Alternative zum Flugzeug Bahn bringt 20 extralange ICE auf die Schiene

Bald auch mit Überlänge: ein ICE der Bahn
Foto: Dan Kitwood/ Getty ImagesDie Deutsche Bahn baut ihr Angebot zwischen den Metropolen zum Winterfahrplan aus, um dem Flugzeug Konkurrenz zu machen. Von Mitte Dezember an setzt sie nach SPIEGEL-Informationen 20 neue, 13 Waggons lange XXL-ICE auf der Strecke zwischen Stuttgart, Frankfurt und Hamburg ein. Diese fassen fast 1000 Passagiere, ersetzen also drei Kurzstreckenflieger, wie die Bahn mitteilt.

Außenseiter Grün
Die FDP erweist sich plötzlich als starker Partner der Kanzlerpartei SPD, die Grünen hingegen sitzen eher am Katzentisch. Christian Lindner und Annalena Baerbock, künftiger Finanzminister und künftige Außenministerin, erklären die Handschrift ihrer Parteien im Koalitionsvertrag.
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Die Bahn will zudem die Fahrtzeiten durch Sprinter-Verbindungen verkürzen. Zwischen Hamburg und Frankfurt-Flughafen etwa soll die Fahrt nur noch 3 Stunden und 45 Minuten dauern, 10 Minuten weniger, zwischen Düsseldorf und München soll es mit 4 Stunden 20 Minuten gar 30 Minuten schneller gehen. Auch zwischen Köln und Berlin werden 25 Minuten eingespart.
Nachdem die ICs und ICEs in der Pandemie monatelang halb leer durch die Republik gefahren sind und dem Staatskonzern hohe Verluste beschert haben, sind die Fahrgäste zuletzt zurückgekehrt. Schon häufen sich Berichte von überfüllten Waggons und auf dem Boden sitzenden Reisenden. Um ein Chaos an Weihnachten zu verhindern, sollen deshalb deutlich mehr Züge fahren. Allerdings ist noch unklar, wie sich die neuen Corona-Beschränkungen auf die Zahl der Reisenden in den nächsten Wochen auswirken wird.
Rund um die Feiertage steigt die Zahl der angebotenen Sitzplätze um 50.000 auf 510.000, kündigte der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kürzlich an. Darüber hinaus plant die Bahn für die Tage des Weihnachtsverkehrs Verstärkerzüge einzusetzen. Dies bringe noch mal »mehrere Tausend Sitzplätze pro Tag«, sagte Scheuer.
Doch nicht nur rund um Weihnachten sollen mehr Züge fahren. Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember steige das Angebot der Bahn um elf Prozent, hieß es. Laut Verkehrsministerium werden im Dezember 2021 rund 63.000 Sitzplätze pro Tag mehr angeboten als im Dezember 2019. Das Bahn-Angebot wächst damit im Vergleich nicht nur zum ersten Coronawinter, sondern auch zur Vor-Corona-Zeit.
Neue Verbindungen zwischen Ballungsgebieten
Zuletzt fuhren täglich 300.000 Reisende mit den Fernzügen durch Deutschland und in angrenzende Nachbarländer. »Damit liegen wir im Fernverkehr bei Fahrgästen und Umsatz bereits bei drei Vierteln im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit 2019«, sagte DB-Fernverkehrschef Michael Peterson.
Mit dem Ausbau des Angebots der Bahn sollen Inlandsflüge zunehmend überflüssig werden. Das ist auch ein Ziel der neuen Ampelkoalition. Die Bahn und die Lufthansa kooperieren bereits, um etwa Zubringerflüge zu den Drehkreuzen etwa in Frankfurt und München auf die Schiene zu verlagern. Allerdings ist der Airport in München nicht an das ICE-Netz angeschlossen.