
Günstiger Oldtimer: VW Bus T3 - ein Bulli für alle
Günstige Oldtimer - VW Bus T3 Kein Heckmeck
Sie haben richtig Lust auf einen Oldtimer, trauen sich aber nicht, einen zu kaufen, weil Altautos in vielen Medien nur noch als Wertanlage thematisiert werden? Keine Angst, man muss nicht erfolgreich an der Börse spekuliert haben, um schönes Blech zu fahren.
Klar, für Großvaters abgelegte Karren von Mercedes oder BMW sind inzwischen stolze Summen fällig, und für die meisten alten Porsches werden heute Mondpreise gezahlt. Aber zwischen all den teuren Strahlemännern, die in der Regel kaum noch bewegt werden, gibt es sie noch: die Mauerblümchen, die Exoten, die kaum jemand auf dem Schirm hat – und die entsprechend wenig kosten. Und das nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt. Autos, bei denen die Ersatzteilversorgung kein Problem ist und für einen Auspuff nicht ein ganzes Monatsgehalt einkalkuliert werden muss.
Wir haben sie zusammengetragen und stellen sie in einer Serie in regelmäßigen Abständen vor.
VW Bus T3

VW Bus T3: Ein geschätzter Oldtimer mit guter Ersatzteilversorgung
Foto: VolkswagenAllgemeines zum Modell: Über den Bulli muss man nicht viel sagen, er ist eine Legende.
Der T3 (gebaut von 1979 bis 1992) ist für viele VW-Fans der letzte "richtige" Bulli, weil er noch mit Heckmotor gebaut wurde. Es gibt zwei T3-Generationen: Die mit luftgekühltem Boxermotor (bis 1982) und die mit Wasserboxer. Letztere sind kultivierter, allerdings erfordert der Wasserboxer ein komplexes Kühlsystem, das sich im Alter als störanfällig zeigt.
Warum ausgerechnet der? Der T3 ist ein Raumwunder - groß und praktisch. Innen hat er Platz wie ein kleiner Laster, gleichzeitig fährt er sich trotzdem wie ein Pkw. Mit einem gepflegten T3 kann man heute noch die Welt umrunden.
Verfügbarkeit: Der Bus gilt bei normaler Pflege als unverwüstlich. Dementsprechend sind auch 25 Jahre nach Produktionsende noch viele T3 im Alltag zu sehen. Allerdings trennt sich bei genauerem Hinsehen schnell die Spreu vom Weizen. Bei vielen Transportern im Alltag wundert man sich, wie der TÜV ihnen noch einmal eine Gnadenfrist geben konnte.
Ersatzteilversorgung: Die Technik des T3 ist relativ simpel, also ideal für Schrauber. Die Ersatzteilelage ist nach wie vor hervorragend. Weil der Bus eine treue Fangemeinschaft auf der ganzen Welt hat, kommt man auch überall schnell an Ersatzteile.
Ersatzteilpreise (beispielhaft):
- Satz Bremsscheiben vorn: 80 Euro
- Satz Bremsbeläge vorn: 50 Euro
- Kotflügel vorn: ca. 180 Euro
- Lichtmaschine: ca. 130 Euro
Schwachstellen: Der T3 ist wie ein Baukasten aus mehreren Teilen zusammengesetzt. An den Fügestellen der Karosserie ist der Transporter extrem rostanfällig. Zudem sitzt der Gammel häufig hinter den Scheibenrahmen. Die Technik gilt wie bei seinen beiden Vorgängern als robust. Mit 50 bis 70 PS sind die ersten Modelle (bis Baujahr 1982) allerdings deutlich untermotorisiert. Bei etwa 1,6 Tonnen Leergewicht ist ein T3 schließlich kein Leichtfuß.
Preis: Die Spannweite ist groß. Abgerockte Handwerker-Pritschen oder Kastenwagen sind schon für 1000 bis 2000 Euro zu haben. Gut erhaltene Pkw-Varianten wie Multivan oder Caravelle sind dagegen gesucht und entsprechend teuer - Preise von bis zu 15.000 Euro sind hier keine Seltenheit mehr.
Anlaufstellen im Internet:
T3-Experte Bernd Jäger ("Syncro-Bernd")
Weitere, fast schon frech günstige Fuhren finden Sie in den vorangegangenen Folgen der Serie:

Günstige Oldtimer: Bock auf Blech? Bitte hier lang
Haiko Prengel