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Artikel 63 / 64

Patrick Mariathasan für den SPIEGEL

Briefe

Der Zauber des Neuanfangs, die Coronaproteste der AfD und die Rücksicht der Ampel auf die FDP in der Pandemiepolitik – das waren die Themen, zu denen wir in der vergangenen Woche die meisten Zuschriften erhalten haben.
aus DER SPIEGEL 2/2022

Man muss anpacken

Heft 1/2022 Titel – Der Zauber des Neuanfangs 

  • Wunderbar! Endlich mal ein buntes, fröhlich-optimistisches Titelbild!
    Claus Keller, Haßloch (Rhld.-Pf.)

  • Im Laufe der Menschheitsgeschichte hat es schon immer Veränderungen gegeben, wovon auch der Einzelne nicht verschont blieb. Sei dies durch Naturkatastrophen jeglicher Art, Kriege, wirtschaftliche Krisen, persönliche Schicksalsschläge, wie auch sonstige umwälzende Ereignisse. Aber auch in unserem heutigen Zeitalter und besonders in den letzten zwei Jahren dieser Pandemie wird uns vor Augen geführt, wie schnell sich alles, auch ohne Krieg, für die Weltwirtschaft wie auch für die Menschheit ändern kann. Und man muss neu anpacken. Denn das Leben geht weiter. Im positiven wie im negativen Sinn.
    Detlef von Seggern, Pforzheim (Bad.-Württ.)

  • Christentum und Aufklärung sollen ernsthaft das Gleiche sein? Die Aufklärung hat sich für das »Licht« der Vernunft eingesetzt, das die Dunkelheit des Christentums gerade eben überwinden sollte. Der Mensch muss für sich verantwortlich sein und nicht
    die Führung der Weltgeschichte einem männlichen Gott überlassen. Wie wir sehen, muss der Mensch vielmehr lernen, dass unsere Natur endlich ist und nicht unendlich ausgebeutet werden kann.
    Sarah Gebhardt, Berlin

  • »We need a change«, heißt es auf dem Titelbild. In der Tat, wir brauchen einen Wechsel, auch im öffentlichen Deutsch. Textver­fasser aller Couleur verwenden hemmungslos und hochmütig englische und pseudoenglische Wörter. Wahrscheinlich unbewusst wollen sie damit ihre Zugehörigkeit zu einer kosmopolitischen Elite signalisieren. Verständlichkeit scheint ihnen nicht so wichtig zu sein. Diese Englischmanie verleidet mir immer häufiger die Lektüre. Ich wünsche mir ein elegantes und klares Deutsch mit möglichst wenigen Anglizismen.
    Günter Herrmann, Heilbronn

  • Ein wirklich toller Artikel, den ich gerne gelesen habe und der mich zum Nachdenken angeregt hat. Danke!
    Fred Weigand, Berlin

  • Die Formel eines gelingenden Lebens lässt sich (zu jedem Zeitpunkt) in drei Wörtern ausdrücken: »Lebe dir gemäß!« Sie lässt sich sogar in drei Buchstaben fassen: »Sei!«
    Dr. Jochen König, Heidelberg

Eine bodenlose Frechheit

Heft 52/2021 SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich über die Pandemiepolitik und den Umgang mit Russland 

  • Das Verhalten von Herrn Mützenich bei der Beantwortung der vom SPIEGEL gestellten Fragen ist eine bodenlose Frechheit. Hier ein Beispiel: Der SPIEGEL fragt, warum die Kontakte erst nach Weihnachten stark eingeschränkt würden (eine klare Frage!). Mützenich-Antwort: Bla, bla, bla – »Treffen finden überwiegend in kleinerem Rahmen statt«. Da fragt sich der Leser: Will der mich vergackeiern? Herr Mützenich wird für seine Tätigkeit auch von mir bezahlt. Die SPIEGEL-Redakteure formulieren stellvertretend für mich und andere interessierte Bürger vernünftige Fragen. So erwarte ich auch vernünftige Antworten. Koalitionsabsprachen hin oder her – es gibt gewisse Regeln, die unsere Politiker kennen und beachten sollten, damit das menschliche Zusammenleben in der Demokratie funktioniert, damit die gegenseitige Wertschätzung auch erkennbar ist.
    Georg Kamsties, Hamburg

Wir laden Herrn Trittin ein

Heft 52/2021 Grünenpolitiker Jürgen Trittin über den Verleger Klaus Wagenbach 

  • Ich schätze Herrn Trittin, habe mich aber sehr geärgert, im Nachruf auf Klaus Wagenbach die äußerst pauschale und negative Äußerung zu Hugendubel und Thalia zu lesen. Wir laden Herrn Trittin gern in unsere Thalia-Buchhandlung ein, damit er sich persönlich davon überzeugen kann, dass nicht nur kleine, inhabergeführte Buchhandlungen gut sortiert sind. Klaus Wagenbach war anlässlich seines 80. Geburtstages unser Gast und hat aus seinen Büchern gelesen.
    Evelyn Roewekamp, Erste Sortimenterin Thalia Buchhandlung Nord GmbH, Rostock

Ins Leere laufen lassen

Heft 52/2021 Die AfD wird zum Treiber radikaler Coronaproteste

  • Warum ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, die beispielsweise von Höcke initiierten »Spaziergänge« einfach laufen zu lassen? Polizei positionieren – Präsenz zeigen. Einfach eine stoische Wand entlang der Spaziergängerroute bilden, auch bei Beleidigungen und so weiter. Wenn diese Spaziergänge politisch nur geringe Beachtung und medial überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr erlangen, laufen die Spaziergänge im wahrsten Sinne ins Leere. Davon bin ich überzeugt.
    Roswitha Möller, Bonn

  • Auch wenn es Tausende sind oder waren, die protestieren, es ist nur die »schreiende, laute Minderheit«. Lasst die Kirche im Dorf. Die Mehrheit schweigt!
    Matthias Jäger, Minden

Im Bremserhäuschen des Pandemiezuges

Heft 52/2021 Aus Rücksicht auf die FDP kämpft die Ampel nur halbherzig gegen die fünfte Coronawelle 

  • Wie können es Abgeordnete – speziell von der FDP – mit ihrem Amtseid, Schaden vom Volk abzuwenden, vereinbaren, wissenschaftlich bestätigte und höchst notwendige erweiterte Corona-Maßnahmen zu verhindern?
    Thomas Rieger, München

  • Es war ja zu erwarten, dass die FDP im Bremserhäuschen des Pandemiezuges sitzen würde. Dass Parteivize Kubicki aber einen »Freedom Day« wollte, ist nach den Erfahrungen in England doch Realitätsverlust. Ist er Coronaleugner? Oder will er nach Wählerstimmen fischen unter den Quertreibern und Querulanten, die vor Gewalt nicht zurückschrecken? Es ist doch traurig genug, dass man den geistig Verirrten nur mit einer Impfpflicht beikommen kann, zum Schutz anderer Menschen und zum Schutz der Krankenhäuser in ihrer Not mit Coronapatienten. Herr Kubicki und andere FDP-Mitglieder sollten endlich die Realität erkennen.
    Dieter Rimat, Ettlingen (Bad.-Württ.)

  • Bundesliga, Weihnachtsmärkte, Feiern, alles kein Problem – aber der Schulunterricht in Präsenz muss wohl leider wieder pausieren. Wir, die Erwachsenen, haben der kommenden Generation bereits einiges Porzellan zerdeppert: Umweltzerstörung, rückwärtsgewandte Industriepolitik, fehlende Digitalisierung, Schwächung der Demokratie und der europäischen Idee. Indem wir den jungen Menschen nun seit zwei Jahren systematisch Bildung, soziale Entwicklung und vieles Weitere erschweren, nehmen wir ihnen auch noch – um im Bild »Porzellanladen« zu bleiben – die Kehrbleche und Besen weg, mit denen sie unser Versagen kompensieren könnten. Gnade uns, die wir teilweise das Impfen als Lifestyle-Entscheidung ansehen, vor dem berechtigten Zorn dieser Generation.
    Nikolaj Krieg, Hagen (NRW)

Heft 52/2021 Eine Juristin fordert, bei Triage-Entscheidungen den Impfstatus zu berücksichtigen 

  • Wollen wir jetzt Klassenunterschiede nicht nur zwischen Reich und Arm, sondern auch zwischen Erkrankungen? Ich will das nicht. Es steht sogar dem Hippokratischen Eid entgegen. Ich weise die Politiker auf ihre Verantwortung hin, unser Gesundheitssystem so zu gestalten, dass niemals eine Triage notwendig wird.
    Prof. Dr. med. i.R. Johann Missliwetz, Wien

Heft 52/2021 Warum ein Student nach einer Impfstoffstudie nicht mehr an die Uni darf 

  • Respekt vor Leuten, die sich für Medikamententests zur Verfügung stellen. Es ist sinnbildlich für die irre Bürokratie in unserem Land, dass der im Beitrag vorgestellte Studienteilnehmer, der sich für uns alle ein Stück aufopfert, am Ende als ungeimpft gilt, obwohl er mehrfach gegen Corona geimpft ist.
    Frank Wunderlich, Nöbdenitz (Thür.)

Heft 52/2021 Kurs auf die Seichtchellen – 40 Jahre »Traumschiff« im ZDF 

  • Ich liebe jeden Artikel von Anja Rützel sehr und denke, sie sollte in jeder einzelnen Ausgabe vertreten sein.
    Jutta Korn, Hamburg

Psychohygiene für Pflegende

Heft 52/2021 Warum eine Pflegerin vier Menschen ermordete 

  • Pflegearbeit ist ohne Zweifel sinnstiftend und erfüllend, aber auch zerstörerisch, wenn Pflegende mit ihren beruflichen Belastungen sich selbst überlassen werden, unabhängig davon, ob sie nur angelernt oder ausgebildet sind, ob sie psychisch robust sind oder eher zerbrechlich wie die nunmehrige Angeklagte Ines R. Die Institutionen der Pflege sollten den Pflegenden förderliche Organisationsstrukturen zur Verfügung stellen. Dazu gehören verschiedene Formen der Beratung, vom alltäglichen kollegialen Austausch bis hin zur systematischen Reflexion des beruflichen Handelns, wie sie Pflegeberatung, Coaching und Supervision bieten. Sie ermöglichen, das tägliche Erleben von schwierigen Gefühlen, die beim Pflegen unweigerlich entstehen, zu verbalisieren und zu bearbeiten. Sie sind Teil einer Psychohygiene, welche die Chance für eine wirksame und erfolgreiche Berufstätigkeit erhöht, die nicht nur die Pflegenden weiterbringt, sondern die den Patienten und Patientinnen zugutekommt und damit auch die Gesellschaft entlastet.
    Anna Gogl, Dipl.-Pflegeexpertin, Basel

Zurück zu natürlichen Kreisläufen

Heft 52/2021 Die fatalen Folgen der hohen Düngerpreise 

  • Wieder zeigt sich, wie eng Ökonomie und Ernährung global verwoben sind und wie die gravierendsten Folgen die ärmsten Länder am härtesten treffen. Während der SPIEGEL die Situation sehr treffend beschreibt, fehlte mir die Thematisierung der Lösungsansätze und Alternativstrategien. Gerade mal einen Absatz widmen Sie den natürlichen Prozessen der biologischen Stickstofffixierung, und mit keinem Wort wird die Symbiose von Knöllchenbakterien mit den Vertretern der Schmetterlingsblütler (Soja, Erdnuss, Linsen, Kichererbsen, Erbsen, Klee, ...) erwähnt. Diese können sich Luftstickstoff aneignen und damit signifikante Stickstoffmengen in das Agrarökosystem eintragen. Damit haben sie wohl das größte und praktikabelste Potential, teure Stickstoffdüngemittel zumindest teilweise zu ersetzen. Die Rückbesinnung auf Fruchtfolgen, die Schmetterlingsblütler beinhalten, oder Mischanbau könnten eine Konsequenz sein. Außerdem fehlt der Hinweis darauf, dass weniger Fleischkonsum sich positiv auf die Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Rohstoffen auswirken kann.
    Dr. Hans Glattkowski, Lübeck

  • Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die aktuellen Trends bereits den hochaggregierten Projektionen der »Weltuntergangs-Vision aus dem Computer« im SPIEGEL Nr. 21/1972 annähern. Der damalige Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit prognostizierte eine Verknappung von Ressourcen und eine Kapitalumlenkung in die Gewinnung endlicher Energieträger. Letztere führt zu steigenden Preisen, welche einen Einbruch der Industrie- und der Nahrungsmittelproduktion nach sich ziehen – was im Anschluss zu einem deutlichen Einbruch der Bevölkerungszahl um das Jahr 2035 führt. Diese Entwicklung lässt sich an der Simulation des sogenannten Business-as-usual-Szenarios ablesen, das den tatsächlichen Entwicklungen recht gut entspricht, was sich etwa an dem weiterhin steigenden Ressourcenverbrauch und dem Ausstoß klimarelevanter Gase ausmachen lässt. Daher ist es grundsätzlich positiv zu bewerten, wenn die Chemikalien, die mindestens mitverantwortlich für die globale Umweltkrise sind, unerschwinglich werden, und man zum Düngen der Böden zu natürlichen Stoffkreisläufen zurückkehrt.
    Dr. Bastian Bach, Essen

Die Tradition überdenken

Heft 52/2021 Was macht ein Feuerwerkshersteller, wenn Silvester ausfällt? 

  • Schon als der Klimawandel noch kein gängiger Begriff war, war trotzdem klar, was die Tradition Silvesterböllern bedeutete, wenn zeitgleich Millionen Menschen hungerten. Heute, wo wir wissen, was Umweltverschmutzung und Klimawandel für uns, aber besonders für die künftigen Generationen bedeuten, sollten wir unser Handeln kritisch hinterfragen. Eine jahrhundertealte Tradition muss nicht unbedingt für den Fortbestand der Menschheit von Nutzen sein.
    Björn Uhlhorn, Laatzen (Nieders.)

  • Böllern ohne Weco geht mit dem Bioböller: Brötchentüte aufblasen und draufhauen! Ganz ohne Feinstaub.
    Gerd Andres, Hannover

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