E-Bike Angell im Test Der Navibrator
Beim französischen E-Bike Angell zittert der Lenker, wenn der Fahrer abbiegen muss. Das Designerrad hat noch mehr spannende Elektro-Extras, die manchmal aber eher verwirren als helfen.
Es passiert nichts ... Das eine Mal, wo was passieren müsst ... Na ja, also wir machen es nochmal.
Einfach aufsteigen und losfahren kann man beim Angell-Bike vergessen. Dann erregt man nämlich jede Menge Aufmerksamkeit. Es steckt nämlich eine Alarmanlage im Rad und der französische Hersteller verspricht, dass das das sicherste E-Bike auf dem Markt ist. Es gibt z.B. noch Blinker links und rechts. Die stecken hier in den Lenkerenden, quasi wie im Auto. Es gibt einen Scheinwerfer, der vorne in den Lenker integriert ist. Auch ganz praktisch, weil der dann auch in der Kurve mitleuchtet. Das kann ich alles bequem über Knöpfe am Lenker regeln, die ich auch über die App individuell belegen kann. Es gibt Rücklichter, die in den Akku integriert sind. Also es gibt quasi jede Menge Spielzeuge, die man aus dem Auto kennt. Wichtig ist aber, trotz der Alarmanlage: Aufs Schloss sollte man nicht verzichten.
Diese blöde Alarmanlage! Wieso funktioniert das nicht? Wie weit kann ich denn gehen? Jedes Mal funktioniert das. Und genau dann, wenn man es braucht ...
Ja, das Fahren, das ist ganz spannend, ist bei dem Fahrrad fast Nebensache. Laut Hersteller ist das Rad nämlich zu 70 Prozent Software. Es geht aber erstaunlich gut. Auch die Tektro-Scheibenbremsen vorne und hinten packen eigentlich ganz gut zu. Es gibt einen kleinen Nachteil: Das Rad ist sehr, sehr leicht. Es hat ein Alu-Rahmen und eine Carbon-Gabel. Es fährt sich aber relativ hart. Vor allem auf Kopfsteinpflaster ist das nicht wirklich komfortabel. Es ist aber super wendig. Es ist wirklich ein sehr, sehr gutes Stadtrad. Den Akku hinten kann ich abnehmen. Die Alarmanlage funktioniert trotzdem. Es gibt eine kleine integrierte Batterie.
Jedes Mal, wenn's nicht sofort funktionieren muss, funktioniert's ...
Es gibt vier Fahr-Modi: Free, da muss ich selber strampeln. Eco, Dry und Fast. In Eco unterstützt das Rad am wenigsten. Da kommt es laut Hersteller 90 km weit mit einer Akkuladung im Fast-Modus der schiebt am meisten an, kommt es so 40 bis 50 km weit. Also eine normale Pendel-Strecke schafft's auf jeden Fall. Dann kann man abends zuhause wieder aufladen.
Wir sind auf der falschen Seite. Interessant.
Das Navi funktioniert ganz einfach über die Smartphone-App. Ich gebe quasi das Ziel über mein Smartphone ein. Dann sagt der: Mensch, da brauchst du eine Viertelstunde. 1,6 km. Dann klicke ich auf Go. Und wenn ich jetzt hier rechts abbiegen muss, dann vibriert der rechte Lenkergriff. Wenn ich links abbiegen muss, vibriert der linke Lenkergriff. Ich kann die Hände immer am Lenker behalten. Das ist natürlich einfach ein Sicherheitsfaktor. Es funktioniert aber nicht immer einwandfrei. Also gerade in Parks oder auf Radwegen, die von der Straße getrennt sind, verliert das Navi einfach oft die Orientierung und findet dann den richtigen Weg auch nicht wieder. Wenn ich dann eigentlich dieses Navi habe und alle drei Kreuzungen trotzdem stehenbleiben muss, um auf mein Handy zuschauen, dann ist es schon irgendwie ärgerlich.
Was sollen wir jetzt von dem Rad halten?
Das Rad fährt gut. Es ist auf jeden Fall ein ordentliches, wendiges Stadt-E-Bike gleichzeitig sind die Software-Features einfach ein nettes Extra und die haben den Vorteil, die können quasi besser werden. Per Update vom Hersteller kann da einfach immer ein bisschen nachgelegt werden. Ist natürlich immer die Frage was kostet der Spaß? Das Rad in der Variante, das ist die Version für Leute zwischen 1,65 und 1,95 kostet 2860 Euro. Das ist erstmal eine Menge Geld, ist aber unter dem Durchschnittspreis, der letztes Jahr in Deutschland für ein E-Bike gezahlt wurde. Das waren 2975 Euro, d.h. insgesamt ist es auf jeden Fall ein ordentliches E-Bike für einen normalen Preis mit einem super auffälligen, futuristischen Design. Ob man es mag, muss man einfach selber wissen.
Man vergisst's halt auch jedes Mal: Kommst zu deinem coolen Rad vor der Eisdiele, denkst, du sperrst das jetzt auf, legst einen coolen Auftritt hin, vergisst es und es schauen dich halt alle an wie so einen Trottel mit deinem fiepsenden Fahrrad. Aber praktisch, kann man echt nichts sagen.
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