher wird die Teilnahme an illegalen Rennen mit 400 Euro Bußgeld und einem Monat Fahrverbot geahndet.

Die Gesetzesverschärfung zielt auch auf Raser, die nicht gegen andere Fahrer in einem illegalen Rennen antreten. Bestraft werden kann künftig auch, wer am Steuer "mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob und verkehrswidrig und rücksichtslos" unterwegs ist, "um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen".

Auch die Organisatoren der Rennen werden bestraft

Bestraft wird gemäß dem neuen Gesetz schon der Versuch, Rennen zu organisieren. Künftig können auch Fahrzeuge wegen solcher Taten amtlich eingezogen werden.

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) begrüßte den Bundesratsbeschluss. "Die Auswirkungen von illegalen Straßenrennen sind katastrophal - auch für völlig Unbeteiligte", erklärte er. "Ich halte diese Raserevents für ein Hobby von Verrückten - das ist russisches Roulette auf deutschen Straßen." Geldstrafen allein reichten nicht aus.

In den vergangenen Jahren hatten wiederholt Unfälle mit Todesopfern und Schwerverletzten bei illegalen Straßenrennen für Entsetzen gesorgt. Zuletzt wurde in Mönchengladbach ein 38-jähriger Fußgänger überfahren und tödlich verletzt.

cst/dpa/afp
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