

Der erste Eindruck: Sieht aus wie ein Alfa Romeo aus Asien. Während die Kompaktautos von Toyota & Co. im Ringen mit dem VW Golf in optische Beliebigkeit abgerutscht sind, sticht der Mazda 3 mit leidenschaftlicher Form wohltuend aus dem Einerlei heraus und lässt den VW Golf noch biederer aussehen, als er tatsächlich ist.
Das sagt der Hersteller: "Ja, der Diesel ist ins Gerede gekommen", sagt Mazda-Sprecher Jochen Münzinger. Doch während VW des Betrugs überführt wurde und die Konkurrenz zumindest sehr freizügig die Vorschriften ausgelegt hat, hätten die Selbstzünder der meisten japanischen Hersteller in allen Tests sauber abgeschnitten, argumentiert er. Für Mazda gebe es deshalb keinen Grund, den Kurs zu wechseln.
Das wäre auch fatal, denn anders als die meisten anderen Marken aus Asien hat sich Mazda konsequent dem Diesel verschrieben und den Selbstzünder sogar in Japan salonfähig gemacht. In einem Land, in dem es bis vor ein paar Jahren quasi noch keinen einzigen Diesel-Pkw gab, hat Mazda mittlerweile 200.000 davon verkauft. Für den Geländewagen CX-5 ist gar kein Benzinmotor mehr im Angebot. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Mazda, anders als Toyota & Co., keinen eigenen Hybridantrieb entwickelt hat und die Diesel benötigt, um den Flottenverbrauch vorschriftsmäßig zu senken.
Das ist uns aufgefallen: Klein, aber fein - der neue Dieselmotor macht im Mazda 3 eine sehr ordentliche Figur. Zwar darf man von dem 1,5-Liter-Aggregat mit einer Leistung von 105 PS und 270 Nm Drehmoment keine Wunder erwarten. Aber weil der Wagen lediglich 1345 Kilo wiegt, hat das Triebwerk mit dem Schrägheckmodell nicht allzu schweres Spiel. Sobald man es über 2000 Touren geschafft hat, wacht der Vierzylinder regelrecht auf, atmet noch einmal tief durch und treibt das Auto flott voran. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert zwar elf Sekunden, und das ist im Vergleich nicht allzu hurtig, doch das Überholen auf der Landstraße geht flott und auf der Autobahn schwimmt man bis 185 km/h lässig mit. Ein ähnlich starker VW Golf wirkt da nicht viel munterer.
Doch nicht nur beim Antrieb kommt der Mazda 3 mit dem neuen Dieselmotor überraschend nahe an den VW Golf heran, sondern auch bei Ambiente und Ausstattung. Über dem vornehmen Cockpit klappt auf Wunsch ein Head-up-Display aus und über der schmuck vertäfelten Mittelkonsole thront ein Touchscreen mit Online-Navigation und Appstore, der sich vor dem VW-Infotainmentsystem nicht verstecken muss.
Den größten Unterschied zum Golf spürt man beim Fahren. Im Vergleich zum deutschen Konkurrenzmodell fehlt dem Mazda 3 die Präzision und die Schärfe. Lenkung, Dämpfung und Federung sind zwar sehr kompromissbereit abgestimmt, wirken dadurch aber auch vergleichsweise beliebig.
Das muss man wissen: Der 1,5-Liter-Motor, den Mazda auch in den Baureihen Mazda 2 und CX-3 anbietet, ist kein Diesel wie jeder andere. Sondern auch bei dem komplett aus Aluminium gegossenen Triebwerk gehen die Japaner ihren eigenen Weg. So gibt es im Kampf gegen das Turboloch nicht nur eine Turbine mit variabler Geometrie, sondern für einen ruhigen Lauf auch sogenannte "Natural Sound Smoother". Das sind quer in den Kolben integrierte Dämpfer, die den Vibrationen des Motors entgegenwirken und so das nervige Nageln unterdrücken. Dank einer besonderen Einspritztechnik gibt Mazda als Normverbrauch 3,8 Liter je 100 Kilometer an und verzichtet auf eine teure Abgasnachbehandlung mit einer Harnstofflösung.
Angeboten wird der Motor ab Mitte des Jahres im Fünftürer und im Stufenheckmodell. Die Preise beginnen bei 23.190 und 23.690 Euro und liegen damit rund 1700 Euro unter dem bisherigen 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS Leistung, der weiter im Angebot bleibt. Ebenso wie die drei Benziner mit einem Leistungsspektrum von 100 bis 165 PS.
Das werden wir nicht vergessen: Der kleine Diesel auf dem Niveau der TDI-Triebwerke von Volkswagen, das Ambiente vornehm und die Liste der Ausstattungsmöglichkeiten lang - es ist überraschend, wie nah der Mazda 3 dem VW Golf kommt. Das gilt leider auch für den Preis. Wer all die Extras bestellt, landet schnell bei fast 30.000 Euro - und damit eigentlich schon weit jenseits der Golf-Klasse.
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Für das Kompaktauto Mazda 3 bietet die japanische Marke nun einen neuen 1,5-Liter-Dieselmotor an.
Einrichtung und Ausstattung des Kompaktwagens bewegen sich auf dem Niveau des VW Golf.
Ob einem das Design gefällt, ist Geschmackssache, aber zumindest hebt sich der Mazda 3 vom Einerlei vieler anderer Kompaktautos ab.
Das Platzangebot im Auto ist ordentlich. Auf Wunsch und gegen Aufpreis ist ein Head-up-Display verfügbar. Ebenso ein Online-Navigationssystem, das über einen Touchscreen gesteuert wird.
Leichtbau spielt auch beim Mazda 3 eine wichtige Rolle. Der durchaus geräumige Wagen wiegt 1345 Kilogramm.
Das ist der neue 1,5-Liter-Dieselmotor von Mazda mit einem sogenannten "Natural Sound Smoother", einer Technik im Motor, die Vibrationen ausgleicht und so das für einen Diesel typische Nageln weitgehend unterdrücken soll.
Wie auch an der Frontpartie haben sich die Designer des Autos bemüht, die Heckansicht ein wenig anders zu gestalten als bei den meisten anderen Autos dieser Klasse.
Mazda bleibt gar keine andere Wahl, als auf Dieselantriebe zu setzen, denn den Trend zum Hybridantrieb hat die Firma verschlafen.
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