Im Alter von 97 Jahren US-Pilotenlegende Chuck Yeager gestorben

Er durchbrach als erster Mensch die Schallmauer und flog rund 360 verschiedene Flugzeugtypen. Nun ist die US-Pilotenlegende Chuck Yeager im Alter von 97 Jahren gestorben.
Chuck Yeager, hier im Jahr 2002 auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards, ist im Alter von 97 Jahren gestorben

Chuck Yeager, hier im Jahr 2002 auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards, ist im Alter von 97 Jahren gestorben

Foto: ZUMA Press / imago images

Der berühmte US-Pilot Charles »Chuck« Yeager, der als erster Mensch die Schallmauer durchbrochen hat, ist tot. Wie seine Frau Victoria auf Twitter  mitteilte, starb Yeager in der Nacht zum Dienstag im Alter von 97 Jahren. »Der größte Pilot Amerikas und sein Vermächtnis von Stärke und Patriotismus werden für immer in Erinnerung bleiben«, schrieb sie. Woran ihr Mann starb, ließ sie offen.

Yeager schrieb 1947 als Testpilot Geschichte, als er mit seinem Flugzeug vom Typ Bell X-1 auf Überschalltempo beschleunigte. Das heißt, seine Fluggeschwindigkeit war mit 1130 Kilometern pro Stunde größer als die Geschwindigkeit, mit der sich der Schall in der Luft ausbreitet. Yeager blieb trotz des Rekords bescheiden und verglich seinen Flug mit einem Dessert: »Der Flug selbst war relativ unspektakulär. Es fühlte sich an, als würde man durch Wackelpudding piksen.«

Vom Mechaniker zum Fliegerass

Die Bedeutung des Flugs beschrieb er so: »Das hat uns den Weltraum geöffnet, von Satelliten bis zu ›Star Wars‹«, sagte Yeager im Jahr 2007 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Der Rekord brachte ihm den Spitznamen »schnellster Mann der Welt« ein. Der Schriftsteller Tom Wolfe setzte Yeager und seinen Mitstreitern 1979 in dem Roman »The Right Stuff« (»Die Helden der Nation«) ein Denkmal. 1983 wurde das Buch verfilmt, Hollywoodstar Sam Shepard spielte Charles Yeager, der im Film einen Cameo-Auftritt als Barmann hatte.

Yeagers Karriere hatte zunächst beim Militär begonnen. Er arbeitete dort als Mechaniker, bevor er mit der Pilotenausbildung begann. Als er 1941 seinen Dienst bei der Luftwaffe begann, standen die USA kurz davor, in den Zweiten Weltkrieg einzutreten. Als Kampfpilot erlebte Yeager zahlreiche Schlachten und konnte bis Kriegsende zwölf Abschüsse für sich verbuchen, davon allein fünf an einem Tag. 1975 ging er in den Ruhestand, nachdem er mehr als 10.000 Flugstunden in rund 360 verschiedenen Flugzeugtypen absolviert hatte.

ene/AFP
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