

Viele der im Rahmen der staatlichen Abwrack-Aktion ausgemusterten Fahrzeuge hätten statt eines unrühmlichen Abgangs in der Schrottpresse ein deutlich längeres Autoleben verdient. Es gibt viele Menschen in anderen Ländern, die einen der zahlreichen verschrotteten Wagen zu schätzen gewusst hätten. Sicher - auch dort wünschen sich die Menschen hin und wieder einen neuen Pkw. Weil der meist absolut unerschwinglich ist, müssen sie sich mit dem zufrieden geben, was zur Verfügung steht.
Um die alten Fahrzeuge am Laufen zu halten, ist Kreativität gefragt. Die bewundern wir ja auch bei den Lademeistern jedes Mal aufs Neue.
Besonders deutlich wird das angesichts all jener skurrilen fahrbaren Untersätze, deren Fotos uns die SPIEGEL-ONLINE-Leser haben zukommen lassen. Bei manchen von ihnen kann man sich kaum vorstellen, dass es sich einmal um verkehrssichere Gefährte gehandelt haben soll. Bei einigen Karosserien wundert man sich sogar, dass sie noch nicht auseinandergefallen sind, so viele Löcher enthalten die Autos. Und manchmal sucht man etwas für uns so selbstverständliches wie eine Motorabdeckung oder Fahrgastzelle vergebens.
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Durchzug: Diese Antiquität von Peugeot versieht in der mauretanischen Hafenstadt Nouadhibou brav ihren Dienst als Fischtransporter. Praktisch auch die fehlende Frontscheibe - da zieht der Geruch besser ab.
Automobiles Chamäleon: Mimikry nennt sich das wohl, wenn sich ein Wesen farblich seiner Umgebung anpasst, wie dieser Lieferwagen in Tunesien. Vor dem Motor lassen sich im Notfall sogar noch Sachen verstauen. Auch anderswo...
...passt man sich den Gegebenheiten an, wie in Deán Funes: Cafeteras werden alte Kisten wie diese in Argentinien umgangsprachlich genannt. Vielleicht fehlt die Motorabdeckung, damit das Aggregat besser gekühlt wird? Oben ohne...
...fährt auch dieser heiße Brummer: Die Felgen waren bestimmt mal richtig teuer; danach hat es für Motorhaube und Stoßstange wohl nicht mehr gereicht. Drinnen ist er...
...allerdings nur für Nichtraucher geeignet: Denn sonst besteht Explosionsgefahr.
Robust: Kambodschas Landwirte mögen es praktisch. Es scheint, als seien bei diesem Gefährt zahlreicheTeile entfernt worden. Doch es handelt sich um ein Arbeitsgerät mit zwei Lenkbügeln, an das man vorn zum Beispiel einén Pflug montieren kann.
Möglichst unauffällig: Der Einsender dieses Fotos war ein Jahr lang in Neuseeland unterwegs, mit vier verschiedenen Fahrzeugen, die jeweils knapp nur ein Vierteljahr hielten. Sein letztes Auto kaufte er für 300 Dollar (etwa 150 Euro, dafür mit neuen Reifen). Der asphaltgraue Suzuki überrascht innen mit...
...eingebautem Motorradmotor und grüner Plastikflasche. Die Behörden bemängelten nur die riesige Auspuffwolke. Die einzige neuseeländische Abgasregel besagt nämlich, dass die Rußwolke nicht länger als 10 Sekunden nach dem Anlassen des Motors eine Größe vergleichbar der des Autos selbst haben darf.
Reisebegleiter: Geradezu neu wirkt dagegen dieser alte Mazda in Burma. Er stammt aus einer Zeit, in der die Außenspiegel noch auf den Kotflügeln angebracht wurden. Ob sich die Insassen darin allerdings sicher fühlen können, bleibt fraglich. Bessere Tage...
...hat garantiert dieses asiatische Dreirad einmal gesehen. Tagsüber fällt das Blau noch auf, aber nach Einbruch der Dunkelheit werden damit keine Waren mehr ausgeliefert.
Alles im Lack: So eine schicke Alarmlackierung macht doch immer einen guten Eindruck. Was dieses Vehikel in der Galerie zu suchen hat, fragen Sie sich? Dann gehen wir doch mal näher heran...
...und schauen ins Innere. Oh, das gehört einem rasenden Reporter.
Schlusslicht: In diesem Bus in Burma steht wahrscheinlich nicht einmal ein Schildchen: "Mitreisen auf eigene Gefahr"