Alkohol im Straßenverkehr SPD will Promillegrenze für Radfahrer deutlich senken

Deutlich alkoholisiert noch am Straßenverkehr teilnehmen - Radfahrer dürfen das. SPD-Verkehrsexperten wollen das ändern.
Bußgeld von der Fahrradstaffel der Hamburger Polizei

Bußgeld von der Fahrradstaffel der Hamburger Polizei

Foto: Angelika Warmuth/ picture alliance / dpa

Wer sich nach Alkoholkonsum nicht mehr an das Steuer seines Autos setzen will, muss auch auf dem Fahrrad eine Promillegrenze beachten. Bisher wird ab einem Wert von 1,6 eine Strafzahlung fällig - darunter nur, wenn Ausfallerscheinungen auftreten. Betrunkene sollten nach dem Willen der SPD aber wesentlich früher vom Rad absteigen müssen.

Wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtet, dringen die Verkehrsexperten der Bundestagsfraktion darauf, die Promillegrenze für Radfahrer deutlich zu senken. Die Zeitung berief sich auf ein diesbezügliches Beschlusspapier. Der SPD-Parlamentarier Stefan Zierke sagte, alkoholbedingte Ausfallerscheinungen bei Radfahrern nähmen ab 1,1 Promille Blutalkoholkonzentration stark zu. Dadurch sei eine ungefährliche Teilnahme am Straßenverkehr nicht mehr sichergestellt.

"Eine angepasste Promillegrenze für Radfahrer ist deshalb ein entscheidendes Signal und ein notwendiger Schritt", sagte Zierke der Zeitung. Künftig solle schon ein Blutalkoholwert ab 1,1 Promille als Straftat gelten. Eine Absenkung des Grenzwertes hatte im vergangenen Jahr auch der Verkehrsgerichtstag in Goslar gefordert. Zierke sprach sich dem Blatt zufolge zudem dafür aus, Radlern das Rechtsabbiegen bei Rot an ungefährlichen Kreuzungen durch einen grünen Pfeil zu erlauben. Dadurch werde der Verkehrsfluss verbessert, sagte der SPD-Politiker.

Unterstützung für dieses Vorhaben kam von den Grünen. "So kann Radfahren sicherer und damit noch attraktiver werden", sagte der zuständiger Sprecher, Matthias Gastel, ebenfalls der "Saarbrücker Zeitung". Gastel unterstützte zudem die Forderung nach einer 1,1-Promillegrenze.

abl/dpa
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