Maut für Autofahrer
Grüner Politiker fordert City-Gebühr
Winfried Hermann, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, fordert, Autofahrer in Städten zur Kasse zu bitten: Eine flächendeckende Pkw-Maut lehnt er zwar ab, wer aber in die Zentren der Großstädte fahren will, soll zahlen. Sein Vorbild: London und Stockholm.
Berlin - Der Grünen-Politiker und Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Winfried Hermann, hat sich anstelle einer flächendeckenden Pkw-Maut für die Einführung einer City-Maut in großen Städten ausgesprochen. Damit ließen sich die zunehmenden Pendlerströme deutlich senken und die Lebensqualität in den Zentren der Städte wieder erhöhen, sagte Hermann der "Rheinpfalz am Sonntag".
Die Einfahrtsgebühr solle von den Kommunen festgelegt werden und zwischen fünf und zehn Euro liegen, um einen finanziellen Anreiz für das Umsteigen auf Bus oder Bahn zu geben, forderte der Grünen-Politiker. Voll besetzte Autos sollten hingegen auch weiterhin gebührenfrei in die Innenstädte fahren dürfen.
In europäischen Metropolen wie London oder Stockholm seien mit der City-Maut bereits gute Erfahrungen gemacht worden. Eine flächendeckende Pkw-Maut, wie
vom Umweltbundesamt gefordert, lehnte Hermann ab. Das sei schon aus Datenschutzgründen illusorisch. Es könne nicht jeder Meter, den ein Autofahrer zurücklege, erfasst werden. Auch die Kosten wären zu hoch.
Hermann schlug stattdessen vor, die bestehende Lkw-Maut auf vierspurige autobahnähnliche Straßen auszudehnen und Kleinlaster ab 3,5 Tonnen in die Mautpflicht einzubeziehen. Gegenwärtig würden immer mehr Güter mit kleineren Lkw auf Landstraßen transportiert, um die Maut zu umgehen. Diese Lücke müsse geschlossen werden.