
VW Golf Cabrio: Weltpremiere für den offenen VW
VW Golf Cabrio Bügelfrei durch den Sommer
Der Generation Golf steht ein fröhlicher Sommer bevor. In ein paar Wochen startet VW mit den Auslieferungen der neuen Cabrioversion des Dauerbrenners Golf. Das neue Modell feiert seine Weltpremiere nächste Woche auf dem Autosalon in Genf und kommt rechtzeitig vor der Sommersaison zu Preisen ab 23.625 Euro in den Handel, heißt es im Begleitschreiben zu den ersten offiziellen Fotos aus Wolfsburg.
Die Niedersachsen entwickeln sich allmählich zum Cabriospezialisten. Denn mit den Modellen Eos und New Beetle Cabrio gibt es bereits zwei kompakt Frischluft-Modelle von VW. Doch genießt der Golf auch unter den Sonnenanbetern eine Sonderstellung. Immerhin gilt der von 1979 bis 1993 produzierte Vorgänger aus der Generation eins als eines der meistverkauften Cabrios aller Zeiten und war in Deutschland zu seiner Zeit durchgehend in der Führungsrolle der Cabrio-Zulassungsstatistik.
Das ist ein Part, der auch dem neuen Modell durchaus zuzutrauen ist, obwohl Fahrzeuge wie der Peugeot 207 CC deutlich billiger sind und während der Cabrio-Absenz von VW in dieser Klasse reichlich Kunden angezogen haben. Eine hohe Anziehungskraft aber hat der offene Golf den ersten Fotos zufolge auch in der Neuauflage behalten. Und seine größte Macke hat er auch abgelegt: den massigen Überrollbügel nämlich. Das Teil war seinerzeit nötig, um die Karosserie zu stabilisieren und die Passagiere bei einem Unfall zu schützen. Es brachte dem Golf aber den Spott von Ästheten ein: Henkelmann oder Erdbeerkörbchen waren damals die gängigen Spitznamen.
Beim neuen Modell ist der Stahlbogen über den Sitzen nicht mehr nötig, weil in der Bodengruppe des Wagens zusätzliche Versteifungen integriert sind und bei einem Überschlag in wenigen Sekundenbruchteilen zwei Bügel hinter den Fondpassagieren herausschnellen. Jetzt also fährt auch das Golf Cabrio bügelfrei und glatt vor. Auch das Öffnen des Verdecks ist nun einfacher als beim Vorgänger: Musste man sonst erst Spriegel öffnen, das Verdeck von Hand nach hinten falten und dann auch noch eine fummelige Lederabdeckung aufknüpfen, genügen jetzt ein Knopfdruck und neuneinhalb Sekunden Geduld, dann geht über den Golf-Insassen die Sonne auf. Das funktioniert bis Tempo 30 sogar während der Fahrt. Zusammengefaltet liegt das Verdeck wie früher direkt hinter den Sitzen und lässt im Kofferraum Platz für immerhin 250 Liter Gepäck.
Eine gestraffte Karossrie, darunter die bekannte Technik
Die Karosserie des um ein paar Fingerbreit auf 4,25 Meter gestreckten Zweitürers wurde in weiten Teilen neu gezeichnet, erhielt ein anderes Heck und eine flachere Frontscheibe; und der Innenraum wurde dezent geändert. Technisch gesehen jedoch ist das Cabriolet ein Golf wie jeder andere. Die Motorpalette ist sattsam bekannt und beginnt mit einem 1,2-Liter-Benziner mit 105 PS. Darüber rangieren drei weitere Benzin-Direkteinspritzer bis hinauf zum 2,0-Liter-TSI aus dem Sportmodell GTI. Wer lieber sparen als spurten will, kann unter zwei Dieselaggregaten mit 105 oder 140 PS Leistung wählen, die dank optionaler Start-Stopp-Automatik und Rekuperationsbremse im besten Fall mit 4,4 Liter Durchschnittsverbrauch auskommen sollen. Außer den offenen Typen von Smart und Mini schafft das sonst kein Cabrio.
Mit jetzt drei Open-Air-Modellen hat VW das breiteste Cabrio-Angebot der bürgerlichen Volumenhersteller. Doch Stillstand wird man kaum befürchten müssen. Hinter den Kulissen arbeiten die VW-Ingenieure bereits mit Hochdruck an einem Roadster, der, falls alles komplikationslos voran geht, zum übernächsten Sommer starklar sein soll.