ADAC-Statistik Nordrhein-Westfalen bleibt Stauland Nummer eins

Besonders schlimm war es an einem Mittwoch im September: NRW lag bei den Staus auch 2022 bundesweit ganz vorn. Vor allem die maroden Brücken sorgten für Stillstand auf den Autobahnen.
Stau in NRW (2019)

Stau in NRW (2019)

Foto: Oliver Berg / dpa

Autofahrer mussten auch im abgelaufenen Jahr oft viel Geduld mitbringen, wenn sie auf Nordrhein-Westfalens Autobahnen unterwegs waren. 2022 entfiel ein Drittel aller Stauereignisse (33,72 Prozent) auf Autobahnen in dem bevölkerungsreichsten Bundesland. Das teilte der ADAC Nordrhein in Köln mit.

Auf den NRW-Autobahnen wurden 2022 fast 160.000 Staus gezählt. Insgesamt war die Dauer der Staus laut ADAC auf dem Niveau von 2021. Für dieses Jahr wird wieder mit mehr Verkehr auf den Autobahnen gerechnet.

Auch bei den Staustunden hatte NRW mit 31 Prozent den größten Anteil vor Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (zwölf Prozent).

Häufiger freie Fahrt gab es in den ostdeutschen Bundesländern: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kamen zusammen auf nur neun Prozent der Staustunden.

»Die Verkehrssituation auf den NRW-Autobahnen hat sich im Verlauf des Jahres annähernd normalisiert, auch wenn das Stauaufkommen noch deutlich niedriger war als vor Corona«, sagte Roman Suthold, der Verkehrsexperte des ADAC in NRW.

Dabei wirkte sich die Zunahme von Autofahrten zur Arbeit statt Homeoffice aus. Außerdem hätten bis zu 470 Baustellen pro Monat und viele marode Brücken das Autobahnsystem gerade zu den Stoßzeiten teilweise ans Limit gebracht.

Laut ADAC betrug die Dauer aller Verkehrsstörungen auf den über 2200 Autobahnkilometern in NRW zusammengerechnet mehr als 104.000 Stunden. »Damit steckten Autofahrer 4341 Tage in Stau und stockendem Verkehr fest.« Absolute Staumagnete seien Baustellen und marode Brücken.

Auf der A8 gab es die Rekordstaus des Jahres

Der Tag mit den meisten Staus im vorigen Jahr war demnach in Nordrhein-Westfalen der 14. September. An dem Mittwoch wurden 691 Staustunden gezählt. Knapp danach folgt der Mittwoch vor Christi Himmelfahrt mit 689 Staustunden. Viele Autofahrer hatten das lange Wochenende für einen Kurztrip genutzt, so der Mobilitätsklub. Im Tagesverlauf gab es besonders viele Staus vor allem unter der Woche zwischen 6 und 8 Uhr am Morgen sowie zwischen 13 und 17 Uhr an Nachmittagen. Der Autobahnabschnitt mit den meisten Staus war die A43 zwischen Wuppertal und Recklinghausen.

Die längsten Staus gab es im vergangenen Jahr auf der A8 in Bayern: Am Samstag, 23. Juli, standen die Fahrzeuge auf der Autobahn München–Salzburg ab Rosenheim auf 44 Kilometern, am 15. Dezember auf der Autobahn Stuttgart–München vor Fürstenfeldbruck auf 40 Kilometern.

Um Stauspitzen abzufedern, forderte der ADAC flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten für Arbeitnehmer. Auch solle das Potenzial des geplanten 49-Euro-Tickets genutzt werden. Um Dominoeffekte bei maroden Brücken zu verhindern, sollten Planungs- und Genehmigungsverfahren schneller werden.

jok/dpa

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