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Kleinstwohnwagen: Teardrop-Modelle im Überblick

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Mini-Caravan Teardrop Kurz weg

Ein Teardrop-Camper ist nicht mehr als ein kleiner Anhänger mit Dach, Bettchen und Kochnische. Die Idee hinter dem Caravan-Knirps ist alt - jetzt nimmt sie wieder Fahrt auf.

Dachterrasse, Jacuzzi, Cocktailbar und integrierte Garage - manche Campingmobile bieten mehr Luxus und Chichi als ein Reihenhaus. Es gibt rollende Luxustempel, die sind ausgestattet wie eine Villa und kosten mehr als eine Million Euro. Trendforscher sprechen in solchen und ähnlichen Fällen von Glamping, also einer Mischung aus Glamour und Camping. Doch es gibt auch längst den Gegentrend: Cramping.

Frei aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Begriff soviel wie "eingepfercht sein". Cramper fühlen sich aber natürlich alles andere als beengt: Vielmehr geht es ihnen gerade darum, sich von unnötigem Ballast frei zu machen und mit möglichst bescheidenen Mitteln unterwegs zu sein. Ein passendes Gefährt dafür ist der Teardrop-Caravan.

Klappe auf, Küche raus

Diese Miniatur-Caravans - die ihren Namen ihrem tropfenförmigen Design verdanken - sind nach Schlafsack und Zelt die wohl simpelste Form des mobilen Wohnens. Im Grunde genommen bieten sie nicht mehr als ein kleines Dach über dem Kopf und eine Kochnische. Die ersten Teardrop-Caravans wurden schon in den Dreißigerjahren des vergangene Jahrhunderts in den USA gebaut, meistens in Eigenregie und Handarbeit. Jetzt erleben die Kleinstwohnwagen eine Renaissance und werden zunehmend auch in Deutschland populär.

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Kleinstwohnwagen: Teardrop-Modelle im Überblick

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"Wir erleben gerade ein wachsendes Interesse für diese Wohnwagen", sagt Bayram Koc, Geschäftsführer der Firma Teardrop Caravan. Die Wohnwagen-Manufaktur mit 30 Mitarbeitern aus Ascheberg in Nordrhein-Westfalen fertigt pro Jahr mehrere Chargen von jeweils etwa zehn Teardrop-Wohnwagen im Kundenauftrag. "Derzeit ist die Nachfrage höher als das Angebot. Aber wir planen künftig bis zu 50 Anhänger jährlich zu fertigen", sagt Koc.

Kocs Caravan ist zwei Meter lang und 1,40 Meter breit und bietet damit einen Schlafplatz für zwei Personen. Aufrecht sitzen geht, stehen wird bei einer Innenhöhe von maximal 1,40 Meter eher schwierig. In einigen Ablagefächern und Schubladen lässt sich das Nötigste verstauen. Hinter der Heckklappe verbirgt sich eine kleine Küchenzeile mit Spülbecken, Frisch- und Abwassertank sowie ausziehbaren Ober- und Unterschränke. Wer sich eine Dose Ravioli erhitzen will, kann gegen Aufpreis einen ausziehbaren Zweiflammengaskocher dazubuchen. Eine Kühlbox gibt es ebenfalls als Sonderausstattung.

Klein, aber heimelig: ein Teardrop-Caravan

Klein, aber heimelig: ein Teardrop-Caravan

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Der Miniaturwohnwagen besteht aus Aluminiumblechen und Stahl, innen sind lackierte Birke-Multiplexplatten verbaut. Die Fertigung dauert ab der Bestellung etwa zehn bis zwölf Wochen. In der Basisausstattung kostet der Kleinstwohnwagen 10.500 Euro. "Theoretisch kann der Kunde einbauen lassen, was er will. Die meisten wollen es aber einfach und ordern die Standardversion", sagt Geschäftsführer Koc. Höchstens ein Zelt bestellen manche Kunden noch dazu - quasi als separaten Abstellraum.

Abenteuer- und Luxusmodelle

"Teardrop-Caravans waren in Deutschland bisher relativ unbekannt, aber das ändert sich gerade", sagt auch Ingo Host vom Teardrop-Hersteller Kulba. "Die kleinen Wohnwagen können von nahezu jedem Auto mit Anhängerkupplung gezogen werden und man benötigt keinen speziellen Führerschein."

Host und sein Team fertigt die Teardrops in Lettland, etwa 80 Kilometer östlich von Riga. "Als wir 2011 angefangen haben, verkauften wir drei Wohnwagen. Jetzt liegen wir schon im hohen zweistelligen Bereich", sagt er. Neben den Standardmodellen bietet Kulba auch eine Offroad-Variante im Safari-Look an, mit verstärktem Chassis und Geländebereifung.

Wer es noch ein wenig ausgefallener, aber dennoch sehr kompakt mag, wird beim australischen Hersteller Gidget fündig. Der Wohnwagenbauer hat sich auf Retro-Teardrop-Camper spezialisiert und bietet den Kunden ein ganz besonderes Extra: Steht der Wohnwagen erst einmal auf dem Campingplatz, lässt sich die Wohnkabine mit ein paar Handgriffen ausziehen und verlängern.

Außerdem bietet Gidget zahlreiche Extras wie beispielsweise eine drehbare TV-Konsole, damit man sowohl aus dem Schlafbereich als auch von der am Heck befindlichen Küche aus fernsehen kann. In der kleinsten Variante kostet der australische Teardrop umgerechnet etwa 20.700 Euro.

Da ist man aber eigentlich schon wieder beim Glamping.

Mehr Infos zu einfachen Wohnmobilen: Schlafen im Auto - Sechs Beispiele für praktische Umrüstungen

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