Autogramm Hyundai i30 Fastback
Von seiner besten Seite
Hyundai strebt ins Lifestyle-Segment. Den jüngsten Beleg liefert das Modell i30 Fastback. Ein Fünftürer mit Stil, dem man die Nachteile seiner schicken Schale verzeiht.
Der erste Eindruck: Üblicherweise konzentriert sich Autodesign vor allem auf die Frontpartie. In diesem Fall nicht: Hier zählt das Ende.
Das sagt der Hersteller: Auch wenn die Heckpartie des i30 Fastback den entscheidenden Unterschied zu den anderen Modellen der Baureihe macht, würdigt Hyundai-Produktmanager Oliver Gutt die Front: "Mit dem Fastback zeigen wir das dritte Gesicht des i30", sagt er. Nach dem Fünftürer i30 und der Sportvariante i30 N erhält
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Autogramm Hyundai i30 Fastback: Hintenrum schlank
auch das Fastback-Modell eine eigenständige Maske. Während Kombi und Fünftürer vor allem aus rationalen Gründen gekauft werden, soll der Fastback mehr Emotionen beim Kunden wecken und ist somit ein weiteres Mosaiksteinchen in der Strategie, Hyundai zur Design- und Lifestyle-Marke aufzuwerten. "Die Audi A3 Limousine und den Mercedes CLA haben sich unsere Designer schon etwas genauer angeschaut", erklärt Gutt mit Blick auf mögliche Konkurrenten.
Das ist uns aufgefallen: Ein bisschen Mercedes CLA, ein bisschen Audi A7, ein bisschen BMW X4 und - mit viel Phantasie - sogar ein wenig Porsche stecken im Heck des i30 Fastback. Anders als bei vielen anderen Hyundai-Modellen lässt sich lange und gründlich über die Form sinnieren. Darüber sollte man das Fahren nicht vergessen, das wäre nämlich jammerschade.
Denn der elegante Auftritt färbt auch auf das Fahrgefühl ab. Zwar sind Plattform, Technik und Ambiente identisch mit jenem des normalen Fünftürers und Kombis, die im Verkauf wohl auch weiterhin einen Anteil von mehr als 75 Prozent ausmachen werden. Doch ohne dass es dafür eine rationale Erklärung gäbe, fühlt man sich im Fastback ein wenig feiner, vornehmer und entspannter. Der Wagen wirkt rundum gediegener, das Fahrverhalten gelassener und vom 1,4 Liter großen Turbobenziner mit 140 PS hört man auch nicht viel. Selbst das Doppelkupplungsgetriebe arbeitet auffällig unauffällig und passt damit perfekt ins Bild. Es sind zwar nur zwölf Zentimeter mehr Auto (am Radstand hat sich gar nichts geändert), doch man fühlt sich gleich in einer anderen Fahrzeugklasse. Fast so, als würde man von einem VW Golf in einen Passat umsteigen.
Zumindest gilt das für die Insassen in der ersten Reihe. Den Preis für die elegante Form zahlen die Hinterbänkler. Sie müssen sich unter ein um drei Zentimeter flacheres Dach ducken und durch kleinere Seitenfenster blicken. Im Fond geht es enger zu als im normalen Fünftürer oder im Kombi.
Noch weiter hinten wird es allerdings wieder besser. Der Fastback ist nicht nur schön, sondern auch praktisch. 450 Liter fasst der Kofferraum und die Klappe reicht bis weit ins Dach, sodass man bequem einladen kann. Und wer genau hinschaut, erkennt, mit welcher Liebe zum Detail die Hyundai-Ingenieure ans Werk gegangen sind. Für jede noch so kleine Vertiefung im Ladeboden wurde ein passender Deckel entwickelt. So kann man oben bequem stapeln und darunter allerlei Kleinkram verstauen.
Das muss man wissen: Der i30 Fastback kommt im Frühjahr in den Handel und startet bei 22.200 Euro. Damit ist er exakt 700 Euro teurer als der Standard-Fünftürer. Auf Wunsch wird das Auto bis unters Dach vollgepackt mit Komfortausstattung - von der Lenkradheizung über Assistenzsysteme wie die automatische Abstandsregelung oder die automatische Notbremse bis zu LED-Scheinwerfern. Zunächst gibt es zwei Motorisierungen: Einen Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum und 120 PS, oder den 1,4-Liter-Vierzylinder wie in unserem Testwagen. Bei diesen beiden Aggregaten soll es nicht bleiben. Von einem Diesel ist zwar aktuell keine Rede, doch dafür kündigt Hyundai auch für die Fastback-Variante den bis zu 275 PS starken Motor aus dem N-Modell samt Sportfahrwerk und Spoiler-Optik an.
Das werden wir nicht vergessen: Die Probleme, die der Fastback beim Einparken verursacht. So schön das Fließheck von außen auch anzuschauen ist, so schwer ist es, durch die schräg stehende Heckscheibe hinauszuschauen. Gut, dass Hyundai fürs Rangieren reichlich Assistenzsysteme bietet und eine Rückfahrkamera, die gestochen scharfe Bilder liefert.
Hinten ist die Schokoladenseite des neuen Hyundai i30 Fastback, der dritten Karosserievariante nach dem fünftürigen Kompaktwagen und dem Kombimodell.
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Neu ist beim Hyundai i30 Fastback nicht nur das Heck, sondern das Auto erhielt auch eine frisch modellierte Frontmaske.
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Elegant und übersichtlich ist der i30 Fastback eingerichtet. Im Wesentlichen kennt man das Interieur natürlich aus der i30-Baureihe.
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Den Löwenanteil an den i30-Verkäufen hierzulande werden wohl weiterhin Fünftürer und Kombi stellen. Dennoch rechnet Hyundai damit, dass die Fastback-Variante künftig etwa 25 Prozent der Bestellungen ausmachen wird.
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Der Radstand blieb unverändert, die Länge der Karosserie wuchs jedoch um 12 Zentimeter im Vergleich zum Steilheck-Fünftürer.
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Zum Nachlesen steht es noch einmal auf dem Heckdeckel. In diesem Fall handelt es sich also um die Variante Fastback.
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Das Auto ist wohlproportioniert und sehr ansehnlich geraten. Man erkennt aber auch die gedrungenen Seitenscheiben, die für die Fondinsassen eher weniger angenehm sind.
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Das wohlgeratene Heck des Hyundai i30 Fastback erfreut das Auge immer wieder. Wer mag, kann in den Formen etwas Mercedes, ein bisschen Audi und eventuell auch einen Hauch Porsche entdecken.
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Das Kofferraumvolumen des i30 Fastback reicht von 361 bis 1143 Liter - je nach Stellung der mittig geteilten Rücksitzlehne.
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Vorerst wird der i30 mit zwei Motoren angeboten, später wird voraussichtlich noch die sportliche Variante mit bis zu 275 PS nachgeschoben. Was man aus dieser Perspektive gut erkennt, ist die extrem flach stehende Rückscheibe, aus der man wiederum kaum etwas erkennen kann.