Rückrufaktion VW und BMW beordern 500.000 Autos in die Werkstatt

Umfangreiche Rückrufaktionen für VW und BMW: Volkswagen muss insgesamt rund 300.000 Wagen in die Werkstatt beordern. Betroffen sind Baureihen wie Golf, Jetta und Passat. Grund für die Aktion sind Probleme an den Einspritzleitungen. Auch BMW hat Probleme: Die Bayern müssen an 235.000 Minis nachbessern.
VW Golf: Auch der Bestseller ist vom Rückruf betroffen

VW Golf: Auch der Bestseller ist vom Rückruf betroffen

Foto: Volkswagen Ag/ picture-alliance/ dpa

Wolfsburg - Von der Rückrufaktion sind allein in Deutschland etwa 105.000 Wagen der Modelle Eos, Golf, Jetta, Passat, Scirocco, Tiguan und des T5 betroffen. Das hat Volkswagen am Montag auf Anfrage bestätigte. Es handele sich dabei um Fahrzeuge mit 2,0-Liter Dieselmotoren (TDI) der Baujahre 2009 bis 2012. Weltweit gilt der Rückruf für etwa 300.000 Autos. Die Internetseite autoservicepraxis.de  hatte zuvor über den Rückruf berichtet.

Der Grund für den Reparaturbedarf sind die Einspritzleitungen. An ihnen kann unter bestimmten Umständen Kraftstoff austreten. Ein VW-Sprecher betonte, dass in diesem Zusammenhang von Motorbränden nichts bekannt sei, die Aktion sei eine nötige Vorsichtsmaßnahme. Volkswagen wolle alle betroffenen Kunden anschreiben und in die Werkstätten bitten.

Den Angaben zufolge sind auch die VW-Töchter Audi , Skoda und Seat betroffen - jedoch weitaus geringer als die Kernmarke VW selber. So teilte etwa Skoda mit, dass weltweit rund 12.755 Autos betroffen seien, 4067 davon in Deutschland. Es gehe um die Modelle Octavia (Jahre 2009 bis 2011), Superb (2009 bis 2011) und Yeti (2010). Bei Audi kann es bei rund 12.000 Fahrzeugen der Baureihe A3 zu Problemen kommen.

Dem VW-Sprecher zufolge verursachte die fehlerhafte Charge eines Zulieferers das Problem. In der Werkstatt werde die Leitung verstärkt, so dass die Gefahr gebannt sei. Sollte das Problem schon aufgetreten sein, könne sich das durch Spritgeruch bemerkbar machen. Die Reparatur sei in ungefähr einer halben Stunde abgeschlossen.

Auch BMW muss wegen Problemen mit einer Kühlwasserpumpe weltweit rund 235.000 Fahrzeuge der Marke Mini in die Werkstätten zurückrufen. In Deutschland sind rund 22.000 Autos von der Aktion betroffen. Der Fehler in der Anlage könne im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Pumpe im Motorraum Feuer fange, sagte ein Sprecher der Marke am Montag in München. Die Halter würden in Kürze über den Rückruf informiert, das Bauteil werde ausgetauscht. In Deutschland arbeitet BMW dafür mit dem Kraftfahrtbundesamt in Flensburg zusammen. Die Pumpe wurde in Minis mit den Motorvarianten Cooper S und John Cooper Works verbaut, betroffen sind die Baujahre ab März 2006 bis Januar 2011.

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes KBA gab es im Jahr 2011 in Deutschland 185 Rückrufe. Insgesamt betroffen gewesen seien 1,19 Millionen Autos. Bei der größten Einzelaktion hätten 412.696 Wagen in die Werkstätten gemusst - fast viermal so viel wie jetzt bei VW. "Für Volumenhersteller wie VW ist diese Größenordnung nicht verwunderlich, wenn es einmal zu einem Rückruf kommt", sagte ein KBA-Sprecher.

rom/dpa
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