Pädagogik-Professorin gibt Tipps: So klappt es besser mit dem Homeschooling

Anja Wildemann hat mehr als 4000 Mütter und Väter befragt, wie sie mit ihrer Doppelrolle als Eltern und Heimlehrer zurechtkommen. Hier erklärt sie, mit welchen Methoden das Unterrichten zu Hause gelingt.

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SPIEGEL: Frau Wildemann, mein Sohn versteht, dass er für fünf Brötchen beim Bäcker 2,50 Euro zahlen muss, wenn eines 50 Cent kostet. Beim Thema Proportionalität kriegen wir uns trotzdem regelmäßig in die Haare. Warum versteht er nicht, was ich ihm erkläre?

Wildemann: Vielleicht braucht Ihr Sohn neben dem mathematischen Lösungsweg auch noch einen visuellen Zugang zu dem Thema. Vielleicht würden ihm Bilder helfen oder ein Spiel. Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Kinder lernen können, sich Rechenwege selbst zu erschließen. Und das sind nicht immer die, mit denen Eltern selbstverständlich arbeiten.

SPIEGEL: Es gelingt mir nicht einmal, ihm meine Rechenmethode zu erklären, mit der ich seit Jahrzehnten gut klarkomme. Was mache ich falsch?

Zur Person

Foto: privat

Anja Wildemann ist Professorin für Grundschulpädadogik an der Universität Koblenz-Landau. Sie leitet zusammen mit ihrem Kollegen Ingmar Hosenfeld, Professor am Zentrum für empirische Bildungsforschung, eine Befragung von Eltern zum Homeschooling , an der bereits 4200 Mütter und Väter teilgenommen haben.

Wildemann: Als Erwachsene haben wir unser Wissen oft internalisiert, wir nutzen es automatisch. Wir wissen also, wie etwas geht, können aber nicht erklären, warum. Das ist auch nicht schlimm, dafür gibt es ja Pädagogen. Nur leider macht es Corona den Lehrern gerade schwer, die Kinder per Computer adäquat zu unterrichten. Deswegen glauben Eltern, diese Aufgabe übernehmen zu müssen.

SPIEGEL: Müssen sie nicht?

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