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Fahrbericht Mitsubishi ASX 1.6: Warum so mürrisch?

Foto: Jürgen Pander

Fahrbericht Mitsubishi ASX 1.6 Da steckt mehr drin

Schon mal was vom Mitsubishi ASX gehört? Nein? Der Kompakt-SUV ist in Deutschland eines der meistverkauften Autos des japanischen Herstellers. Er bietet alles, was ein Bestseller braucht - und ist auch noch großzügig ausgestattet.

So sehen beliebte Autos in Deutschland aus: unscheinbar, mittelgroß und ausgestattet mit durchschnittlicher Technik, natürlich ein SUV. Eben so wie der Mitsubishi ASX. Rund 7300 ASX-Neuzulassungen registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg im vergangenen Jahr, er ist einer der beiden mit Abstand bestverkauften Modelle der japanischen Marke in Deutschland (neben dem Kleinwagen Space Star).

Mitsubishi tummelt sich mit dem ASX in jenem Segment, in dem auch Typen wie Skoda Yeti, Nissan Qashqaioder Hyundai ix35 nach Kunden angeln. Der Wagen, dessen Namenskürzel für "Active Sport Crossover" steht, wird seit 2010 angeboten und wurde fürs neue Modelljahr ein wenig aufgehübscht; unter anderem mit einer gelifteten Frontpartie inklusive LED-Tagfahrleuchten sowie einer neu gestalteten Mittelkonsole.

Die Karosserie erinnert an einen SUV, der Rest ist Stangenware. Die ASX-Variante mit 1,6-Liter-Benzinmotor beispielsweise, mit der wir unterwegs waren, gibt es ausschließlich mit Frontantrieb. Zum Protzen ist dieser Pseudo-Geländewagen also eher ungeeignet - aber danach, und das zeigen die Verkaufszahlen, verlangt die Kundschaft in diesem Segment oft gar nicht. Stattdessen liegen die Stärken beim Mitsubishi ASX in seiner Alltagstauglichkeit.

Überraschend viel Nutzraum

Serienmäßig an Bord sind zum Beispiel ein Start-Stopp-System, Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation), elektrische Servolenkung, Schaltempfehlungsanzeige sowie Reifen mit vermindertem Rollwiderstand. Unterm Strich ergibt das einen Durchschnittsverbrauch von 5,8 Liter. Bei unseren Testfahrten ergab sich ein tatsächlicher Durchschnittswert von 7,7 Liter, eine Abweichung, die angesichts der unrealistischen Normverbrauchs-Ermittlung nicht verwundert.

Fahrerisch bleibt der frontgetriebene Benziner-ASX seiner Linie treu, er fällt nämlich nicht groß auf. Der 117 PS starke Motor schlägt sich ordentlich, ohne groß zu glänzen. Die Lenkung vermittelt ein luftig-leichtes Gefühl, was sportlich orientierten Fahrern eher missfallen dürfte, jedoch im Stadtverkehr sehr willkommen ist. Die Fünfgangschaltung reagiert mitunter allerdings etwas widerspenstig .

Was einmal mehr deutlich wird beim Umgang mit dem ASX: Ein 4,30 Meter langer (Radstand 2,67 Meter) Kompakt-SUV ist absolut ausreichend als Alltagsauto, wenn er denn so klug konzipiert ist wie dieses Exemplar. Denn unauffällig wie das Äußere des Autos kommen seine inneren Vorzüge daher. Das Platzangebot ist vorn wie hinten überraschend gut, der eher flach gestaltete Kofferraum fasst normalerweise 419 Liter, bei umgeklappten Rücksitzlehnen 1219 - das sind brauchbare Werte.

Großzügige Serienausstattung

Dazu gibt es ein paar weitere Details, wie die erfreulich großen Außenspiegel, der angenehm hoch platzierte und gut ablesbare Zentralbildschirm auf der Armaturentafel und die sinnvoll dimensionierten Ablagefächer. Man merkt an solchen Dingen, dass die Autos bei Mitsubishi in erster Linie von pragmatisch veranlagten Ingenieuren entwickelt werden - und nicht nach den Vorgaben von Marketing-Gurus.

Zudem pflegt Mitsubishi weiterhin eine Tugend japanischer Autohersteller, die inzwischen leider fast alle anderen Hersteller aus Fernost aufgegeben haben: nämlich die recht umfangreiche Serienausstattung, zu der im Falles des ASX beispielsweise sieben Airbags (inklusive Fahrer-Knieairbag), eine Radio-CD-MP3-Audioanlage und die meisten elektronischen Komfortextras gehören.

Unser Testwagen war zudem als Ausstattungsvariante "Top" mit einer Menge Extras ausgestattet. Dazu gehören ein Panoramaglasdach, Lederausstattung sowie eine Musikanlage mit 710-Watt-Verstärker und einem Subwoofer. Im Paket kostet diese Variante knapp 6500 Euro mehr als das Basismodell.

Ausnahmslos extra bezahlen müssen Mitsubishi-Kunden allerdings farbliche Sonderwünsche. Wer den Wagen nicht in Standard-Weiß möchte, hat die Wahl zwischen sechs anderen Lackierungen, jeweils zum Preis von 510 Euro. Das "Platinum-Grau" unseres Testmodells passte übrigens ganz gut zum ASX: Es wirkt so unscheinbar.

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