Pedalisten gegen Blechfreunde "Autofahren bedeutet Krieg"

Straßenkampf: Ein Radler und ein Autofahrer beschimpfen sich
Foto: TMNHamburg - In Deutschlands Städten wird es enger. Immer häufiger müssen Autofahrer einen Teil ihrer angestammten Verkehrswege an Radler abtreten - was manche Fahrer nicht einsehen.
Parallel dazu entwickeln Radfahrer seit Jahren ein neues Selbstbewusstsein: Sie beanspruchen mehr Platz auf den Straßen als Verkehrsplaner ihnen zugestehen. Viele definieren die Straßenverkehrsordnung nach eigenem Gutdünken und entscheiden situationsabhängig, ob eine rote Ampel für sie gilt oder nicht. Kaum weniger egoistisch verhalten sich manche Autofahrer - zumindest ist das die jeweils gegenseitige Wahrnehmung.
Das führt zu Spannungen. Die Folge: Auf den Straßen wird gehupt, geschimpft, geklopft, gespuckt, an die Stirn getippt und manchmal tätlich angegriffen.
Doch oft bleibt es nicht dabei. Denn viele Verkehrsteilnehmer lassen ihren Frust auch später noch ab - zu Hause im Internet. Dann geht die Pöbelei oft erst richtig los: In der Anonymität der Foren ziehen beide Parteien ungehemmt über ihre jeweiligen Gegner her.
"Liebe Autofahrer, nehmt euch in Acht"
Erschwerend kommt hinzu: Die Gegner verändern sich oftmals mit der Tageszeit. Denn Autofahrer sind bisweilen auch Radfahrer - und umgekehrt.
Das hält manche Verkehrsteilnehmer allerdings nicht ab, tief in die Kiste der verbalen Nackenschläge zu greifen: Sie kennen in der Diskussion kein Pardon. "Radfahrer sind Hooligans auf zwei Rädern", schreibt da einer. "Liebe Autofahrer nehmt euch in Acht. Pfefferspray habe ich immer mit", antwortet ein anderer.
Meist müssen die Moderatoren der entsprechenden Internetforen den ausfallenden Wortwechsel zügig beenden - schließlich sind die Betreiber in bestimmten Fällen mit haftbar für Äußerungen auf ihren Seiten. Trotzdem gibt es noch genug Debattenbeiträge, in denen sich die Autoren gegenseitig hochpushen - und Tipps austauschen, wie man den Gegner am Besten ausbremst.
Eine Auswahl der krudesten Sprüche: