Aston Martin V12 Vanquish Ferrari-Schreck
Die zur Premier Automotive Group von Ford gehörende Firma aus den Midlands verkündet stolz, der V12 Vanquish sei "völlig neu" und bilde die absolute Spitze des Modellprogramms.
Letzteres ist nicht verwunderlich, denn bislang gab es lediglich die Baureihe DB7, die seit sechs Jahren nahezu unverändert angeboten wird.
Mit dem neuen Auto stoßen die Briten in die Klasse der Supersportwagen vor, und hängen - zumindest was die Papierform des Neuen betrifft - sogar den Ferrari 550 Maranello ab, den bisherigen Platzhirsch in diesem Revier der Renn-Coupés.
Unter der Vanquish-Haube steckt ein Zwölfzylindermotor mit einer Leistung von 457 PS (336 kW) und einem maximalen Drehmoment von 556 Nm.
Die Briten erklären, das Triebwerk ermögliche eine Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h und beschleunige den Wagen in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Über den Verbrauch des Motors herrscht Schweigen, doch wer nicht nur mit dem Auto an sich, sondern auch durch seinen Fahrstil Aufsehen erregen möchte, wird kaum unter 20 Liter Supersprit je 100 Kilometer davonkommen.
Wie es die Tradition verlangt, wird auch der neue Aston Martin in Handarbeit im Werk in Newport Pagnell gefertigt. Rund 300 Exemplare sollen jedes Jahr das Werk verlassen - allesamt Unikate.
Denn wer einen V12 Vanquish ordert, wird von Aston Martin zunächst einmal eingeladen, damit vor Ort in den Produktionshallen alle Details geklärt werden können.
Soll es ein reiner Zweisitzer sein oder wird auch eine Notsitzbank im Fond gewünscht? Gefällt Walnuss-, Kirsch- oder Ahornholz als Armaturenvertäfelung besser? Und von welcher Farbe soll das Connolly-Leder sein, welche Tönung sollen die von Hand gehämmerten und geformten Karosserieteile bekommen?
Glücklicherweise gibt es bei der technischen Ausstattung keine Alternativen, die meisten Aston-Martin-Kunden wären spätestens hier vermutlich überfordert.
Der V12 Vanquish wird serienmäßig mit einem Sechsgang-Getriebe ausgeliefert, das über zwei Wipphebel an der Lenkradsäule gesteuert wird.
Wer es möchte, kann die Gangwechsel auch automatisch von der Elektronik erledigen lassen; in diesem Fall steht auch ein Winter-Programm zur Verfügung, dass die Kraft und Drehmoment der Maschine vorsichtshalber reduziert.
Was die Bauweise des Rahmens, des Fahrwerks und der Bremsanlage betrifft, greift Aston Martin auf beste Zutaten und teilweise sogar Formel-1-Technik zurück.
Vorstandschef Ulrich Bez, vormals Entwicklungschef bei Porsche und Daewoo, möchte die Qualität der Fahrzeuge mit dem geflügelten Emblem drastisch steigern und damit auch die Verkaufszahlen aufpäppeln.
Einen ersten Marketing-Erfolg kann der Chef laut "Daily Mail" schon jetzt verbuchen: Nach Angaben der britischen Tageszeitung wird im nächsten James-Bond-Film Hauptdarsteller Pierce Brosnan von BMW wieder - wie schon in den 60er und 70er Jahren - in einen Aston Martin umsteigen, und zwar in den neuen V12 Vanquish.