Sperrung der A7 bei Hamburg Verkehrschaos mit Ansage
Am Wochenende wird die A7 in Hamburg Stellingen wegen Brückenbauarbeiten voll gesperrt - der Hansestadt droht der Verkehrsinfarkt. Wie lässt er sich umgehen? Alle Infos und eine interaktive Karte mit Stauanzeiger gibt es auf SPIEGEL ONLINE.
Hamburg - In der Hansestadt droht am Wochenende der Verkehrsinfarkt. Von Freitagabend, 22 Uhr, bis Montagmorgen 6 Uhr wird die A7 zwischen dem Autodreieck Hamburg Nordwest und der Anschlussstelle Stellingen in beide Richtungen voll gesperrt.
Wie stark die Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr sind, wenn die Nord-Süd-Verbindung ausfällt, zeigt ein Unfall im August 2011. Gegen Mittag kam es im Elbtunnel zu einer Karambolage, bei der ein Fahrzeug in Brand geraten war. Die Konsequenzen waren nicht nur auf der A7 zu spüren, sondern nahezu in der ganzen Stadt. Der Transitverkehr staute sich ebenso auf der A1 und auch auf den Straßen in der Stadt ging bis zum Abend fast nichts mehr.
Größere DarstellungAnlass der Vollsperrung, von der auch die A23 Richtung Hamburg in Höhe der Anschlussstelle Eidelstedt betroffen ist, ist der Austausch einer Eisenbahnbrücke über die Trasse. Der ist notwendig, weil die Straße von sechs auf acht Spuren ausgebaut werden soll und die alte Überführung mit einer Länge von rund 34 Metern zu kurz ist. Es wird also voll werden auf Hamburgs Straßen. Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof rechnet mit deutlich mehr als 100.000 Autos, die umgeleitet werden müssen, das berichtete das "Hamburger Abendblatt" am Donnerstag.
Im Gegensatz zu einem spontanen Unfall lassen sich für eine geplante Sperrung wie an diesem Wochenende durchaus Vorbereitungen treffen. Das sollten Sie wissen:
- Umleitung: Die Hamburger Wirtschaftsbehörde rät Durchreisenden die weiträumige Umfahrung über die A1, die A21 und die Bundesstraße 205. Außerdem gibt es eine innerstädtische Umleitung (U44 von Norden und U35 von Süden kommend), die allerdings dürfte schnell verstopft sein.
- Autofahrten vermeiden: Wer nicht zwingend auf den Pkw angewiesen ist, sollte unbedingt auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen. Auch das Fahrrad ist in manchen Fällen eine Alternative - die Sonne soll an beiden Tagen scheinen.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Die U- und S-Bahnen sowie die Privatbahn AKN setzen am Wochenende längere Züge ein. Außerdem verkürzen die Verantwortlichen die Abstände, zwischen denen die Linien fahren. Die Hochbahn schickt zusätzliche Busse auf die Straßen, um Wartezeiten durch Staus auszugleichen.
- Weitere Informationen: Die Hamburger Polizei erteilt unter der Service-Rufnummer 040/428 65 65 65 Informationen zur aktuellen Verkehrslage.
Insgesamt wird die Autobahn 56 Stunden gesperrt bleiben. Weil die Gleisarbeiten an der Brücke aber noch länger dauern, ist die Bahnstrecke insgesamt 71 Stunden nicht befahrbar. Davon betroffen ist die sogenannte Güterumgehungsbahn. Konsequenzen für die Personenzüge soll es nach Angaben der Hamburger Verkehrsbehörde nicht geben.
Für die Hansestadt ist diese Sperrung eine Premiere. Zwar kommt es immer wieder vor, dass die A7 in beide Richtungen gesperrt wird. Doch der Grund ist meist eine Auslösung der Höhenkontrolle des Elbtunnels. In der Regel sind nach 15 bis 20 Minuten alle Fahrspuren wieder frei. "Doch einen Autobahnabschnitt für ein ganzes Wochenende komplett zu sperren - das gab es bislang noch nie", sagt Behördensprecherin Helma Krstanoski .