

Der Gast ist König - erst recht in einem Hotel, das in Macau entsteht, etwa 50 Kilometer von Hongkong entfernt. Dessen Investor, der Großindustrielle Stephen Hung, hat jetzt die bisher größte Bestellung beim Super-Luxusautobauer Rolls-Royce (RR) aufgegeben. Er kaufte 30 Exemplare des Modells Phantom für die Hotelflotte, um die Gäste zwischen den Spielcasinos zu chauffieren. Wert: 20 Millionen Dollar (etwa 15,4 Millionen Euro). Macau gilt als das Las Vegas von China.
Die Bestellung des Großindustriellen übersteigt die bisherige Rekordbestellung von 14 Phantom. Die Limousinen wurden im Jahr 2006 vom Peninsula Hotel in Hongkong gekauft; seit 1970 hat die Luxusunterkunft 70 Rolls-Royce bestellt. Das älteste Auto ist ein Phantom II von 1934, der noch immer regelmäßig im Einsatz ist.
Für Rolls-Royce ist China einer der wichtigsten Absatzmärkte. Im vergangen Jahr hat die Volksrepublik erstmals die USA als größten Absatzmarkt für RR abgelöst. Insgesamt verkaufte die BMW-Tochter im Jahr 2013 3630 Fahrzeuge.
Zwei der Rolls-Royce sind mit goldenen Extras ausgestattet
Hung und Rolls-Royce haben den Vertrag am Dienstag im RR-Werk im britischen Goodwood unterzeichnet. Das Luxushotel, das den Namen Louis XIII. tragen wird, soll Anfang 2016 eröffnet werden. Louis XIII. war im 17. Jahrhundert König von Frankreich und Navarra und hatte mit dem Bau des Schlosses von Versailles begonnen.
Zwei der bestellten Rolls-Royce sind die teuersten Modelle, die bisher bestellt worden sind - mit vergoldeten Elementen außen und im Innenraum.
Die Hotel-Holding teilte mit, dass sie mit der BMW-Tochter eine Anzahlung in Höhe von zwei Millionen Dollar vereinbart haben, eine zweite Rate von drei Millionen Dollar soll zum Ende des Jahres überwiesen werden. Die restlichen 15 Millionen werden fällig, wenn die Limousinen in der ersten Jahreshälfte 2016 ausgeliefert werden.
Eine Suite für 130.000 Dollar die Nacht
Der Listenpreis des Phantom liegt bei etwa 600.000 Dollar, aber durch Extras wird der Wagen oftmals um ein Vielfaches teurer.
Die Casinos in Macau haben im vergangenen Jahr 45 Milliarden Dollar umgesetzt - und waren damit siebenmal so erfolgreich wie die Konkurrenz in Las Vegas.
Hung, ein früherer Investmentbanker, ist bekannt für seinen flamboyanten Stil. Auf dem Gelände seines neuen Hotelresort, wird es eine Villa geben, in der eine Übernachtung 130.000 Dollar pro Nacht kosten soll - im Vergleich zu einem Rolls-Royce ein Schnäppchen.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Erfolgsmodell: Die britische Luxus-Automarke Rolls-Royce hat erstmals die Marke von 4000 verkauften Nobelkarossen pro Jahr geknackt. Doch generell gilt für RR die Faustformel: Umsatz ist wichtiger als Absatz. Das Foto zeigt die Limousine Phantom.
Frische Luft als Luxus: Den Phantom gibt es auch als Drophead-Coupé.
Viel Raum für Luxus: Dieser Rolls-Royce Phantom verfügt über einen längeren Radstand. Das garantiert den Passagieren noch mehr Beinfreiheit im Innenraum.
Klassisches Leder, moderne Unterhaltungselektronik: Wer einen RR Phantom bestellt, kann fast alles ordern. RR unterhält ein Individualisierungsprogramm mit dem Namen "Bespoke".
Spielcasino in Macau: Auch hier sollen künftig die bestellten Rolls-Royce vorfahren. Macau gilt als Glücksspielhochburg und übertrumpft mit seinem Umsätzen Las Vegas bei Weitem.
Flotte für reiche Hotelgäste: Das Peninsula in Hongkong hatte vor acht Jahren 14 Phantom von Rolls-Royce gekauft.
Berühmte Kühlerfigur: Die sogenannte Spirit of Ecstasy ziert seit 1911 die Motorhaube der Luxus-Modelle aus England. In Deutschland ist sie auch unter dem Namen Emily bekannt.
Die große Show: Bei Nacht wirkt die Rolls-Royce-Flotte des Hotels Peninsula in Hongkong noch spektakulärer.
Alt, aber immer noch rüstig: Auch zum Peninsula in Paris gehört ein historischer Rolls-Royce Phantom II von 1934.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden