Kotau in China
Citroën huldigt dem Großen Vorsitzenden
In einer Anzeige warb Citroën mit einem verfremdeten Konterfei des Diktators Mao Tsetung. Nach Protesten aus China entschuldigte sich der französische Autohersteller - und unterstrich den Respekt, den das Unternehmen dem Großen Vorsitzenden entgegenbringe.
"Wir sind führend, aber für uns hört die Revolution nie auf", stand in der in mehreren spanischen Zeitungen erschienenen Anzeige unter dem Bild des "Großen Steuermanns", der auf einen Citroën blickte.
Die chinesische Tageszeitung "Global Times" berichtete am Dienstag, die Werbung, auf welcher der Begründer der Volksrepublik China und jahrzehntelange Chef der Kommunistischen Partei schielt und den Mund verzieht, habe viele Chinesen gekränkt.
Im Internet hatten viele von ihnen ihrem Ärger über die Mao-Satire Luft gemacht: "Als Chinese fühle ich mich äußerst beleidigt, wenn ich diese Anzeige sehe", schrieb ein Nutzer in einem Eintrag des Portals Tianya.com.
Mao wird von vielen Chinesen bis heute wie ein Gott verehrt. Nach seinem Tod am 9. September 1976 wurde sein Leichnam einbalsamiert und in ein Mausoleum am Tiananmen-Platz in Peking gebracht.
Westliche Historiker zeichnen hingegen ein wenig schmeichelhaftes Bild des ehemaligen Staatschefs. Seine Politik habe mehrere Hungersnöte und Wirtschaftskrisen ausgelöst, die Millionen von Chinesen das Leben gekostet hätten.
Eine Citroën-Sprecherin erklärte, man habe sich für die Anzeige entschuldigt. "Citroën unterstreicht seine Freundschaft mit dem chinesischen Volk und hat hohen Respekt vor Chinas Repräsentanten und Symbolen."
hil/AFP/Reuters
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