Gerichtsurteil zu VW-Fahrdienst
Moia muss seine Flotte in Hamburg begrenzen
Gerade ist der VW-Fahrdienst Moia in Hamburg gestartet, schon gibt es rechtlichen Ärger: Ein Verwaltungsgericht hat die Anzahl der Shuttlebusse vorerst auf 200 begrenzt - um Taxifahrer zu schützen.
Der erst kürzlich in Hamburg gestartete Fahrdienst Moia muss einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Nachfrage an Fahrten ist groß, oft ist kein Fahrzeug verfügbar. Zu viele Menschen versuchen die Elektro-Kleinbusse zu ordern. Doch ein Beschluss des Verwaltungsgerichts Hamburg könnte die Entwicklung des zu Volkswagen gehörenden Dienstes empfindlich bremsen. Vorerst wird Moia nur 200 Fahrzeuge auf Hamburgs Straßen schicken dürfen.
Bleibt der Beschluss bestehen, dürfte Moia kaum zu einer ernsthaften Alternative für Bus, Bahn, Taxi oder Auto werden. Gerade zu Stoßzeiten werden schon jetzt viele Fahrten abgelehnt, weil kein freies Fahrzeug verfügbar ist. Um jedoch Fahrgäste dauerhaft anzulocken, müssten Wartezeiten gering sein und die Buchung verlässlich funktionieren.
Deswegen sollte die Zahl der Fahrzeuge schnell erhöht werden. Moia will Ende 2019 in Hamburg schon 1000 Fahrer beschäftigen, im ersten Quartal 2020 sollen es schon 1500 sein. In den kommenden zwölf Monaten soll die Flotte schrittweise "auf maximal 500 Fahrzeuge" erweitert werden, sagte ein Sprecher. Aktuell fahren 400 fest angestellte Fahrer für Moia.
Der Hamburger Taxiunternehmer Ivica Krijan ist damit nicht einverstanden. Vor dem Verwaltungsgericht wollte er durchsetzen, als Betroffener im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für das neuartige Mobilitätskonzept angehört zu werden. Das Gericht bejahte dieses Ansinnen grundsätzlich. Die Erprobungsgenehmigung der Hamburger Wirtschaftsbehörde für Moia wäre damit nutzlos - weil Krijan vor der Erteilung erst hätte angehört werden müssen.
Ein Taxifahrer gegen die Stadt Hamburg
Die Stadt reagierte schnell. Sie ordnete den sofortigen Vollzug ihrer erteilten Genehmigung an. Das geht, etwa wenn der genehmigte Sachverhalt im öffentlichen Interesse liegt. Man sei überzeugt davon, dass die Rechte des klagenden Taxiunternehmers von der Erprobungsgenehmigung nicht berührt seien, teilt die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation auf SPIEGEL-Anfrage mit.
Doch Krijan wehrte sich wiederum gegen diese behördliche Schnell-Anordnung. Das Gericht sah die Sache differenziert. Sofern sich die Genehmigung der Stadt auf mehr als 200 eingesetzte Moia-Fahrzeuge bezieht, könnte der Taxiunternehmer möglicherweise tatsächlich in seinen subjektiven Rechten verletzt werden. Überschreite Moia allerdings diese Grenze bis zur Klärung des Streits im Hauptsacheverfahren nicht, sei die Genehmigung dem Taxiunternehmer zumutbar. Auch Moia sei es zuzumuten, mit dem Ausbau der Flotte bis zu einer weiteren Klärung der Sach- und Rechtslage zu warten.
Fotostrecke
Selbstversuch: So schlägt sich Moia im Alltag
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
Entscheidend für die Auswirkungen auf das Taxigewerbe sei die Anzahl der eingesetzten Moia-Fahrzeuge im Verhältnis zur Zahl der Hamburger Taxen. Das Gericht bejaht damit indirekt, dass Taxen Umsätze durch Konkurrenten wie Moia verloren gehen könnten. Dies halte man aber erst bei einem Verhältnis von deutlich mehr als fünf Moia-Fahrzeugen zu 100 Taxen für möglich. Hamburg hat aktuell etwas mehr als 3000 Taxen, das Gericht hält einen erheblichen Umsatzrückgang erst ab rund 200 Moia-Fahrzeugen für denkbar.
Teilerfolg für Moia?
Moia sieht das Urteil als einen Teilerfolg. "Wir nehmen wohlwollend zur Kenntnis, dass ein einzelner Taxiunternehmer sein eigentliches Ziel, Moia komplett zu stoppen, nicht erreicht hat", sagte ein Sprecher des Unternehmens dem SPIEGEL.
Die Begrenzung auf 200 Fahrzeuge nehme man jedoch "auch mit Unverständnis zur Kenntnis". Hamburg habe einen Bedarf an einem Service wie Moia. "Allein in den ersten zehn Tagen hatten wir 15.000 Buchungen. Die Anzahl der Buchungsanfragen lag bei einem Vielfachen, sodass wir heute schon die von der Behörde genehmigten 500 Fahrzeuge mit mehreren Fahrgästen pro Fahrt auslasten könnten", hieß es weiter.
Fotostrecke
VW-Dienst Moia im Preisvergleich: Wer zwischen Elbphilharmonie und Partyviertel am billigsten fährt
Foto: Google Earth
Man werde Beschwerde gegen diese vorläufige Entscheidung beim Oberverwaltungsgericht einreichen und hoffe auf eine zügige Entscheidung, die die Rechtmäßigkeit der Genehmigung der Behörde bestätigt. Mit 200 Fahrzeugen sei kein stadtweiter Service möglich. Dass ein einzelner Taxifahrer "das öffentliche Verkehrsinteresse einer gesamten Millionenmetropole aushebeln" könne, sei "ein unhaltbarer Zustand der Rechtsunsicherheit".
Bei Moia ordert der Fahrgast über eine Smartphone-App das Auto und gibt dabei auch die Zieladresse an. Die Software ermittelt eine sinnvolle Routenführung, bei der auch andere Fahrgäste aufgenommen werden können, die in die gleiche Richtung wollen und sich das Fahrzeug teilen könnten. Auch Konkurrenten wie CleverShuttle arbeiten nach diesem Prinzip. Uber betreibt etwa in den USA ein ähnliches Angebot unter den Namen Uber Pool und Express Pool.
Der Fahrpreis für eine Moia-Fahrt in Hamburg liegt zwischen dem Preis des öffentlichen Nahverkehrs und dem eines Taxis. Der Fahrpreis richtet sich nach der Entfernung sowie nach dem Wochentag, der Uhrzeit und variiert auch durch Faktoren wie Angebot und Nachfrage. Auf Grundlage von Daten aus Hannover, wo Volkswagen Moia schon länger betreibt, geht das Unternehmen davon aus, dass eine durchschnittliche Einzelfahrt in Hamburg zwischen fünf und sieben Euro kosten wird.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey arbeitet mit einem mehrstufigen vollautomatisierten Verfahren. Alle repräsentativen Echtzeitumfragen werden in einem deutschlandweiten
Netzwerk aus mehr als 20.000 Websites ausgespielt ("Riversampling"), es werden also nicht nur Nutzer von SPIEGEL ONLINE befragt. Jeder kann online an den Befragungen teilnehmen und wird mit seinen Antworten im repräsentativen Ergebnis berücksichtigt, sofern er sich registriert hat. Aus diesen Nutzern zieht Civey eine quotierte Stichprobe, die sicherstellt, dass sie beispielsweise in den Merkmalen Alter, Geschlecht und Bevölkerungsdichte der Grundgesamtheit entspricht. In einem dritten Schritt werden die Ergebnisse schließlich nach weiteren soziodemografischen Faktoren und Wertehaltungen der Abstimmenden gewichtet, um Verzerrungen zu korrigieren und Manipulationen zu verhindern. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in den Civey FAQ.
Die Registrierung hilft dabei, die Antworten zu gewichten, und ermöglicht so ein Ergebnis für die Umfragen, das für die Wahlbevölkerung in Deutschland repräsentativ ist. Jeder Teilnehmer wird dabei nach seinem Geschlecht, Geburtsjahr und Wohnort gefragt. Danach kann jeder seine Meinung auch in weiteren Umfragen zu unterschiedlichen Themen abgeben.
Die Antwort jedes Teilnehmers wird so gewichtet, dass das Resultat einer Umfrage für die Grundgesamtheit repräsentativ ist. Bei der Sonntagsfrage und beim Regierungsmonitor umfasst diese Grundgesamtheit die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Die Gewichtung geschieht vollautomatisiert auf Basis der persönlichen Angaben bei der Registrierung sowie der Historie früherer Antworten eines Nutzers. Weitere Details zur Methodik stehen im Civey-Whitepaper.
Meinungsumfragen werden in der Regel telefonisch oder online durchgeführt. Für die Aussagekraft der Ergebnisse ist entscheidend, wie viele Menschen erreicht werden können und wie viele sich tatsächlich an einer Umfrage beteiligen, wenn sie angesprochen werden. Internetanschlüsse und Festnetzanschlüsse sind in Deutschland derzeit etwa gleich weit verbreitet - bei jeweils rund 90 Prozent der Haushalte, Mobiltelefone bei sogar 95 Prozent. Die Teilnahmebereitschaft liegt bei allen Methoden im einstelligen Prozentbereich, besonders niedrig schätzen Experten sie für Telefonumfragen ein.
Es gibt also bei beiden Methoden eine Gruppe von Personen, die nicht erreicht werden kann, weil sie entweder keinen Anschluss an das jeweilige Netz hat oder sich nicht an der Umfrage beteiligen möchte. Deshalb müssen für ein aussagekräftiges Ergebnis immer sehr viele Menschen angesprochen werden. Civey-Umfragen sind derzeit neben SPIEGEL ONLINE in mehr als 20.000 andere Webseiten eingebunden, darunter auch unterschiedliche Medien. So wird gewährleistet, dass möglichst alle Bevölkerungsgruppen gut erreicht werden können.
Bis das Ergebnis einer Umfrage repräsentativ wird, müssen ausreichend viele unterschiedliche Menschen daran teilnehmen. Ob das bereits gelungen ist, macht Civey transparent, indem zu jedem Umfrageergebnis eine statistische Fehlerwahrscheinlichkeit angegeben wird. Auch die Zahl der Teilnehmer und die Befragungszeit werden für jede Umfrage veröffentlicht.
In unseren Grafiken ist der statistische Fehler als farbiges Intervall dargestellt. Dieses Intervall zeigt jeweils, mit welcher Unsicherheit ein Umfragewert verbunden ist. Zum Beispiel kann man bei der Sonntagsfrage nicht exakt sagen, wie viel Prozent eine Partei bei einer Wahl bekommen würde, jedoch aber ein Intervall angeben, in dem das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit liegen wird. Überschneiden sich die Intervalle von zwei Umfragewerten, dann können streng genommen keine Aussagen über die Differenz getroffen werden. Bei der Sonntagsfrage heißt das: Liegen die Umfragewerte zweier Parteien so nah beieinander, dass sich ihre Fehlerintervalle überlappen, lässt sich daraus nicht ableiten, welche von beiden aktuell bei der Wahl besser abschneiden würde.
Die persönlichen Daten der Nutzer werden verschlüsselt auf deutschen Servern gespeichert und bleiben geheim. Mitarbeiter von Civey arbeiten für die Auswertungen lediglich mit User-IDs und können die Nutzer nicht mit ihrer Abstimmung in Verbindung bringen. Die persönlichen Angaben der Nutzer dienen vor allem dazu, die Antworten zu gewichten und sicherzustellen, dass die Umfragen nicht manipuliert werden. Um dies zu verhindern, nutzt Civey statistische wie auch technische Methoden. Darüber hinaus arbeitet Civey mit externen Partnern zusammen, die Zielgruppen für Werbetreibende erstellen. Nur wenn Nutzer die Datenschutzerklärung sowohl von Civey als auch von einem externen Partner akzeptiert haben, dürfen Ihre Antworten vom Partner zur Modellierung dieser Zielgruppen genutzt werden. Ein Partner erhält aber keine Informationen zu Ihren politischen und religiösen Einstellungen sowie solche, mit denen Sie identifiziert werden können. Civey-Nutzer werden auch nicht auf Basis ihrer Antworten mit Werbung bespielt. Der Weitergabe an Partner können Sie als eingeloggter Nutzer jederzeit hier widersprechen. Mehr Informationen zum Datenschutz bei Civey finden Sie hier.
An dieser Stelle haben Leser in der App und auf der mobilen/stationären Website die Möglichkeit, an einer repräsentativen Civey-Umfrage teilzunehmen. Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Zur Erhebung seiner repräsentativen Umfragen schaltet die Software des 2015 gegründeten Unternehmens Websites zu einem deutschlandweiten Umfragenetzwerk zusammen. Neben SPIEGEL ONLINE gehören unter anderem auch der "Tagesspiegel", "Welt", "Wirtschaftswoche" und "Rheinische Post" dazu. Civey wurde durch das Förderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.
Wer steckt hinter Civey-Umfragen?
An dieser Stelle haben Leser in der App und auf der mobilen/stationären Website die Möglichkeit, an einer repräsentativen Civey-Umfrage teilzunehmen. Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Zur Erhebung seiner repräsentativen Umfragen schaltet die Software des 2015 gegründeten Unternehmens Websites zu einem deutschlandweiten Umfragenetzwerk zusammen. Neben SPIEGEL ONLINE gehören unter anderem auch der "Tagesspiegel", "Welt", "Wirtschaftswoche" und "Rheinische Post" dazu. Civey wurde durch das Förderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.
10 BilderSelbstversuch: So schlägt sich Moia im Alltag
1 / 10
Dieser unscheinbare Ort ist eine von 10.000 virtuellen Haltestellen des Moia-Fahrdienstes in Hamburg. Zu erkennen sind die virtuellen Haltepunkte für Passanten nicht. Angezeigt werden sie lediglich in der Moia-App. Die zeigt nach Buchung einer Tour genau an, wo man auf das Shuttle warten muss.
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
2 / 10
Um 11:32 Uhr sollte mein Shuttle hier ankommen. Aber auch zehn Minuten nach Ablauf der Zeit ist der Bus noch immer nicht in Sicht. Dafür meldet mir die App: "Sorry, wir sind spät dran". Die Restzeit schwankt zwischen einer und vier Minuten hin und her, aber die genaue Ankunftszeit bleibt ungewiss.
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
3 / 10
Doch dann taucht der goldene Moia-Bus auf. Der Fahrer stand im Stau - davor ist auch der Fahrdienst nicht gefeit. Dafür kann es jetzt endlich losgehen.
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
4 / 10
Drinnen geht es komfortabel zu. Sechs Sitzplätze hat der Bus und für jeden Fahrer noch eine USB-Buchse, um das Smartphone zu laden. Die erste Testfahrt führt nach Hause. Für die rund 4,5 Kilometer lange Strecke zahle ich fünf Euro - der maximale Preis, der während des ersten Monats des Fahrdienstes fällig wird, egal wie lang die Fahrt ist. Die Strecke, die der Moia-Bus fährt, kann außerdem etwas länger sein, da unterwegs auch andere Passagiere mit ähnlicher Strecke hinzusteigen können.
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
5 / 10
Zu Hause angekommen, muss das Pfandgut erstmal weggebracht werden. Was ich sonst mit dem Auto erledigt hätte, übernimmt nun mein Moia-Shuttle. Die Frage ist nur, ob ich mit dem sperrigen Gepäck überhaupt willkommen bin.
Foto: Christian Frahm / SPIEGEL ONLINE
6 / 10
Um 12:36 Uhr kommt das Shuttle auf die Minute genau pünktlich an der Haltestelle an. Diese liegt praktischerweise nur ein paar Hausnummern von meiner Haustür entfernt. Der Wasserkasten muss also nicht weit getragen werden.
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
7 / 10
Ohne Murren des Fahrers kann ich den Kasten vorne im Gepäckraum abstellen. Der Fahrer erklärt mir, dass Handgepäck oder größere Einkäufe kein Problem seien. Nur Sperrgepäck oder große Möbeltransporte sind nicht erlaubt. Die Fahrt endet direkt vor der Tür meines Getränkemarktes. Für die rund 4,2 Kilometer lange Strecke werden diesmal 4,82 Euro fällig.
Foto: Christian Frahm / SPIEGEL ONLINE
8 / 10
Der Rückweg dauert länger. Ich muss auf das Fahrzeug rund 20 Minuten warten. Denn die derzeit nur rund 100 verfügbaren Moia-Busse sind am ersten Tag oft ausgebucht. Als die Fahrt schließlich losgeht habe ich das Gefühl, von einem Taxi verfolgt zu werden. Die Taxifahrer sind von Moia nämlich wenig begeistert und fürchten um ihre Jobs. Für den Rückweg werden 4,75 Euro fällig und damit fast genau so viel wir für den Hinweg.
Foto: Christian Frahm/ SPIEGEL ONLINE
9 / 10
Die letzte Etappe des Tages ist ein kleiner Familienausflug und führt vom Kindergarten zur Eisdiele an die Alster in der Innenstadt. Daher buche ich dieses Mal drei Plätze und einen Kindersitz - das alles funktioniert über die App. Fahrer Christian freut sich über den jungen Mitfahrer, holt den Kindersitz aus dem Gepäckraum und ist sogar beim Anschnallen behilflich. Der sechs Kilometer lange Weg kostet für drei Personen neun Euro. Je mehr Personen mitfahren, desto günstiger wird der Preis pro Person.
Foto: Christian Frahm / SPIEGEL ONLINE
10 / 10
Moia mit Kind? Kein Problem! Auch auf der Rückfahrt von der Eisdiele ist der Kindersitz im Handumdrehen montiert. Ein langer Tag ohne eigenes Auto geht zu Ende. Fazit: Die derzeit 100 Moia-Busse sind noch nicht genug, um die Nachfrage zu bedienen und vor Verspätungen ist auch der goldene Shuttlebus ebenso wenig geschützt, wie jedes Taxi oder andere Ridesharingdienste. Da ist der Schienenverkehr im Vorteil. Die Wege zu den Haltestellen lagen im Test zwischen 20 und 150 Metern - weniger sind es beim ÖPNV auch nicht. Preislich rangiert Moia über dem ÖPNV und weit unterhalb des Preises für ein Taxi.
12 BilderVW-Dienst Moia im Preisvergleich: Wer zwischen Elbphilharmonie und Partyviertel am billigsten fährt
1 / 12
Wie günstig ist die VW-Tochter Moia? Auf einer virtuellen Testrecke haben wir verschiedene Verkehrsmittel und Sharing-Anbieter verglichen. Die Strecke führt von der Elbphilharmonie bis in Hamburgs Szeneviertel Sternschanze und ist 4,5 Kilometer lang.
Foto: Google Earth
2 / 12
Wer sich ein Taxi ruft, zahlt in Hamburg tagsüber eine Grundgebühr von 3,50 Euro. Hinzu kommen je nach Anbieter Kilometerpreise von 1,50 Euro bis 2,45 Euro. Der durchschnittliche Fahrpreis für die ausgewählte Strecke beträgt daher rund 12,40 Euro.
Quelle: Angaben der Anbieter, eigene Berechnungen
Foto: Daniel Bockwoldt/ picture alliance/dpa
3 / 12
Clevershuttle ist ein sogenannter Ridesharing-Anbieter - und damit eher mit einem Taxi zu vergleichen, in dem ein Fahrer Passagiere chauffiert. Nutzer, die eine ähnliche Route haben, werden auf dem Weg eingesammelt, sodass man sich ein Fahrzeug oft mit anderen teilt. Der vor Fahrtantritt garantierte Festpreis gilt aber auch, wenn keine Fahrgemeinschaft zustande kommt. Zum Zeitpunkt unserer Recherche kostete die Fahrt von der Elbphilharmonie bis zur Sternschanze 6,87 Euro. Der Preis ergibt sich laut Clevershuttle aus einem gestaffelten Kilometerpreis und ist abhängig von der Zahl der gebuchten Sitzplätze.
Der Sharing-Anbieter DriveNow rechnet Fahrten nach einem Minutentarif ab, der je nach Modell variiert. Im günstigsten Fall kostet eine Minute 33 Cent. Demnach würde die Strecke von der Elbphilharmonie in die Sternschanze 4,95 Euro kosten. Die Flotte von DriveNow umfasst in Hamburg rund 600 Fahrzeuge, 200 davon sind Elektroautos.
Foto: Inga Kjer/ picture alliance / Inga Kjer/dpa
5 / 12
Im April startet der VW-Sharing-Dienst Moia in Hamburg zunächst mit 100 Fahrzeugen. Moia ist ein Ride-Sharing-Dienst, bei dem man von einem Chauffeur zum Ziel gefahren wird. Sollte es entlang der Strecke Nutzer mit einem ähnlichen Ziel geben, werden diese unterwegs eingesammelt. Zwar sind noch keine offiziellen Preise bekannt, laut dem Unternehmen kalkuliert man aber rund einen Euro pro Kilometer. Demnach würde die Strecke rund 4,50 Euro kosten. Bucht man beispielsweise mit mehreren ein Fahrzeug, wird es für jede weitere Person günstiger.
Foto: Christian Charisius/ dpa
6 / 12
Cambio ist ein stationärer Anbieter, für den sowohl Kosten nach Dauer der Nutzung eines Fahrzeuges anfallen, als auch für die gefahrene Strecke. Die minimale Nutzungsdauer beträgt eine Stunde. Im günstigsten Basistarif kostet eine Stunde 3,00 Euro plus 1,13 Euro für die Strecke von der Elbphilharmonie in die Sternschanze (25 Cent pro Kilometer), die somit 4,13 Euro kostet. Allerdings eignen sich stationsbasierte Sharingautos eher für längere Strecken oder stunden- und tageweise Nutzung. Schließlich muss man auch den Weg zur jeweiligen Station mit einplanen.
Foto: Cambio
7 / 12
Ein ähnliches Konzept wie Cambio verfolgt Flinkster von der Deutschen Bahn. Die Autos müssen an einer Station für mindestens eine Stunde gebucht werden, wofür im günstigsten Tarif tagsüber 2,30 Euro fällig werden (von 22-8 Uhr nur 1,50 Euro). Hinzu kommt eine Kilometerpauschale von 18 Cent. Für die ausgewählte Strecke kostet die Fahrt tagsüber bei Flinkster somit 3,11 Euro. Auch hier ist zu berücksichtigen, das das Fahrzeug erst abgeholt werden muss, wodurch weitere Fahrtkosten anfallen könnten.
Foto: Wolfgang Kumm/ picture alliance / dpa
8 / 12
Auch der Anbieter Ubeeqo ist stationsbasiert und muss mindestens eine Stunde gebucht werden. Allerdings sind die ersten 30 Kilometer grundsätzlich inklusive (jeder weitere Kilometer kostet 20 Cent). Der günstigste Tarif beträgt 3,00 Euro pro Stunde. Damit würde die Strecke von der Elbphilharmonie lediglich 3,00 Euro kosten. Allerdings beginnt und endet jede Buchung am selben Stellplatz oder derselben Parkzone. Das heißt, man muss das Auto am Ende der Fahrt wieder zurück zum Ausgangsort bringen.
Foto: Cineberg/ Getty Images
9 / 12
Beim Sharing-Anbieter Car2Go kostet eine Minute im günstigsten Fall 19 Cent. Die ausgewählte Strecke würde in einem Smart Fortwo demnach 2,85 Euro kosten.
Foto: Getty Images
10 / 12
Das Sharing-Unternehmen Emmy bietet den Nutzern Elektroroller für 19 Cent pro Minute an. Auf dem Roller können zwei Personen von A-nach B fahren, Helme befinden sich im Stauraum des Zweirads. Für die Strecke von der Elbphilharmonie zur Sternschanze müsste man ebenfalls 2,85 Euro zahlen.
Foto: SPIEGEL ONLINE
11 / 12
Auch öffentliche Verkehrsmittel bringen einen von der Elbphilharmonie ins Schanzenviertel. Das Ticket für einen Erwachsenen kostet 2,30 Euro. Zusammen mit dem neunminütigen Fußweg von der Elbphilharmonie zur U-Bahn dauert der Weg 15 Minuten - wie mit dem Auto.
Foto: Bodo Marks/ picture alliance / dpa
12 / 12
Am günstigsten kommt man mit dem Bikesharing-Anbieter StadtRAD in die Sternschanze. Die etwa 17-minütige Fahrt ist nämlich komplett kostenlos. Das liegt daran, dass die ersten 30 Minuten auf dem Fahrrad kostenfrei sind. Danach kostet jede weitere Minute 8 Cent. Allerdings muss man von der Elbphilharmonie noch einen etwa achtminütigen Fußmarsch zur nächsten Verleihstation einplanen.
Foto: Christian Charisius/ picture alliance/dpa
Clevershuttle ist ein sogenannter Ridesharing-Anbieter - und damit eher mit einem Taxi zu vergleichen, in dem ein Fahrer Passagiere chauffiert. Nutzer, die eine ähnliche Route haben, werden auf dem Weg eingesammelt, sodass man sich ein Fahrzeug oft mit anderen teilt. Der vor Fahrtantritt garantierte Festpreis gilt aber auch, wenn keine Fahrgemeinschaft zustande kommt. Zum Zeitpunkt unserer Recherche kostete die Fahrt von der Elbphilharmonie bis zur Sternschanze 6,87 Euro. Der Preis ergibt sich laut Clevershuttle aus einem gestaffelten Kilometerpreis und ist abhängig von der Zahl der gebuchten Sitzplätze.