Verkehrspolitik Regierungsberater empfehlen Quote für E-Autos
Ein Expertengremium fordert ein Umlenken der Bundesregierung in der Verkehrspolitik: Für eine umweltfreundlichere Mobilität brauche es die E-Auto-Quote.
BMW X5 xDrive40e als Plug-in-Hybrid an einer Ladesäule
Foto: Jan Woitas/ dpaEin Umwelt-Beratergremium der Bundesregierung schlägt in einem Sondergutachten eine Quote für Elektrofahrzeuge vor. Im Jahr 2025 sollten mindestens ein Viertel aller neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge elektrisch fahren. "Der Verkehrssektor hat bisher keinen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen geleistet", sagte Claudia Kemfert laut Pressemitteilung. "Die Elektromobilität ist hocheffizient und marktreif. Wir müssen jetzt zügig umsteigen". Die Professorin für Energieökonomie ist Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) und leitet die Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Das Ergebnis des SRU stellt die Verkehrspolitik der Bundesregierung in Frage. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt eine E-Auto-Quote ab. Zuletzt wurden auch der Vorschlag für eine Quote emissionsfreier Fahrzeuge in der EU ab 2030 auf Betreiben der deutschen Autoindustrie torpediert.
Um die Quote ab 2025 zu erfüllen, müsse die Ladeinfrastruktur ausgebaut und die staatliche Förderung über das Jahr 2020 verlängert werden, heißt es vom SRU. Zudem schlagen die sieben Experten vor, die Pkw- und Lkw-Maut zu einem "streckenabhängigen und flächendeckenden Mautsystem" weiterzuentwickeln.
Schneller Ausbau erneuerbarer Energien
Die sieben Professorinnen und Professoren des SRU plädieren dafür, die Steuervergünstigung für Diesel in dieser Legislaturperiode abzuschaffen, da sie ökologisch nicht gerechtfertigt sei. Zudem sei eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene nötig. Da der Verkehr mehr Strom benötige, wenn der E-Auto-Anteil steige, sei ein schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich.
Der SRU berät die Bundesregierung seit 45 Jahren. Der Verkehrssektor in Deutschland stößt heute trotz aller Einsparziele immer noch so viel CO2 aus wie 1990. CO2 gilt als Verursacher für den Klimawandel.
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