Unfallstatistik Erneut mehr Verkehrstote in Deutschland

Im vergangenen Jahr sind auf Deutschlands Straßen 3475 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden. Das sind fast 100 Opfer mehr als 2014 - zum zweiten Mal in Folge hat sich die Statistik damit verschlechtert.
Tödlicher Crash im September 2015 in Baden-Württemberg: Anstieg um 2,9 Prozent

Tödlicher Crash im September 2015 in Baden-Württemberg: Anstieg um 2,9 Prozent

Foto: Sven Friebe/ picture alliance / dpa

Auf Deutschlands Straßen ist es erneut gefährlicher geworden: Die Zahl der Verkehrstoten ist im vergangenen Jahr laut Angaben des Statistischen Bundesamts  gestiegen. Insgesamt seien 3475 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Dies seien 98 Todesopfer oder 2,9 Prozent mehr als 2014.

Die Zahl der Verkehrstoten stieg damit das zweite Jahr in Folge an. 2013 war mit 3339 Verkehrsunfalltoten der niedrigste Stand seit 1950 erreicht worden. Auch die Zahl der Verletzten erhöhte sich im Vorjahresvergleich: Insgesamt rund 393.700 Menschen - und damit 1,1 Prozent mehr als 2014 - seien 2015 schwer oder leicht im Straßenverkehr verletzt worden, teilte das Statistikamt weiter mit.

Gemessen an der Einwohnerzahl war demnach das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Brandenburg mit 73 Todesopfern je eine Million Einwohner am größten; am geringsten mit elf Todesopfern je eine Million Einwohner sei das Risiko in Hamburg gewesen.

Straßenverkehrsunfälle 2015: Getötete nach Bundesländern

Land insgesamt Änderung gegen­über 2014 Änderung gege­nüber 2014 je 1 Million Ein­wohner
Baden-Württemberg 484 +18 +3,9 % 45
Bayern 614 -5 -0,8 % 48
Berlin 48 -4 -7,7 % 14
Brandenburg 179 +40 +28,8 % 73
Bremen 17 +5 +41,7 % 26
Hamburg 20 -18 -47,4 % 11
Hessen 254 +31 +13,9 % 42
Mecklenburg-Vorpommern 93 +1 +1,1 % 58
Niedersachsen 459 +13 +2,9 % 59
Nordrhein-Westfalen 521 -1 -0,2 % 30
Rheinland-Pfalz 194 +19 +10,9 % 48
Saarland 31 +2 +6,9 % 31
Sachsen 192 +8 +4,3 % 47
Sachsen-Anhalt 145 +7 +5,1 % 65
Schleswig-Holstein 107 -14 -11,6 % 38
Thüringen 115 -6 -5,0 % 53
Deutschland2 3475 +98 +2,9 % 43
2 einschließlich derzeit nach Ländern noch nicht aufteilbarer, erwarteter Nachmeldungen
Quelle: Destatis
vorläufiges Ergebnis

Einen wesentlichen Grund für den Anstieg spielten offenbar die Witterungsbedingungen - insbesondere die relativ milden Wintermonate und der sehr warme, trockene Frühling. Bei günstigen Witterungsbedingungen werde mehr und häufig schneller gefahren, erklärten die Statistiker. Zudem seien mehr "ungeschützte Verkehrsteilnehmer" wie Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs. Dadurch steige die Schwere der Unfälle.

Welchen Anteil die Ablenkung durch Handys am Steuer an den gestiegenen Unfallzahlen hat, ist bislang noch nicht ausführlich erforscht worden. Fest steht laut einer Untersuchung nur, dass sich das Unfallrisiko durch das Hantieren mit dem Smartphone um fast das Vierfache erhöht.

cst/Afp
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