Zunächst betrafen die Qualitätsprobleme nur einige Baureihen, inzwischen ist fast das gesamte Toyota-Sortiment betroffen: Der japanische Autokonzern muss einem Zeitungsbericht zufolge auch das Hybridauto Prius sowie Limousinen seiner Luxusmarke Lexus zurückrufen.
Toyotas Prius: Das meistverkaufte Hybridauto der Welt gilt als Kronjuwel des Konzerns.
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Tokio - Toyota erwägt der Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai" zufolge eine weitere Rückruf-Aktion wegen Problemen mit Bremsen - betroffen sind die erfolgreichen
Prius-Hybrid-Autos. Das Blatt berichtet unter Berufung auf nicht genannte Quellen, Toyota habe bereits entschieden, rund 270.000 Prius der jüngsten Generation in Japan und den USA in die Werkstätten zu holen. Eine Sprecherin bei Toyota erklärte dazu, man habe noch keine Entscheidung getroffen. "Wir sind im Prozess, einzelne Fälle zu prüfen", hieß es.
"Nihon Keizai" will jedoch erfahren haben, dass der weltgrößte Autobauer schon in Kürze den Rückruf bei den Transportministerien in Japan und den USA melden wird. Dabei gehe es darum, bei Autos der im Mai auf den Markt gekommenen dritten Generation des Prius das Kontrollprogramm für das ABS-System zu ändern. Betroffen seien nur Fahrzeuge, die zwischen Mai und Dezember ausgeliefert worden seien, davon rund 176.000 in Japan und 100.000 in den USA. Toyota hatte erklärt, es gebe keine strukturellen Fehler beim Prius-Bremssystem.
Nach dem weltweiten Rückrufdebakel wegen klemmender Gaspedale wäre dies ein weiterer Schlag für den größten Autobauer der Welt. Die geplante Rückruf-Aktion könnte sich auch auf Toyotas Hybrid
Lexus HS250h sowie auf den Toyota Sai ausweiten, da in diesen Fahrzeugen dasselbe Bremssystem wie beim Prius verbaut wurde.
Toyota hatte am Donnerstag angekündigt, trotz des bisherigen Rückruf-Debakels im laufenden Geschäftsjahr den operativen Verlust deutlich zurückzufahren und unter dem Strich sogar in die Gewinnzone zurückkehren zu können.