Ratgeber Rad - Faltrad Kwiggle
Achtung, Fahrer schwenkt aus!
Der Fahrradboom bringt mitunter völlig neuartige Modelle hervor, zum Beispiel das Faltrad Kwiggle. Seine Bauweise und die Art, sich darauf fortzubewegen, befremden zunächst - bieten aber manchen Vorteil.
Der erste Eindruck: Achtung, Fahrer schwenkt aus - mit dem Hintern!
Das sagt der Hersteller: Karsten Bettin steht vor uns und wackelt mit dem Po. So verdeutlicht der Kwiggle-Erfinder, wie das Faltrad seinen Fahrern Beweglichkeit in der Hüfte beibringt, beiläufig und unbeschwert dank einer seitlich schwingenden Satteleinrichtung.
Immer auf dem Laufenden bleiben?
Fahrberichte, Analysen, aktuelle Nachrichten: So verpassen Sie keine Artikel aus der Rubrik Mobilität des SPIEGEL.
Vor vier Jahren schmiss der gelernte Maschinenbauingenieur seinen Job bei einem Energieversorger in Hannover und arbeitete fortan daran, sein ungewöhnliches Fahrrad marktreif zu machen. "Es ging mir darum, eine Fahrradgeometrie zu finden, mit der man sich aufrecht, wie man sich als Mensch bewegt, fahren kann", sagt Bettin.
Das Kwiggle ist ein rekordverdächtig komprimierbares Faltrad, das auffällt: Man fährt es stehend, abgestützt nur durch einen Minisattel, der sich im Rhythmus der Pedalbewegung nach rechts und links bewegt. Darunter, wo ein normales Rad ein Sitzrohr hat - nur Luft. Bettin: "Das ist am Anfang ganz komisch, für jeden. Man setzt sich drauf und denkt sich, woahaha, was ist denn das?"
Hilft gegen Hüftblockaden und Nackenverspannungen
Dann beginne ein Lernprozess im Gehirn. Nach rund 3500 Wiederholungen des Bewegungsablaufes - rund 20 Kilometer Fahrt - habe man die Bewegung "auch oben intus". Ab dem Moment fühle sich diese neue Art des Fahrradfahrens normal an. Auf dem Kwiggle bleibe der gesamte Körper in Schwung, was auch gegen Hüftblockaden und Nackenverspannungen helfen könne.
Ob das Rad derartige Verkaufsversprechen tatsächlich einlöst, hängt vermutlich nicht zuletzt vom Körper und der Gesundheit des jeweiligen Fahrers ab. In jedem Fall ist der Unterschied zur eher starren, gebückten Körperhaltung auf einem Rennrad enorm. Dort, sagt Bettin, bleibe zum Beispiel der untere Rückenbereich oft angespannt - was Muskeln ermüden und verspannen lasse.
Hinzu komme ein effizienzsteigernder Effekt: Die seitliche Sattelbewegung bringe das nach unten tretende Bein immer in eine optimale Position über dem Pedal. So könne der Fahrer sein Gewicht besser einsetzen und spare Oberschenkelkraft. Wie ein eingebauter Wiegetritt sei das, nur dass der Fahrer nicht mit jeder halben Kurbelumdrehung sein Körpergewicht immer wieder anheben müsse. Höhenmeter bewältige er müheloser als auf einem Rennrad, sagt Bettin.
Das ist uns aufgefallen: Wie man in der Öffentlichkeit wirkt, muss einem egal sein. Der Ententanz, den man im Schwingsattel veranstaltet, provoziert ungekannte Reaktionen. Mal spricht nur Interesse aus den Gesichtern, mal Belustigung, mal Erstaunen nach dem Motto "Ich guck' wohl nicht richtig".
Tatsächlich scheint zunächst alles falsch. Mit ausschwenkendem Hintern klammern wir uns an den schmalen Lenkbügel, um ein bisschen Halt zu bekommen - und verkrampfen erst mal. Nach ein paar Hundert Metern sind Arme und Beine müde. Offenbar ist unser Hirn noch nicht reif für das Kwiggle.
Wir sind keine 20 Kilometer gefahren, da macht es klick. Plötzlich harmoniert die Fahrrad-Mensch-Maschine. Schwung rechts, Schwung links, es läuft. Aber ist das wirklich weniger anstrengend? Dafür gibt es immerhin ein Indiz: Unsere Begleitung auf einem normalen Rad beginnt früh zu keuchen - anders als wir.
Als Rennradersatz taugt das Kwiggle, auf dem Schöpfer Bettin schon mal mit Tempo 58 einen Berg hinabgerast ist, natürlich nicht. Eher ist Vorsicht geboten. Grund sind die kleinen 12-Zoll-Räder. Zwar laufen die aus einem Stück gefertigten Alufelgen auch bei höherem Tempo frei von Flattern. Doch jedes Schlagloch ist eine Falle, in der sich die Räderchen verfangen könnten. Und jeder höhere Bordstein wird für die 12-Zöller zur Wand. "Wir müssen schon gucken, wo wir langfahren", räumt Bettin ein.
Das Vorderrad am Lenker hochzuwuchten, um Hindernisse dieser Art zu überwinden, empfiehlt sich nicht, das Kwiggle könnte sich aufbäumen. Den unbeabsichtigten Wheely verhindert, wer bei solchen Manövern den Po leicht anhebt. Weil der Radstand mit 70 Zentimetern sehr kurz ist und man weit hinten über dem Rad sitzt, hält das Vorderrad nicht viel am Boden. Auch wer am Berg zu sehr in die Pedale drückt, hebt schnell vorn ab.
Das muss man wissen: Am Kwiggle ist vieles kleiner, und so lässt es sich auf Handgepäckmaß zusammenlegen. Im Flugzeug reist es überm Kopf im Gepäckfach mit. Das Packmaß liegt bei 55 x 40 x 25 Zentimetern. Das ist kleiner als etwa die Konkurrenz von Brompton oder Riese & Müller, die 16- und 18-Zoll-Räder anbringt. Entscheidend zur Schrumpfkur tragen die entnehmbaren Steckpedale bei.
So bleibt das Faltrad aus Hannover zwar im Rahmen der Empfehlung der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA zur Handgepäckabmessung (56 x 45 x 25). Wer das Kwiggle aber wirklich mitnehmen will, sollte bei den Airlines genau nachschauen: So gibt die Lufthansa 55 x 40 x 23 Zentimeter und maximal acht Kilogramm an. Dort und bei vielen anderen Airlines wäre das Kwiggle ein bisschen zu groß und zu schwer. Bei Easyjet, Iberia oder British Airways hingegen geht es laut den Angaben auf den Airline-Websites als Handgepäck durch.
Datenblatt: Kwiggle
Rahmenmaterial:
Stahl und Aluminium
Rahmengröße:
einheitlich, passend für Körpergrößen zwischen 1,35 m und
1,95 m
Schaltung:
3-Gang-Kettenschaltung, Eigenentwicklung
Bremse:
Tektro Seitenzugbremse
Laufräder:
12 Zoll, Aluminium
Bereifung:
Schwalbe Big Apple mit Reflexstreifen
Packmaß:
55 x 40 x 25 cm
Gewicht:
ca. 10 kg
Beleuchtung:
Frontlicht Busch und Müller EYRO (30 Lux) mit integriertem Akku, Rücklicht Spanninga Nr. 9 mit Batterie
Zuladung:
maximal 90 kg
Preis:
Testrad: 1452,44 Euro; Basispreis: 1189,24 Euro (Direktvertrieb)
Die größere Zielgruppe dürfte sich aber ohnehin unter den Berufspendlern finden, die am Boden bleiben. Während andere Falträder je nach Größe im Gang stehen müssen, passt der gefaltete Sattelschwinger unter die Sitze in S-Bahn oder ICE, Straßenbahn und Bus. Für Bettin ein Beitrag zur Lösung städtischer Verkehrsprobleme: "Wenn ich Verkehrswende denke, brauche ich Mobilität zum Mitnehmen."
Auch das Kwiggle selbst kann was mitnehmen. An einer Aluhalterung an der Lenksäule, die der Hersteller Gepäckträger nennt, können Fahrradtaschen von Ortlieb, Vaude oder anderen Herstellern mit passendem Einhängesystem fixiert werden. Wer aufrecht fahrend die seltsame Außenwirkung des Kwiggle zuspitzen möchte - auch das geht. Dazu hat sich Karsten Bettin ein unscheinbares Zubehör ausgedacht: einen 19 Zentimeter langen Riemen (11,60 Euro), mit dem man einen Rollkoffer schleppen kann.
Das werden wir in Erinnerung behalten: Popo hin oder her? Das war uns irgendwann egal, weil uns das "Kwiggeln" total locker gemacht hat - auch wenn man für seine Umwelt immer einen Lacher wert ist.
Das Kwiggle könnte man als Gegenentwurf zum Liegerad sehen: Das Fahren auf dem Kleinstrad ist eine aufrechte Angelegenheit. Durch die gestreckte Körperhaltung bekomme man mehr Druck aufs Pedal im Vergleich zu konventionellen Rädern, dadurch sei das Treten weniger anstrengend, wirbt der Hersteller.
Foto: Stefan Weißenborn
2 / 20
Trägt seine Entwicklung mit Stolz: 2009 hatte Erfinder Karsten Bettin die erste Idee zu seinem Kwiggle. Geplant ist auch eine Pedelec-Version, die aber wohl nicht vor 2022 zu erwarten ist.
Foto: Stefan Weißenborn
3 / 20
Für den geübten Chef eine Sache von Sekunden, bis das Kwiggle entfaltet ist. Für Ungeübte ist der kaum intuitive Prozess eher eine Sache von Minuten und muss wie bei jedem Faltrad Schritt für Schritt erlernt werden.
Foto: Stefan Weißenborn
4 / 20
Für den richtigen Sitz empfiehlt der Hersteller, auch die Neigung des Sattels individuell auf den Fahrer einzustellen.
Foto: Stefan Weißenborn
5 / 20
Entwickler Bettin hat sich für eine abnehmbare Steck- statt einer Faltpedale entschieden: So könne das Packmaß des Kwiggle um entscheidende zwei Zentimeter in der Breite schrumpfen. Ansonsten wäre das Fahrrad nicht auf Flugzeug-Handgepäckgröße faltbar.
Foto: Stefan Weißenborn
6 / 20
Zusammengeklappt lässt sich das Kwiggle angenehm tragen. Am Griff über dem Sattel gepackt, schwenkt das Paket nach hinten, sodass es nicht mit den Beinen kollidiert. Auch muss man den Tragearm nicht abspreizen. Wer es für den Transport verpacken möchte, kann eine Kwiggle-Schultertasche (46,40 Euro) kaufen.
Foto: Stefan Weißenborn
7 / 20
Dank der Trolley-Rollen kann das Kwiggle wie ein Rollkoffer gezogen werden, eine für Falträder typische Funktion.
Foto: Stefan Weißenborn
8 / 20
Der Q-Faktor, also der Abstand der Pedale zueinander, ist vergleichsweise gering. Dies sei für das Fahren im Stehen deutlich angenehmer.
Foto: Stefan Weißenborn
9 / 20
Breit ist der Lenker nicht - dadurch, und weil der Lenkwinkel steil ist, lenkt sich das Faltrad aus Hannover sehr direkt, dabei aber nicht zappelig, auch weil der schwingende Körper des Fahrers eine Gegenkraft ausübt.
Foto: Stefan Weißenborn
10 / 20
Einen Durchmesser von nur zwölf Zoll haben die Laufräder, was Nachteile mit sich bringt: Schlaglöcher werden zur Gefahr, Bordsteine zu größeren Hindernissen. Kaum verwunderlich, dass der Hersteller die aufwendig aus einem Stück geformten Alu-Räder lobt und von "höchster Laufgenauigkeit" spricht.
Foto: Stefan Weißenborn
11 / 20
Unter anderem dieser Bolzen. mit dem das Oberrohr ausgehängt wird, muss gelöst werden, wenn das Kwiggle zusammengeklappt wird.
Foto: Stefan Weißenborn
12 / 20
Etwas billig mutet die Rückleuchte an, die aus herkömmlichen AAA-Batterien gespeist wird und wie die Vorderleuchte per Hand angeschaltet werden muss.
Foto: Stefan Weißenborn
13 / 20
Durch Drehen der beiden Verbindungsbolzen lassen sich diese in der Länge verändern, wodurch die Höhe von Oberrohr und Sattel justiert wird - Kwiggle spricht von der "Satteleinrichtung". So können auch Kinder das Kwiggle fahren.
Foto: Stefan Weißenborn
14 / 20
Die Drei-Gang-Kettenschaltung zählt zu den vielen Patenten, die Kwiggle angemeldet hat. Der Umwerfer ist ungewöhnlich klein und unscheinbar, aber laut Hersteller der leichteste weltweit und verschleißfest. Die drei auf engem Raum schaltbaren Ritzel besitzen sieben, acht und neun Zähne. Bestellbar ist das Kwiggle auch mit sechs Gängen und einer Ein-Gang-Variante.
Foto: Stefan Weißenborn
15 / 20
Der Drehschalter der Gangschaltung ist indes Massenware und kommt vom allseits bekannten Zulieferer Shimano. Kuriosum: Gang Nummer eins ist beim Kwiggle der schwergängigste, der dritte Gang ist am niedrigsten übersetzt. Der Grund: Eigentlich wird der Shimano-Drehgriff für einen vorderen Umwerfer eingesetzt, und größere Kettenblätter bedeuten dort umgekehrt zu den Ritzeln an der Hinterachse einen größeren Gang. Kwiggle plant, einen eigenen Drehschalter zu entwickeln, bei dem dann auch die Beschriftung stimmt.
Foto: Stefan Weißenborn
16 / 20
Vieles am Rad ist bis ins Detail durchdacht und wirkt hochwertig, auf den Spritzschutz am Vorderrad trifft das nicht zu. Neigt man das Kwiggle beim Aufsteigen wie empfohlen zur Seite, kratzt das Plastikteil am Boden.
Foto: Stefan Weißenborn
17 / 20
Achtung, Po schwenkt aus: Die Sitzeinrichtung des Kwiggle schwingt hin und her. Das sorgt für einen speziellen Bewegungsablauf beim Fahren. Die federnde Konstruktion bringt einen gewissen Dämpfungskomfort, der das Fahren auf Schotter- und Waldwegen angenehmer macht.
Foto: Stefan Weißenborn
18 / 20
Erst wenn die Verschlüsse komplett aufgeklappt sind, lösen sich die Teile, und das Rad kann entfaltet werden. Kleine "Stopp"-Zeichen sollen daran erinnern, nicht aufzusatteln, solange sie sichtbar sind.
Foto: Stefan Weißenborn
19 / 20
Das Steckpedal kann beim Transport raumsparend am Gepäckträger eingesteckt werden. Gepäckträger? An den seitlich herausstehenden Alu-Haken können zum Beispiel Ortlieb-Fahrradtaschen eingehängt werden.
Foto: Stefan Weißenborn
20 / 20
Plätzchen gefunden: In öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn können Falträder in der Regel als Gepäck ticketfrei mitreisen, da sie gut verstaubar sind.
Foto: Stefan Weißenborn
Das Kwiggle könnte man als Gegenentwurf zum Liegerad sehen: Das Fahren auf dem Kleinstrad ist eine aufrechte Angelegenheit. Durch die gestreckte Körperhaltung bekomme man mehr Druck aufs Pedal im Vergleich zu konventionellen Rädern, dadurch sei das Treten weniger anstrengend, wirbt der Hersteller.
Foto: Stefan Weißenborn
Trägt seine Entwicklung mit Stolz: 2009 hatte Erfinder Karsten Bettin die erste Idee zu seinem Kwiggle. Geplant ist auch eine Pedelec-Version, die aber wohl nicht vor 2022 zu erwarten ist.
Foto: Stefan Weißenborn
Für den geübten Chef eine Sache von Sekunden, bis das Kwiggle entfaltet ist. Für Ungeübte ist der kaum intuitive Prozess eher eine Sache von Minuten und muss wie bei jedem Faltrad Schritt für Schritt erlernt werden.
Foto: Stefan Weißenborn
Für den richtigen Sitz empfiehlt der Hersteller, auch die Neigung des Sattels individuell auf den Fahrer einzustellen.
Foto: Stefan Weißenborn
Entwickler Bettin hat sich für eine abnehmbare Steck- statt einer Faltpedale entschieden: So könne das Packmaß des Kwiggle um entscheidende zwei Zentimeter in der Breite schrumpfen. Ansonsten wäre das Fahrrad nicht auf Flugzeug-Handgepäckgröße faltbar.
Foto: Stefan Weißenborn
Zusammengeklappt lässt sich das Kwiggle angenehm tragen. Am Griff über dem Sattel gepackt, schwenkt das Paket nach hinten, sodass es nicht mit den Beinen kollidiert. Auch muss man den Tragearm nicht abspreizen. Wer es für den Transport verpacken möchte, kann eine Kwiggle-Schultertasche (46,40 Euro) kaufen.
Foto: Stefan Weißenborn
Dank der Trolley-Rollen kann das Kwiggle wie ein Rollkoffer gezogen werden, eine für Falträder typische Funktion.
Foto: Stefan Weißenborn
Der Q-Faktor, also der Abstand der Pedale zueinander, ist vergleichsweise gering. Dies sei für das Fahren im Stehen deutlich angenehmer.
Foto: Stefan Weißenborn
Breit ist der Lenker nicht - dadurch, und weil der Lenkwinkel steil ist, lenkt sich das Faltrad aus Hannover sehr direkt, dabei aber nicht zappelig, auch weil der schwingende Körper des Fahrers eine Gegenkraft ausübt.
Foto: Stefan Weißenborn
Einen Durchmesser von nur zwölf Zoll haben die Laufräder, was Nachteile mit sich bringt: Schlaglöcher werden zur Gefahr, Bordsteine zu größeren Hindernissen. Kaum verwunderlich, dass der Hersteller die aufwendig aus einem Stück geformten Alu-Räder lobt und von "höchster Laufgenauigkeit" spricht.
Foto: Stefan Weißenborn
Unter anderem dieser Bolzen. mit dem das Oberrohr ausgehängt wird, muss gelöst werden, wenn das Kwiggle zusammengeklappt wird.
Foto: Stefan Weißenborn
Etwas billig mutet die Rückleuchte an, die aus herkömmlichen AAA-Batterien gespeist wird und wie die Vorderleuchte per Hand angeschaltet werden muss.
Foto: Stefan Weißenborn
Durch Drehen der beiden Verbindungsbolzen lassen sich diese in der Länge verändern, wodurch die Höhe von Oberrohr und Sattel justiert wird - Kwiggle spricht von der "Satteleinrichtung". So können auch Kinder das Kwiggle fahren.
Foto: Stefan Weißenborn
Die Drei-Gang-Kettenschaltung zählt zu den vielen Patenten, die Kwiggle angemeldet hat. Der Umwerfer ist ungewöhnlich klein und unscheinbar, aber laut Hersteller der leichteste weltweit und verschleißfest. Die drei auf engem Raum schaltbaren Ritzel besitzen sieben, acht und neun Zähne. Bestellbar ist das Kwiggle auch mit sechs Gängen und einer Ein-Gang-Variante.
Foto: Stefan Weißenborn
Der Drehschalter der Gangschaltung ist indes Massenware und kommt vom allseits bekannten Zulieferer Shimano. Kuriosum: Gang Nummer eins ist beim Kwiggle der schwergängigste, der dritte Gang ist am niedrigsten übersetzt. Der Grund: Eigentlich wird der Shimano-Drehgriff für einen vorderen Umwerfer eingesetzt, und größere Kettenblätter bedeuten dort umgekehrt zu den Ritzeln an der Hinterachse einen größeren Gang. Kwiggle plant, einen eigenen Drehschalter zu entwickeln, bei dem dann auch die Beschriftung stimmt.
Foto: Stefan Weißenborn
Vieles am Rad ist bis ins Detail durchdacht und wirkt hochwertig, auf den Spritzschutz am Vorderrad trifft das nicht zu. Neigt man das Kwiggle beim Aufsteigen wie empfohlen zur Seite, kratzt das Plastikteil am Boden.
Foto: Stefan Weißenborn
Achtung, Po schwenkt aus: Die Sitzeinrichtung des Kwiggle schwingt hin und her. Das sorgt für einen speziellen Bewegungsablauf beim Fahren. Die federnde Konstruktion bringt einen gewissen Dämpfungskomfort, der das Fahren auf Schotter- und Waldwegen angenehmer macht.
Foto: Stefan Weißenborn
Erst wenn die Verschlüsse komplett aufgeklappt sind, lösen sich die Teile, und das Rad kann entfaltet werden. Kleine "Stopp"-Zeichen sollen daran erinnern, nicht aufzusatteln, solange sie sichtbar sind.
Foto: Stefan Weißenborn
Das Steckpedal kann beim Transport raumsparend am Gepäckträger eingesteckt werden. Gepäckträger? An den seitlich herausstehenden Alu-Haken können zum Beispiel Ortlieb-Fahrradtaschen eingehängt werden.
Foto: Stefan Weißenborn
Plätzchen gefunden: In öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn können Falträder in der Regel als Gepäck ticketfrei mitreisen, da sie gut verstaubar sind.