Recycelte Materialien im VW Golf VI DDR inside
Hannover/Berlin - Wie die Bundestagsabgeordnete und Haushaltspolitikerin Claudia Winterstein (FDP) auf Anfrage beim Bundesbauministerium erfuhr, wurde der Palast-Stahl für vier Millionen Euro verkauft. Ein Teil sei in Niedersachsen gelandet und werde nun für Motorblöcke des Golf VI verwendet, teilte Winterstein am Donnerstag in Berlin mit. Ein weiteres Kontingent sei für den Bau des höchsten Gebäudes der Welt nach Dubai geliefert worden.
Ein VW-Sprecher bestätigte auf Anfrage den Handel. Die Stahlträger seien zunächst in einer Schrottfirma zerkleinert, anschließend eingeschmolzen und dann zu Motorenblöcken recycelt worden. Diese seien dann in VW-Werke nach Salzgitter und nach Polen geliefert und in Fahrzeuge des Modells VW Golf VI eingebaut worden. Wie viele aus dem Stahl des Palasts der Republik gefertigte VW Golf auf den Straßen bereits unterwegs seien, konnte der Sprecher nicht sagen.
"Die letzten Reste des Sozialismus werden nun für technische Innovationen in Wolfsburg verarbeitet beziehungsweise im Wüstensand des kapitalistischen Dubai verbaut", sagte Winterstein und fügte hinzu: "Erich Honecker würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das wüsste."