Stau- und Unfallgefahr
Autofahrer sollen Schlafbaustellen melden
Verkehrsminister Peter Ramsauer zeigt sich verärgert: Zu oft werde auf Baustellen zu wenig gearbeitet. Autofahrer sollen sich deshalb über diese Mängel beschweren. Für die Verzögerungen macht Ramsauer die Länder verantwortlich.
Baustelle auf der Autobahn: Erhöhtes Risiko für Staus und Unfälle
Foto: Marius Becker/ picture alliance / dpa
Berlin - Fast jeder kenne das, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer: "Sie fahren an einer Baustelle vorbei, auf der augenscheinlich keiner arbeitet und die Bagger am Straßenrand schlummern." Der CSU-Politiker rief nun Autofahrer in den "Ruhr Nachrichten" dazu auf, sogenannte Schlafbaustellen auf Autobahnen seinem Ministerium zu melden.
Den Bundesländern warf der Minister erhebliche Defizite beim Baustellenmanagement vor. "Wir haben den Ländern klare Vorgaben gemacht. Sie werden aber sehr unterschiedlich umgesetzt - vielerorts zu zögerlich oder nicht konsequent genug", sagte der CSU-Politiker. Baustellen auf Autobahnen erhöhten das Risiko für Staus und auch Unfälle. Sie müssten deshalb so zügig wie möglich abgewickelt werden.
Laut einer aktuellen Auswertung des "Baustellenmelders" des Ministeriums entfallen 35 Prozent der rund 2500 Beschwerden von Autofahrern, die seit dem Start der Meldestelle im Oktober 2011 eingegangen sind, auf Nordrhein-Westfalen. Rheinland-Pfalz und Niedersachsen folgen mit gut zehn beziehungsweise neun Prozent. Baden-Württemberg und Hessen kommen jeweils auf knapp acht Prozent. Auf Bayern entfallen knapp sieben Prozent der Meldungen.
Ramsauer forderte die Länder auf, die Vorgaben des Bundes konsequenter umsetzen. "Bei künftigen Ausschreibungen muss vor allem darauf geachtet werden, dass kurze Bauzeiten vertraglich festgelegt und auch umgesetzt werden", verlangte der Bundesverkehrsminister. So sei wichtig, dass auf den Baustellen erst bei Dunkelheit Feierabend gemacht werde, "vor allem in der hellen Jahreszeit".